Zum Erfolg von Rupert Öhlknecht
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Um Erfolge erzielen zu können, muß man an sich selbst und an seine Visionen glauben und mit Fleiß seine Ziele verfolgen. Außerdem benötigt man das gewisse Geschick, seine Umgebung zu motivieren. Die Gewerkschaft hat sicher ihren Teil dazu beigetragen. Erfolg ist möglich, wenn man mit gesundem Hausverstand mit den Leuten redet, ihnen aber gleichzeitig auch zuhören kann.Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg? Mein unermüdlicher Einsatz, mein Optimismus und die Gabe, andere zu motivieren, haben mich auf meinem Erfolgsweg begleitet. Sicher kam mir auch das berühmte Quentchen Glück in vielen Dingen zugute. So habe ich viele einflußreiche Leute kennengelernt, die mir zuhörten und meine Projekte unterstützten.
Wie begegnen Sie Herausforderungen des beruflichen Alltags?
Mich zeichnet eine unglaubliche mentale Stärke aus, die sicherlich vom Sport herrührt. Ich war ein guter Fußballer, Schifahrer und Läufer. In der freien Natur habe ich die nötige Kraft getankt. Außerdem zeichnet mich Menschlichkeit aus, ich kann mich gut in andere hineinversetzen und bin ein guter Zuhörer. Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat? Ja, mein Vater, der sehr geschickt war und eigentlich aus dem Nichts heraus etwas hervorbringen konnte, hat mich sehr geprägt - auch für mich steht der Mensch im Vordergrund. Mein Vater war stets bescheiden, hat sich nicht in den Vordergrund gedrängt und war rund um die Uhr für die Familie da. Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst? Es hat mich sehr gestört, daß die ÖBB selbst kein Interesse an der Erhaltung ihrer eigenen Geschichte hatten. So lag es an mir, selbst Initiative zu ergreifen.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Ich kann meine Begeisterung weitergeben. Meine Vorbilder waren Bruno Kreisky, Anton Benya und Rudolf Sallinger, aber auch einige konservative Bürgermeister, mit denen ich heute noch in gutem Einvernehmen stehe. Viele Projekte sind über diese Zusammenarbeit entstanden, zum Beispiel ein Nostalgiezug durch das Kamptal unter dem Motto „Der Zauber der Montur“. Diese Freundschaften bestehen heute noch.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Ein Großteil meiner Kraft floß in meine berufliche Laufbahn, womit meine Familie nicht immer einverstanden war. Wieviel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung? Die Arbeit in der Gewerkschaft brachte permanente Weiterbildung mit sich. Außerdem war ich immer ein umgänglicher Typ, der Wert auf Gespräche, gemeinsames Singen und Geselligkeit legte. Ich gehe gerne ins Theater, doch zum Lesen komme ich im Moment zu wenig.Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben? Ich wünsche mir, daß die junge Generation wieder vermehrt einstige Werte in den Vordergrund rückt, die Liebe für die Erhaltung nostalgischer Dinge entdeckt und auch bereit ist, dafür die nötige Zeit aufzubringen. Gemeinsamkeit und Geselligkeit sollten ebenfalls wieder vermehrt gepflegt werden, ein reges Vereinsleben wäre eine Lösung. And der heutigen Jugend vermisse ich generell Visionen.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Ich wünsche mir, daß ich für die Eisenbahn und für Sigmundsherberg etwas Beeindruckendes hinterlasse, was die Menschen interessiert. Ich möchte in den nächsten zehn Jahren mein Grundwissen in Führungen weitergeben. Viel Arbeit ist dazu noch nötig. Für meine Kinder wünsche ich mir, daß sie im Beruf Erfüllung finden.