Zum Erfolg von Peter Bösendorfer
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Wenn ich spüre, daß ich meinen Mitmenschen helfen konnte, eine Situation positiv für sich zu verändern, fühle ich mich erfolgreich.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Rückblickend auf meinen bisherigen Lebensweg, ja. Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg? Ich ging immer ohne Vorurteile durchs Leben und versuchte mich darauf einzulassen, was Menschen bewegt, ihre Probleme zu verstehen, ohne dabei eine vorgefertigte Meinung zu haben.
Wie begegnen Sie Herausforderungen des beruflichen Alltags?
Zuerst analysiere ich mich selbst und die Umstände, die zum Auftreten eines Problems führten. Danach bespreche ich die Situation mit meinen Mitarbeitern, und wir versuchen gemeinschaftlich Lösungen zu finden bzw. solche Probleme in Zukunft zu vermeiden.
Ab wann empfanden Sie sich als erfolgreich?
Ein Schlüsselerlebnis war mein Abschied in der Pfarre Purgstall. Einerseits die Angst, andererseits der Reiz einer neuen Herausforderung in St. Valentin. Ich war mir nicht sicher, in die Fußstapfen meines großen Vorgängers, den ich noch vom Studium kannte, treten zu können. Doch ich hatte das große Glück, einen mir sehr wohlgesonnenen Vorgesetzten zu bekommen, was hilfreich war, schnell wieder Fuß zu fassen. Auch gewann ich zu diesem Zeitpunkt enorm an Selbstsicherheit.
In welcher Situation haben Sie erfolgreich entschieden?
Als ich die große Entscheidung traf, mich zum Diakon weihen zu lassen, da mich die Frage einer möglichen späteren Heirat sehr stark beschäftigte.Ist Originalität oder Imitation besser, um erfolgreich zu sein? Imitation hält sich nicht lange, für mich ist eindeutig die Originalität der beste Weg. Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat? Es gab zwei Personen, die mich prägten: mein Heimatpfarrer in meiner Jugendzeit, von dem ich mich in Folge allerdings löste, und später der Leiter des Priesterseminars, mit dem ich lange Zeit sehr eng zusammenarbeitete.
Welche Anerkennung haben Sie erfahren?
Ich bekomme oft gesagt, daß mein Sagen und Tun für viele Menschen hilfreich war und ist. Man muß Anerkennung nicht immer gesagt bekommen, oft spüre ich die Zufriedenheit von Pfarrmitgliedern, die für mich eine schöne Form der Wertschätzung ist. Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst? Die Stellung der Frau in der Kirche, Strukturen in verschiedenen Diözesen, der Umgang mit dem Zölibat und mit gleichgeschlechtlichen oder wiederverheirateten Partnerschaften.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Kirche kann man nicht alleine leben, sie ist auf Gemeinschaft aufgebaut. Somit nehmen meine Mitarbeiter einen hohen Stellenwert ein. Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus? Offenheit, Freundlichkeit, eine entsprechende fachliche, pastorale Kompetenz und nicht zuletzt Genauigkeit spielen für mich eine große Rolle.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Durch Lob und Anerkennung. Ich richte aber auch im Rahmen verschiedener Anlässe immer wieder kleine Feiern für meine Mitarbeiter aus.
Wie werden Sie von Ihren Mitarbeitern gesehen?
Sie wissen, daß ich sehr spontan bin und nicht Nein sagen kann. Wie verhalten Sie sich der Konkurrenz gegenüber? Wir planen immer wieder gemeinsame Projekte mit anderen Kirchen.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Ein Hauptproblem unserer Zeit besteht vermutlich darin, eine solche Trennung nicht vornehmen zu können. Ich versuche mir aber einen freien Tag vorzubehalten oder finde auch abends immer wieder Zeit, mich zurückzuziehen. Wieviel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung? Ich besuche immer wieder Seminare kirchlicher Bildungszentren und versuche mich mindestens jeweils eine Woche im Jahr in organisatorischen und geistigen Themen weiterzubilden. Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben? Man soll authentisch sein. Das Gesagte muß mit dem, was wir tun übereinstimmen. Aber auch Mensch zu sein respektive Mensch zu werden ist unabdingbar, wobei dies persönliche Ehrlichkeit und Offenheit voraussetzt.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Mein Ziel ist es, in meiner Pfarre weiterzuarbeiten und mit den Menschen einen gemeinsamen Weg zu gehen, der jeden glücklich macht und dabei hilft, sich auch auf neue Lebenssituationen einzustellen und diese zu bestreiten.
Ihr Lebensmotto?
Gutes tun und die Spatzen pfeifen lassen. (Don Bosco)