Zum Erfolg von Klaus Zellinger
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg bedeutet für mich, auf ein arbeitsreiches Leben zufrieden zurückblicken zu können.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ja, im Sinne meiner Definition bin ich erfolgreich. Ich kann auf Jahrzehnte der aktiven Arbeit und auf ein glückliches Familienleben zurückschauen und bin sehr zufrieden.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Meine hohe soziale Kompetenz, Psychologie, Diplomatie und der Umgang mit Menschen waren wesentliche Erfolgsfaktoren. Ich kann gut zuhören und versuche den Menschen zu verstehen und zu überzeugen. Wir bauen schließlich für Menschen.
Ab wann empfanden Sie sich als erfolgreich?
Als unser Architekturbüro immer wieder bei Wettbewerben den ersten Preis erringen konnte, hatte ich das Gefühl, erfolgreich zu sein.
In welcher Situation haben Sie erfolgreich entschieden?
Es war eine gute Entscheidung, an der HTL zu lehren und sie als Direktor zu leiten. Ich konnte in dieser Zeit einiges mitgestalten und realisieren.
Ist Originalität oder Imitation besser, um erfolgreich zu sein?
Wir sind in die Planung und Ausführung von Projekten in den Bereichen Banken, Geschäfts-, Wohn-, Verwaltungs- und Schulbauten ebenso involviert wie in Industriebauten und im Thermenbereich. Als Zukunftsmarkt ist die Landschafts- und Gartengestaltung zu erwarten - meine Tochter hat in diesem Bereich ein Studium in Florenz absolviert und möchte diesen Zweig künftig noch mehr ausbauen. Originalität und Ideen sind zukunftsorientiert und besser als Imitation, obwohl man auf guten Beispielen aufbauen kann.
Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat?
Mein Leben wurde stark von meinen Schülern sowie Persönlichkeiten und Bauherrn aus der Wirtschaft geprägt und beeinflußt. Ich schätzte die Diskussionen und geistigen Auseinandersetzungen sehr, die mich jung und aktiv bleiben ließen.
Welche Anerkennung haben Sie erfahren?
Eine wichtige Anerkennung ist unser zufriedener Kundenstamm, einige unserer Kunden halten uns schon seit Jahrzehnten die Treue. Auch die zahlreichen Auszeichnungen, die Preise, die wir im Laufe der Jahre gewonnen haben, sind eine schöne Form der Anerkennung. Ich freue mich auch, daß wir im Thermenbau Fuß fassen konnten und die Thermen Schallerbach, Bad Ischl und Bad Hall mitgestalten dürfen.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Sie sind wichtig für den Erfolg des Unternehmens. Wir haben ein gemischtes Team, Männer und Frauen, auch sind alle Altersgruppen vertreten. Eine Grundregel gab ich an meine Mitarbeiter stets weiter: Man soll kein Objekt planen, in dem man nicht selbst leben oder arbeiten möchte.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Ich war stets kompromißbereit und habe nie etwas von meinen Mitarbeitern verlangt, was ich nicht selbst zu tun bereit bin.
Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens?
Wir bieten Lösungskompetenz für alle Bauaufgaben wie Generalplanung, Design und Innenraumgestaltung, Behördenabwicklung, Ausführungs- und Detailplanung, Kostencontrolling, Projektentwicklung, örtliche Bauaufsicht, Planungs- und Baustellenkoordination; Raumplanung und Ortsbildgestaltungen sind unsere Hauptaufgabenbereiche. Gute und unabhängige Netzwerke informieren uns über Trends, Gesetzesänderungen und alles Nötige, um unsere Auftraggeber bestens beraten und unterstützen zu können.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Ich rate jungen Architekten, sich nach dem Studium Zeit zu nehmen, um praktische Erfahrungen in verschiedenen Büros zu sammeln. Die berufliche Selbständigkeit soll wohlüberlegt und gut geplant sein, und man sollte sich auch nicht scheuen, diesbezüglich den Rat anderer einzuholen. Schnelle Erfolge sind in unserer Branche nicht üblich, man muß geduldig und beharrlich an der Verwirklichung seiner Ziele arbeiten. Nur durch Seriosität, Hartnäckigkeit und mit Durchhaltevermögen stellen sich Erfolge ein. Auch sollte man nie gegen den Willen des Bauherren arbeiten - die Frage ist nicht, was wir können, sondern was wir dürfen. Das erste ist eine Angelegenheit des Geistes, das zweite eine der Moral. Nach diesen Grundsätzen von Professor Schuster sollten wir Architekten arbeiten, auch wenn finanzielle, gesetzliche und andere Grenzen uns manchmal einschränken.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Meine Tochter, die mit ihrem Lebenspartner unser Architekturbüro nun in dritter Generation übernommen hat, hat große Pläne für die Zukunft, und ich werde dem jungen Team mit meiner 45jährigen Erfahrung sicher so lange wie möglich zur Seite stehen. Ich selbst habe ja noch einige nebenberufliche Tätigkeiten, welchen ich mich dann verstärkt widmen werde, auch bleibt dann mehr Zeit für meine Hobbys und für Reisen mit meiner Frau.
Ihr Lebensmotto?
Man soll nicht alles sagen, was man weiß, aber alles wissen, was man sagt (altes chinesisches Sprichwort).