Zum Erfolg von Ingrid Atschreiter
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Als Erfolg erachte ich die Summe vieler Teilerfolge. Ein Einzelerfolg dauert meist nicht lange an und kann außerdem auf einen Zufall zurückzuführen sein.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ich erachte mich selbst nicht unbedingt als erfolgreich, bin aber mit dem bisher Erreichten zufrieden. Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg? Meine Intuition und mein aufrichtiges Bemühen, kombiniert mit einer intelligenten Vorgangsweise und der entsprechenden fachlichen Ausbildung.
Wie begegnen Sie Herausforderungen des beruflichen Alltags?
Ich nehme sie an - bei einem Fehler z.B. analysiere ich, ob dieser auf technisches oder menschliches Versagen oder etwa eine Verkettung unglücklicher Umstände zurückzuführen ist. Ich versuche, daraus zu lernen und das Problem zur Zufriedenheit aller zu lösen. Ist es für Sie als Frau in der Wirtschaft schwieriger, erfolgreich zu sein? Da Frauen neben dem Beruf meist auch mit der Kindererziehung betraut sind, stehen sie unter einem größeren zeitlichen Druck als männliche Kollegen.
Ab wann empfanden Sie sich als erfolgreich?
Seit meiner Zeit in St. Pölten, als ich begann, die gelernte Theorie in die Praxis umzusetzen.
In welcher Situation haben Sie erfolgreich entschieden?
Der Wechsel an die kieferchirurgische Abteilung nach St. Pölten, der anfangs eigentlich nur als Übergangslösung gedacht war, stellte sich im nachhinein als erfolgreiche Entscheidung heraus. Ist Originalität oder Imitation besser, um erfolgreich zu sein? Originalität ist der beste Weg - jeder Patient ist individuell zu behandeln. Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat? Während meines Studiums lernte ich während einem meiner Praktika auf einer kieferchirurgischen Abteilung die damalige Oberärztin Dr. Johanna Leber kennen, die mich fachlich wie persönlich sehr beeindruckte.
Welche Anerkennung haben Sie erfahren?
Ich erfahre immer wieder positives Feedback von meinen Patienten, und die Zahl meiner Stammpatienten steigt stetig an. Diese beiden Faktoren würde ich schon als Anerkennung werten. Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst? Ich ärgere mich darüber, daß die Vorsorge in der Zahnmedizin immer noch einen sehr geringen Stellenwert einnimmt. Obwohl sich schon vieles gebessert hat, gibt es gerade auf diesem Gebiet noch großen Aufholbedarf, da eine gute Prophylaxe immer besser ist als aufwendige Reparaturen.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Eine sehr große Rolle, besonders in bezug auf den Umgang mit Patienten. Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus? Zuverlässigkeit und ein einfühlsamer Umgang mit den Patienten - was vor allem in Angstsituationen wichtig ist - sind für mich zentral.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Ich versuche, als Vorbild zu dienen und durch meinen Umgang mit Patienten den Weg für meine Mitarbeiter zu bereiten.
Wie werden Sie von Ihren Mitarbeitern gesehen?
Ich glaube, als strenge und beharrliche Chefin. Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens? Unsere Stärken liegen in der Beratung und Motivation, aber auch der langfristigen, professionellen Vor- und Nachsorge jedes Patienten. Wie verhalten Sie sich der Konkurrenz gegenüber? Es gibt keine Konkurrenz im eigentlichen Sinn, es herrscht Kollegialität - für mich ist es eher motivierend zu wissen, nicht die einzige Anlaufstelle im Ort zu sein.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Die Ordination und meine Wohnung befinden sich im gleichen Gebäude, wodurch der Übergang zwischen Beruf und Privatleben oft fließend ist, es überwiegen aber die Vorteile einer solchen Konstellation. Wieviel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung? Es ist schwer, eine genaue Dauer anzugeben, aber es sind einige Wochen pro Jahr - zumeist auf Wochenenden aufgeteilt. Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben? Man sollte sich nicht nur an der familiären Vorgeschichte orientieren, sondern versuchen, seinen eigenen Weg zu finden. Im Laufe der Zeit ergeben sich immer wieder Änderungen, für die man offen sein sollte.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Ziel ist die Weiterentwicklung und Verbesserung der medizinischen Leistungen und der persönlichen Betreuung der Patienten, um unsere Qualität noch weiter zu steigern.
Ihr Lebensmotto?
Das einzig Stabile ist die Veränderung.