Zur Karriere von Harald Tausz
Welche waren die wesentlichsten Stationen Ihrer Karriere?
Nach Abschluß von Volks- und Hauptschule in Oberwart begann ich 1984 bei der Firma Türk in Wien eine Optikerlehre, die ich 1988 abschloß. 1988 war für mich ein recht ereignisreiches Jahr: Im Februar machte ich den Führerschein, im März legte ich meine Lehrabschlußprüfung ab, und im April trat ich meinen Präsenzdienst an. Es war nicht leicht, dies alles zu bewältigen, aber ich schaffte meine Prüfung beim ersten Anlauf. Da fühlte ich mich schon sehr erfolgreich. Auch beim Bundesheer lernte ich bei der Ausbildung zum Sanitäter sehr viel, und auch dort mußte ich etliche Prüfungen ablegen. Nach dem Präsenzdienst kehrte ich wieder in meinen Lehrbetrieb nach Wien zurück. Es heißt, daß man dort, wo man lernt, ewig ein Lehrling bleibt, und das spürte ich auch selbst. Ich wollte in den Verkauf, wurde aber immer wieder vertröstet und blieb der Werkstatt treu - wahrscheinlich, weil ich dort so gute Arbeit leistete. Ich blieb zwar in Wien, wechselte 1989 jedoch zu Revue Augenoptik, wo ich mich hinaufarbeitete und insbesondere im Verkauf viel lernte. Mein Kollege Christian Stubenvoll brachte mir in diesem Bereich sehr viel bei und ließ mich auch eigenständig arbeiten. 1990 war ich mit gerade 20 Jahren der jüngste Filialleiter des Unternehmens in ganz Österreich, worauf ich sehr stolz bin. Es stellte natürlich auch einen riesigen Ansporn für mich dar. Aufgrund von Umstrukturierungen in der Führungsebene entschied ich mich zu einem Wechsel zu Windsor Optik, wo ich von 1991 bis 1993 tätig war. Ich baute mehrere Filialen auf und brachte sie auf Kurs, doch leider ging Windsor Optik in Konkurs. Von 1993 bis 1999 war ich bei Fabrini Optik mit einem ähnlichen Aufgabenbereich betraut. Es war eine sehr interessante Tätigkeit, da ich viele Menschen kennenlernte und dadurch auch mit verschiedenen Charakteren konfrontiert wurde. Das kommt mir heute noch zugute. Die Arbeit selbst war aufreibend, aber das störte mich nicht. Während dieser Jahre bildete ich mich im kaufmännischen Bereich weiter und absolvierte Kurse in Kostenrechnung und Betriebswirtschaft, um mich auf eine neue Aufgabe vorzubereiten, nämlich die Übernahme des familieneigenen Pelzgeschäfts. Meine Mutter Inge, die 1979 den Betrieb noch im eigenen Haus gegründet hatte, plante ihren Rückzug aus dem aktiven Geschäftsleben und fragte mich, ob ich ihren Betrieb nicht übernehmen wolle. Ich kannte das Geschäft von klein auf und war bei vielen Messen und Modenschauen vertreten. Nachdem Fabrini Optik ebenfalls in den Konkurs geschlittert war, zog es mich 1999 zur Firma Niedermeyer, wo ich unter anderem die Filiale im Millenniumstower in Wien aufbaute, was auch eine sehr spannende Aufgabe bedeutete. Doch die Pläne einer Übernahme des Pelzgeschäfts meiner Mutter, das sich seit 1984 im Einkaufszentrum Oberwart EKO befindet, wurden konkreter. Obwohl mir eine Meisterprüfung als Kürschner fehlte, wurde mir aufgrund meiner Erfahrung als Filialleiter und der Absolvierung diverser Kurse die Nachsicht erteilt, und so konnte ich im Jänner 2001 den Betrieb übernehmen. Es bedeutete einen großen Sprung von Wien zurück ins Südburgenland, aber ich wollte nicht mehr für andere arbeiten, sondern für mich selbst. Diese Chance bot mir die Übernahme. Ab 2001 bauten wir das Pelzgeschäft um, ohne allerdings das Flair zu verändern. Wir setzen auf Gemütlichkeit und den persönlichen Touch. Meine Mutter unterstützt mich auch heute noch im Geschäft.