Zum Erfolg von Richard Kolano
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg heißt für mich, ein längerfristiges Ziel in Teilschritten zu erreichen, wobei jeder einzelne Schritt einen Erfolg darstellt. Auf dem Weg dorthin kommt man sich oft gar nicht erfolgreich vor - erst wenn man Gelegenheit hat durchzuatmen, die Karriere Revue passieren zu lassen und mit den gesteckten Zielen abzugleichen, sieht man den Erfolg. Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg? Zu einem großen Teil meine Persönlichkeit; die Art und Weise, wie ich auf Menschen zugehe und wie ich selbst das Leben sehe. Wie begegnen Sie den Herausforderungen des beruflichen Alltags? Je schwieriger die Aufgabe, desto reizvoller die Herausforderung.
In welcher Situation haben Sie erfolgreich entschieden?
Bevor ich mich 1999 selbständig machte, nahm ich mir eine viermonatige Auszeit auf Fuerteventura. Eines Tages saß ich an einer Steilküste, schaute aufs Meer und beobachtete die Wellen. Dabei wurde mir bewußt, wie erfolgreich diese kleinen Wellen sind, indem sie unablässig gegen die Küste schlagen und so das Land verändern und formen. Ich dachte: Sei wie diese Wellen, konzentriere dich auf eine Branche und sei konsequent hinter einer Sache her. Das war der Auslöser für die Entscheidung, eine Karriere als selbständiger Finanzberater einzuschlagen. Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat? Mein Filialleiter bei der Volksbank, Ewald Hajos, war ein Banker, der nach Gefühl und Persönlichkeit des Kreditwerbers vorging - etwas, das man in der heutigen Zeit nicht mehr findet. Natürlich hat auch Direktor Pinkl meinen Berufsweg geprägt, da er mir ohne Vorkenntnisse die Chance gab, bei der Volksbank zu beginnen. Das motivierte und beflügelte mich, in einigen Jahren durfte ich mich innerhalb des Unternehmens dann Bester Verkäufer Österreichs nennen. Erwähnen möchte ich auch den Vermögensberater Gerhard Riegler, der mich bei seiner Unternehmensgründung damals mit ins Boot holte. Bei ihm sah ich, wie Berater und Kunden idealerweise miteinander agieren. Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst? Leider hat unsere Branche in der Öffentlichkeit kein allzu gutes Image. Das entsteht durch mangelnde, zu wenig ausführliche Beratungen und zu wenig Fachwissen bei manchen Beratern. Es gibt viele ausgezeichnete Produkte, die bei bestimmten Kunden aber falsch eingesetzt und daher schlecht sind. Das fällt auf den Berater und in der Folge auf die gesamte Branche zurück. Im Vergleich zu den siebziger oder achtziger Jahren hat sich das Image aber inzwischen schon verbessert.
Wie werden Sie von Ihrem Umfeld gesehen?
Erfolgreich in meiner Profession, einmal ausgeglichen, dann wieder hoffnungslos überlastet. Ich glaube, man sieht mich auch als guten, verläßlichen Freund, dem man ein Geheimnis anvertrauen kann.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Wir motivieren uns gegenseitig im Gespräch und nehmen uns dafür auch im Abstand von drei Tagen Zeit. Wie verhalten Sie sich der Konkurrenz gegenüber? Unsere größten Mitbewerber sind aufgrund ihrer Vertriebsstruktur die Banken. Sie sind aber eigentlich Partner für uns, von daher kann man nicht von Konkurrenz sprechen.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Ich trenne strikt zwischen Beruf und Privatleben. Ich nehme keine unerledigte Arbeit mit nach Hause und schalte meist auch das Handy ab - man muß nicht immer erreichbar sein. Wieviel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung? Ich besuche jährlich zwei bis drei Seminare im Finanzierungs- und Veranlagungsbereich, außerdem zusätzlich das eine oder andere Persönlichkeitsseminar.Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben? Glaube an dich selbst, lasse dich durch negative Erfahrungen oder Meinungen anderer nicht unterkriegen. Du hast die Kraft, das zu erreichen, was du willst!
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Ich will die Profina zu einem guten und bekannten Unternehmen ausbauen und damit eine Institution werden. Die Kunden sollen wissen, daß sie sich vertrauensvoll an uns wenden können und eine faire Beratung erhalten. Unter den vielen Alternativen, die am Markt möglich sind, wollen wir die beste für den Kunden herausfinden. Das möchten wir in Zukunft verstärkt nach außen transportieren. Natürlich strebe ich auch finanzielle Unabhängigkeit an, wobei ich aber offen lassen möchte, was dies genau heißt. Ich könnte mir vorstellen, für eine bestimmte Zeit einen ganz einfachen Beruf auszuüben, bei dem ich Ruhe genieße und mich auf das Wesentliche im Leben konzentriere - beispielsweise als Fischer. Dabei entstehen möglicherweise neue Ideen und Motivationsquellen.
Ihr Lebensmotto?
Mein Vater sagte zu mir: Es ist keine Schande hinzufallen, du mußt nur immer wieder aufstehen. Diesen Leitsatz befolge ich bis heute. Mein zweites Motto lautet, einfach fröhlich zu sein und die Dinge von der lockeren Seite zu sehen.