Zum Erfolg von Liliu Botos
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Als Koch und Küchenchef ist es für mich der schönste Erfolg, wenn die Gäste mit den Speisen zufrieden sind und immer wieder zu uns kommen. Wir haben sehr viele Stammgäste, die ich natürlich auch persönlich kenne. Diese Anerkennung sehe ich als Erfolg, der mich täglich motiviert und beflügelt.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ja, ich bin mit dem, was ich bisher erreicht habe, durchaus sehr zufrieden.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Ich versuche immer, Neues zu entdecken und dazuzulernen. Ich kaufe mir Kochbücher und studiere sie in meiner Freizeit, um in der Küche neue Impulse zu setzen. Ich kopiere die Rezepte aber nicht, sondern nehme sie als Anregung und schaffe daraus neue Kreationen. Ich bin ein kreativer Koch und das kommt bei den Gästen sehr gut an. Stammgästen erfülle ich auch den einen oder anderen Sonderwunsch. Als ehrgeiziger Mensch möchte ich immer beweisen, was ich kann. Um in diesem Beruf erfolgreich zu sein, muß man aber nicht nur kreativ, sondern auch sehr fleißig sein und seinen Job lieben. Außerdem packe ich überall dort an, wo es notwendig ist. Ich bin handwerklich recht geschickt, und wenn ein Problem mit Geräten, am Gasherd oder beim Strom auftaucht, versuche ich es selbst zu lösen.
Ist Originalität oder Imitation besser, um erfolgreich zu sein?
Ich bin kein Mensch, der andere kopiert - ich gehe meinen eigenen Weg. Wichtig ist, an sich selbst zu glauben, dann wird man es auch schaffen.
Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus?
Ein Mitarbeiter in der Küche muß flexibel und geschickt sein. Die Begeisterung fürs Kochen und ein gewisses Talent dafür sind mir wichtiger als eine tolle Ausbildung oder erstklassige Zeugnisse. Der Wille zählt.
Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens?
Unser Speisenangebot orientiert sich an der Wiener Küche, wobei wir einen besonderen Schwerpunkt auf altösterreichische Spezialitäten legen. Natürlich haben wir auch gehobene internationale Küche im Programm. Diese Mischung kommt bei den Gästen sehr gut an. Als Küchenchef achte ich ganz besonders auf höchste Qualität von Fleisch, Geflügel und Gemüse - wir arbeiten auch sehr viel mit biologischen Produkten.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Die Gastronomie ist leider kein familienfreundlicher Beruf. Wir arbeiten im Restaurant, wenn die meisten anderen Menschen ihre Freizeit genießen - abends, nachts und am Wochenende. Leider ist auch meine Ehe daran gescheitert. Das Restaurant hat am Montag Ruhetag, da schlafe ich mich aus und gehe meinen Hobbys, beispielsweise Tennisspielen und Lesen, nach oder unternehme etwas mit meiner Tochter.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Ich möchte den Eltern raten, die Neigungen und Talente ihrer Kinder zu unterstützen und zu fördern. Laßt sie Sprachen lernen, gebt ihnen Klavierspielenunterricht oder ermöglicht ihnen den Besuch von Computerkursen - alles kann sich im Leben als nützlich erweisen.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Ich stecke mir eigentlich nicht so gerne Ziele, weil ich mich damit unter Druck gesetzt fühle. Ich lasse die Dinge auf mich zukommen. Derzeit fühle ich mich im Prinz Ferdinand sehr wohl und arbeite gern hier - wir werden sehen, was die Zukunft bringt.