Zum Erfolg von Thomas Zant
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Ich möchte das Beispiel von Dietrich Mateschitz nennen, der zunächst nicht erfolgreich war, aber die Kraft hatte, wieder aufzustehen. Das ist für mich Erfolg.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ich habe mir im Leben alles ohne fremde Hilfe erarbeitet, insofern sehe ich mich als erfolgreich. Was ich mit meinen 32 Jahren bis heute erreicht habe, erreichen die meisten anderen erst mit 40.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Ich bin mir nicht zu schade, überall mit anzupacken. Nur ein zufriedener Kunde ist ein guter Kunde, und dafür mache ich alles. Außerdem gebe ich nicht so schnell auf. Im März 2006 begann ich, auch Zustellung als Service anzubieten. In den ersten zwei Monaten lief das überhaupt nicht gut, inzwischen hat sich auch die Zustellung halbwegs etabliert. Auch andere Rückschläge habe ich verkraftet - mir wurde der Firmenbus angezündet, es wurde eingebrochen, und ich wurde bestohlen. Trotzdem stehe ich immer wieder auf.
Ist Originalität oder Imitation besser, um erfolgreich zu sein?
Jedes Original wird irgendwann imitiert, und aus den Fehlern anderer Leute kann man nur lernen.
Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat?
Mein Großvater ist ein absolutes Vorbild für mich. Er machte eine Fleischhauerlehre und arbeitete sich bis zum Finanzberater des Vatikans hoch. Über seine Erfahrungen schrieb er auch das Buch Im Auftrag des Vatikan.
Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst?
Zum Teil fördert der Staat die Gastronomie, auf der anderen Seite wird sie mit Gewalt ruiniert. Heute gibt es an jeder Ecke ein Lokal, das ist mehr, als der Markt verträgt. Es wäre besser, 4.000 Gastronomen verdienen ein bißchen, als 6.000 verdienen nichts. Auch in meiner Branche gibt es schwarze Schafe, die mit vollgepacktem Lieferwagen direkt zu den Lokalen fahren und am Finanzminister vorbei dort ihre Getränke verkaufen.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Sie sind sicher ein wichtiges Glied in der Kette.
Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus?
Meine beiden jetzigen Mitarbeiter kamen über Empfehlung bzw. durch jahrelange Bekanntschaft zu mir. Mit beiden bin ich sehr zufrieden.
Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens?
Wir sind flexibel und können auch Sonderwünsche prompt erfüllen. Wenn mich ein Gastronom um Mitternacht anruft, weil er eine Kiste Champagner braucht, wird er sie bekommen sofern die gewünschte Marke auf Lager ist. Die Zufriedenheit der Kunden steht an oberster Stelle.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Das ist sehr schwierig. Ich bin zeitlich stark im Einsatz, und meine Frau ist mit einem Lokal ebenfalls selbständig. Wir haben einen kleinen Sohn, den wir leider nicht so oft sehen, wie wir es gerne würden.
Wieviel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung?
Ich besuche fallweise Vorträge, die mich interessieren. Sehr viel Zeit verbringe ich im Internet, wo ich mich über meine Branche, aber auch zu anderen Themen informiere.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Macht eine gute Ausbildung, zeigt Interesse und seid euch für keine Arbeit zu schade.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Das große Ziel ist es, eine eigene Halle zu erwerben, noch ein oder zwei Lieferwagen zu kaufen, das Unternehmen weiter zu etablieren und in der Gastronomie bekannt zu machen. Dann bleibt hoffentlich auch irgendwann einmal mehr Zeit für die Familie.
Ihr Lebensmotto?
Wer bremst, verliert.