Zum Erfolg von Verena Irrschik
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg bedeutet für mich, eine neue Herausforderung zu meistern, Ziele zu erreichen und damit Positives bei anderen zu bewirken.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Meine Bereitschaft, Neues zu lernen, meine extreme Ausdauer, mich bei Widerständen durchzusetzen, mein Ehrgeiz und der Verzicht auf Freizeit - das ist der Preis für die Karriere - zählen zu den ausschlaggebenden Faktoren meines Erfolges. Chancen, die sich mir boten, ergriff ich immer, aber natürlich benötigt man auch Förderer - Vorgesetzte, die einem die Chance geben.
Wie begegnen Sie Herausforderungen des beruflichen Alltags?
Bislang suchte ich mir immer Herausforderungen, um etwas Neues auszuprobieren und dazuzulernen. In vielen Jobs wußte ich nicht viel mehr als meine Mitarbeiter und hatte die Chance, selbst anzupacken und meine Forderungen vorzuleben.
Ist es für Sie als Frau in der Wirtschaft schwieriger, erfolgreich zu sein?
Meiner Meinung nach ist es viel schwieriger. Es beginnt schon beim Auswahlverfahren, wo Frauen, wenn sie im Tätigkeitsfeld wenig Erfahrung mitbringen, Mißtrauen entgegengebracht wird. Männern traut man die Bewältigung zu, Frauen müssen sich rechtfertigen, warum sie die Aufgabe wollen und sich durchsetzen. Wenn man den Job bekommt, fehlt oft die Solidarität und Unterstützung der Kolleginnen selbst, das bedaure ich sehr, denn Männer gehen damit anders um. Die Karrieremöglichkeiten, die Frauen geboten werden, sind in manchen Unternehmen sehr eingeschränkt.
In welcher Situation haben Sie erfolgreich entschieden?
Das Trainee-Programm bei der Hofer KG durchzuziehen, war eine wichtige Entscheidung, denn das Lernfeld war riesig; ich erhielt Aufgaben, die ich noch nie erledigt hatte. Unbekanntes fordert, und man braucht mehr Zeit, um es zu lösen, doch die Chance, damit konfrontiert zu werden, ist eher selten. Ich bin für diese Erfahrungen sehr dankbar, auch wenn es eine harte Schule war, durch die ich ging.
Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat?
Niki Lauda, mein erster Chef, faszinierte mich. Er stellt sehr hohe Anforderungen an sich und seine Mitarbeiter und lebt vor, wie man sie bewältigen kann. Das hat mich in meinem Führungsstil stark geprägt.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Jeder Mitarbeiter arbeitet nach seinem System und hat Zielvorgaben, und trotz allem ist es jedem bewußt, daß wir die Unternehmensziele nur gemeinsam schaffen.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Hauptsächlich durch Vorbildwirkung, ich verlange nichts, was ich nicht selbst tue; man kann sagen, ich bin streng, aber gerecht. Ich habe meine Vorgaben, und jeder Mitarbeiter weiß, daß ich die volle Unterstützung bei der Umsetzung gewähre, mit der Erwartung, daß jeder sein Bestes gibt. Wichtig erscheint mir auch meine eigene Freude an der Tätigkeit, die ich meinen Mitarbeitern vermittle.
Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens?
Kompetenz, hervorragende Teamarbeit und eine offene Kommunikation auf allen Ebenen. Wir sind international und in allen Bundesländern in Österreich vertreten und jeder Mitarbeiter hat sein Spezialgebiet, sodaß der Kunde umfassend betreut werden kann.Wie verhalten Sie sich der Konkurrenz gegenüber? In Österreich zählen wir zu den wenigen Komplettanbietern (Recruting, Personalentwicklung und Training). Im Trainingsbereich bilden wir unsere angestellten Mitarbeiter selbst zusätzlich aus, und unsere Senior-Consultants können Berufserfahrung in der Führungsebene vorweisen.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Ich versuche mir Inseln zu schaffen, die mir dann heilig sind - beispielsweise ein Wellness-Wochenende, doch richtig Urlaub machte in den letzten zwei Jahren nicht.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Bei ISG baue ich gerade den Handel auf und schreibe mit einer Kollegin gemeinsam mein erstes Fachbuch zum Thema Recruting im Handel. Der Start eines Master-Lehrgangs für den Handelsbereich sollte im Herbst 2007 realisiert werden, hinsichtlich des Unternehmens soll die Neukundengewinnung verstärkt werden.