Zum Erfolg von Franz Sumnitsch
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Neben privatem Glück machen berufliche Erfolgserlebnisse, die sich in der Schaffung von nachhaltigen Gebäuden ausdrücken, meinen Erfolg aus. Wenn ich am Ende eines Projektes auf das Bauwerk schaue, dabei ein gutes Gefühl verspüre und von der Summe an komplexen Einzelleistungen beeindruckt bin, die zu dem Werk führten, dann fühle ich mich erfolgreich.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
In meinem Leben hat sich so viel entwickelt, wovon ich nicht geträumt hätte, insofern betrachte ich mich als erfolgreich.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Die große Freude an meinem Beruf ist die Basis für meine Arbeit. Als Führungskraft lege ich großen Wert auf Teamfähigkeit. Ich nehme Mitarbeiter in die Pflicht, lasse sie mitgestalten, und dies führt zu einer starken Motivation und Identifikation mit beruflichen Vorhaben.
Wie begegnen Sie Herausforderungen des beruflichen Alltags?
Ich suche zunächst nach den Wurzeln eines Problems. Sind Entstehungsgründe bekannt, findet sich leicht ein Lösungsansatz. Kompromisse sind immer wieder auszuhandeln, gerade in baurechtlicher Hinsicht. Bevor ich eine Entscheidung treffe, räume ich mir gerne eine gewisse Nachdenkzeit ein, auch wenn manche Angelegenheiten rasch entschieden werden müssen. Projekte in der Architektur nehmen erst nach einer gewissen Zeit Gestalt an. Sie müssen einfach wachsen - das liegt in der Natur der Sache.
Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat?
Eines meiner Vorbilder war sicher der Architekt Professor Domenig. Er nahm mich einmal zur Seite und prophezeite mir eine vielversprechende Zukunft, an diese positive Anteilnahme erinnerte ich mich jahrelang. Es verleiht Kraft und macht Mut, wenn man lobt und gelobt wird.
Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus?
Ich erwarte mir von Mitarbeitern, daß sie den Beruf des Architekten mit Leben füllen. Zuverlässigkeit, hohe Identifikation und Engagement sind wesentlich. Ein Architekt darf kein Reproduzent sein, im Gegenteil, in diesem Metier gilt es immer wieder neu zu beginnen.
Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens?
Das Architekturbüro BKK-3 tritt mit den jeweiligen Bauherren in den Dialog. Das Prinzip Mitbestimmung wird großgeschrieben und realisiert. Für uns ist es üblich, daß sich im Vorfeld eines Bauvorhabens manchmal bis zu 40 Personen zusammensetzen und auf die Struktur Einfluß nehmen können. Die Bedürfnisse der Mieter sind schließlich der wichtigste Maßstab.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Ein Architekt ist ein Allrounder, der überall spannende Impulse suchen muß und auch findet. Dennoch trenne ich die berufliche und private Sphäre.
Wieviel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung?
Als Architekt muß man am Puls der Zeit bleiben. Alles, was rund um einen passiert, ist interessant, egal, ob es sich um eine Ausstellung oder ein Musikkonzert in der Stadt handelt. Auseinandersetzungen mit seinem Fach könnten täglich stattfinden. Mit Fortbildungsveranstaltungen ließe sich der Kalender eines Architekten rasch füllen. Ein Architekt kann nicht ein gefundenes Erfolgsrezept zwanzig Jahre anwenden, es muß immer wieder Neues entstehen.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Erfolg wird subjektiv definiert. Am besten läßt man sich bei der Berufswahl von seiner Leidenschaft leiten. Wer Architekt werden möchte, ist gut beraten, schon am Beginn der Ausbildung Praxisnähe zu suchen. Erstens bringt Praxis weiter und trägt zur persönlichen Entwicklung bei, und zweitens läßt sich architektonischer Erfolg umso leichter erzielen, wenn man frühzeitig weiß, welche Erfolgskriterien ausschlaggebend sind.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
1999 war BKK-3 nur lokal bekannt, viele Vorträge in Europa machten BKK-3 europaweit einen Namen. Dennoch wünsche ich mir, daß sich der Bekanntheitsgrad von BKK-3 noch steigert. Ich freue mich auf internationale Großprojekte.