Zum Erfolg von Martin Worsch
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg bedeutet für mich, meine persönlichen Stärken in meinem Beruf einsetzen zu können. Dafür muss ich mir meiner Fähigkeiten bewusst sein.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Im Sinne meiner Definition, bin ich erfolgreich. Die Richtung, die ich eingeschlagen habe, stimmt.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Meine beruflichen Aufgaben finden sich vorrangig im Key Account Management und umfassen die Durchführung kaufmännischer Agenden. Mein Erfolg wird von Akquisitionsstärke, Zielorientierung, Entscheidungsfreude und Nachhaltigkeit bestimmt. Ich habe Visionen, die ich bedingungslos und konsequent verwirkliche, und dafür stehe ich morgens gern und hoch motiviert auf.
Wie begegnen Sie Herausforderungen des beruflichen Alltags?
Zunächst überlege ich, ob ich jemanden zur Lösung des Problems hinzuziehen kann. Die Sichtweisen anderer sind bei der Lösungsfindung eine große Unterstützung, und ich halte auch sehr viel von Teamkonsens. Dennoch ist es auch für mich selbstverständlich, Einzelentscheidungen zu treffen. Auch logisch-analytisches Denken verhilft zu weiteren Lösungsansätzen.
Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat?
Ich habe im Laufe meines Lebens sicherlich verschiedene Orientierungshilfen wahrgenommen, da man von anderen lernen kann. Es war mir dennoch sehr wichtig, authentisch zu bleiben.
Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst?
Zahlreiche Bewerber stammen aus der 50-Plus Generation, welche eigentlich nicht mehr wirklich für Geld arbeiten wollen, sondern eine Aufgabe darin sehen, ihr Erfahrungspotential einzubringen, aber keine Position am Markt finden. Die Erfahrung ist unbezahlbar, doch leider ist es so, dass sich kein Unternehmer wirklich traut, Mitarbeiter aus dieser 50-Plus Generation, auf Grund der Gesetzeslage einzustellen. Hier sollte, meiner Ansicht nach, die Politik die nötigen Rahmenbedingungen schaffen.
Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus?
Ich schätze die Bereitschaft, überdurchschnittliches Engagement an den Tag zu legen und sich mit dem Unternehmen zu identifizieren. Schlussendlich zählen die Resultate. Im Vertrieb sind natürlich ausgezeichnete Kommunikationsfähigkeit, Einfühlungsvermögen und Kundenorientierung gefragt. Im Grunde suchen wir die „Ferraris unter den Mitarbeitern“.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Im Prinzip geht es darum, die Motivation der Mitarbeiter freizulegen, d.h. meistens ist die Motivation mit anderen Themen zugedeckt. Als Kleinunternehmen leisten wir uns den Luxus, unsere acht Mitarbeiter individuell zu motivieren. Wir greifen dabei auf einen Erfahrungsschatz von über 1000 Kandidaten zurück, welche beim Bewerberinterview gefragt wurden, warum sie wechseln wollen und somit nicht motiviert sind. Dabei hört man immer die gleichen Antworten, wie Freiheitsgefühl, Verantwortungsbewusstsein in der jeweiligen Aufgabenstellung und diese Themen versuchen wir unseren Mitarbeiter anzubieten. Darüber hinaus bieten wir exzellente Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten an, welche von den Mitarbeitern sehr geschätzt werden.
Wie verhalten Sie sich dem Mitbewerb gegenüber?
In dem Sektor, wo wir uns bewegen, also im qualitativ hochwertigen Bereich, gibt es sehr wenig Berührungspunkte zu Mitbewerbern, weil wir meist auf jahrelange Kundenbeziehungen verweisen können. Selbstverständlich versuchen die wenigen Mitbewerber, welche in unserem Segment tätig sind, bei unseren Klienten vorstellig zu werden. Hier zählt die Qualität und wenn diese stimmt, dann hat der Klient keinen Grund zu wechseln.
Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens?
Unsere Stärke sehe ich darin, dass wir jene Bewerber finden, welche der Kunde benötigt. Tatsache ist, dass es gilt, den Wunsch des Klienten so rasch wie möglich zu erfüllen, wobei dies nicht zu Lasten der Qualität gehen kann und darf. Wir sind in der glücklichen Lage, uns bei der Auswahl von Bewerbern auf unsere Kernkompetenzen konzentrieren zu können, welche sich über Jahre hinweg bewährt haben Der Vorgang beginnt bei der genauen Analyse der Position und setzt sich über definierte Suchkriterien, bis hin zur Ansprache von potentiellen Persönlichkeiten am Arbeitsplatz fort.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Eine vollkommene Trennung ist meines Erachtens nicht wirklich realistisch, doch ich versuche, diese beiden Bereiche weitgehend zu trennen und berufliche Probleme nicht in mein Privatleben mitzunehmen.
Wie viel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung?
In unserer Branche sehe ich die eigene Fortbildung als einen permanenten Prozess, denn bei jedem Gespräch lernt man dazu - und dies betrifft sowohl die einzelnen Branchen als auch die Arbeitsabläufe.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Für eine erfolgreiche Tätigkeit als Consulter in unserem Metier, sollte man sehr viele Bereiche und Unternehmen, unterschiedlichster Branchen kennen gelernt haben. Wenn man 20 Jahre im gleichen Unternehmen tätig war, kennt man es in- und auswendig, jedoch vom Markt und vom Wirtschaftsleben hat man dabei meistens sehr wenig mitbekommen. Optimal wäre es, wenn man sowohl auf Erfahrung im Marketing-, Vertrieb-, Finanz- und Produktionsbereich verweisen kann. In unserem Beruf zählen nicht die Spezialisten, sondern die Generalisten - gepaart mit hohen vertrieblichen Qualitäten, d.h. dass man sich selbst als Consulter bei einem potentiellen Unternehmen präsentieren kann und auch in der Lage ist, ein Unternehmen einem Bewerber zu präsentieren und auch umgekehrt. Der Großteil unserer Tätigkeit liegt im kommunikativen Bereich, d.h. ausgeprägte Kommunikationsfreudigkeit ist von eminenter Wichtigkeit, um zum Erfolg zu kommen. Die Zukunft unseres Berufes in Österreich sehe ich persönlich sehr positiv, weil es für die Unternehmen immer schwieriger wird, die richtigen Mitarbeiter zu finden. Dies ist einerseits auf die demographische Entwicklung und andererseits auf das Anforderungsprofil, welches immer spezifischer wird, zurückzuführen. Leider ist es in Österreich so, dass keine qualifizierte Schulausbildung für den Vertrieb existiert. Es gibt verschiedenste Institute an der Wirtschaftsuniversität, welche sich auf die Lehre im Bereich Marketing konzentrieren, aber kein Institut, welches sich mit dem Thema Vertrieb beschäftigt.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Mein Ziel ist die Weiterentwicklung des Unternehmens, um für zukünftige Herausforderungen gewappnet zu sein.