Zur Karriere von Thomas Tzschoppe
Welche waren die wesentlichsten Stationen Ihrer Karriere?
Ich entschied mich nach den Pflichtschuljahren bewußt für eine technische Berufsausbildung bei der Deutschen Telekom, da ich nicht mehr zur Schule gehen wollte. Bald erkannte ich jedoch, daß mir diese rein handwerkliche Tätigkeit nicht lag, und holte in der Abendschule das Abitur nach. Anschließend absolvierte ich von 1985 bis 1989, also recht zügig, das Studium der Elektrotechnik an der Rheinischen Fachhochschule Köln. Nach erfolgreichem Abschluß hätte ich zur Deutschen Telekom zurückkehren können, im Büro-Innendienst wäre mir dort aber nur eine Beamtenlaufbahn offengestanden. Mit einem Universitätsstudium allerdings hätte ich bereits eine Stufe höher beginnen können und wesentlich bessere Karrierechancen gehabt. Also traf ich die Entscheidung, nochmals Elektrotechnik zu studieren, diesmal an der Ruhr-Universität Bochum, wo ich 1992 zum Diplom-Ingenieur graduierte. Nach einem Vergleich der Verdienstmöglichkeiten beschloß ich, nicht zur Telekom und damit in den öffentlichen Dienst zu gehen, sondern in die Privatwirtschaft. So begann ich nach dem Studienabschluß bei der Alcatel SEL AG in Stuttgart. Das war damals ein aufstrebendes Unternehmen, das speziell nach der deutschen Wiedervereinigung viele Aufträge aus dem Osten bekam. Ich arbeitete als Projektingenieur im Exportbereich von Vermittlungssystemen und war in dieser Funktion sehr viel im asiatischen Raum unterwegs. Das war eine harte und prägende Zeit, weil ich ziemlich auf mich allein gestellt war. Auch moderne Kommunikationsmittel wie Handy oder Laptop steckten noch in den Kinderschuhen, beziehungsweise hätten in Ländern wie China auch gar nicht funktioniert. Im Jahr 1995 ging ich zu Nokia nach Düsseldorf, wo ich die Möglichkeit hatte, in einem Vertriebsteam für den damals größten deutschen Nokia-Kunden, den Netzbetreiber E-plus, zu arbeiten. Nach einem halben Jahr wurde ich Vertriebsleiter für diesen Account. Das war insofern eine Herausforderung, als ich als letzter in das Team kam und kurz darauf bereits mit der Leitung betraut wurde. Ich war dann im Managementteam von Nokia Deutschland und erhielt auch die Prokura. Ab 1998 war ich zuständig für Mannesmann, und als 2000 das Unternehmen von Vodafone gekauft wurde, fiel mein Aufgabenbereich dieser Akquisition zum Opfer. Da ich in Deutschland bereits Erfahrung mit UMTS-Ausschreibungen sammeln konnte, wurde mir angeboten, zu Nokia in die Schweiz zu wechseln, wo diese Ausschreibungen damals gerade begannen. So kam ich als Vertriebsleiter und Prokurist nach Zürich, wo ich den Key-Account „Sunrise“ betreute. Während dieser Zeit studierte ich berufsbegleitend an der Graduate School of Business Administration in Zürich, die ich als Bachelor of Business Administration erfolgreich abschloß. 2004 erhielt ich über einen Headhunter das Angebot, als Geschäftsführer die Materna Schweiz AG aufzubauen. Das war eine reizvolle und für mich auch gänzlich neue Herausforderung, daher wechselte ich nach neun Jahren bei Nokia im September 2004 zu Materna. Die Materna-Gruppe zählt zu einem der führenden unabhängigen Softwarehäuser der Informations- und Kommunikationstechnologie in Zentral- und Nordeuropa mit Stammsitz in Deutschland. Ich baute die Niederlassung in der Schweiz mit Sitz in Bern auf, wo mittlerweile namhafte Telekommunikationsfirmen wie die Swisscom AG, TDC Switzerland AG und die Comfone AG zu unseren Kunden zählen. Zusätzlich zu meinen Verantwortlichkeiten in der Schweiz bin ich seit Mai 2007 als Geschäftsführer der Materna GmbH in Wien tätig. Materna ist seit 1995 in Österreich vertreten und hat sich zur größten, umsatzstärksten Niederlassung innerhalb der Gruppe entwickelt.