Zum Erfolg von Johann Huysza
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Für mich bedeutet Erfolg, eine Idee konsequent zu verfolgen und umzusetzen.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Es ist mir bisher gelungen, meine Ideen und Vorstellungen zu realisieren. In diesem Sinne sehe ich mich auch als erfolgreich. Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg? Mein geschichtliches Interesse war sicherlich der Grundstein und Ausgangspunkt, der dann zur Einrichtung des Heimatmuseums Wilfersdorf führte. Im Rahmen meines Hauptberufes bei der NEWAG bzw. der EVN war ich immer in dieser Region tätig, ich kenne die Gemeinde und die Orte sehr gut - und dieses Wissen kann ich optimal in das Schloßprojekt einbinden und damit positiv für die Region wirken. Meine Tätigkeit für das Museum und das Liechtenstein Schloß Wilfersdorf ist rein ehrenamtlich, ich habe bis heute - wie viele andere ehrenamtliche Mitarbeiter - keinen Cent dafür bekommen. Aufgrund dieses Idealismus und Einsatzes können wir auch verlustfrei arbeiten.
Wie begegnen Sie Herausforderungen des beruflichen Alltags?
Indem ich zielstrebig jenen Lösungsweg verfolge, der mir am ehesten erfolgversprechend erscheint. Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat? Ein ehemaliger Beamter der Gutsverwaltung Liechtenstein, Herr Dipl.-Ing. Fiedler, hat mich durch einen Satz in einer Festschrift von 1969 geprägt, der sinngemäß lautete: Fürst von Liechtenstein ist bereit, für die nachfolgende Generation an geschichtsinteressierten Menschen sein Archiv zur Verfügung zu stellen. Diese Aussage war über viele Jahre in meinem Hinterkopf präsent und führte dann im Endeffekt zum Aufbau dieser Sammlung. Herr Fiedler war über viele Jahre mein väterlicher Freund, leider konnte er die Eröffnung der Dauerausstellung über die Geschichte der Fürstlichen Familie Liechtenstein im Jahr 2002 nicht mehr miterleben. Auch mein Schwiegervater, der früher Bürgermeister von Wilfersdorf war und sich mit Ortsgeschichte beschäftigte, war ebenfalls eine prägende Persönlichkeit für mich. Nicht zu vergessen Professor Schöffmann, der bedeutendste Heimatforscher dieser Region - er ermutigte mich damals, das Museumsprojekt in Angriff zu nehmen.
Welche Anerkennung haben Sie erfahren?
Natürlich wird bei offiziellen Anlässen und Festreden auf meine Person als Initiator und Gründer des Museums hingewiesen. Mittlerweile wird Wilfersdorf von geschichts- und kulturinteressierten Menschen mit meinem Namen in Verbindung gebracht.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Als es um die Umsetzung des Projektes ging, gründeten wir den Kultur- und Tourismusverein Liechtenstein Schloß Wilfersdorf, der als Bauträger fungiert. Mir wurde nahegelegt, schon aus moralischer Verpflichtung zumindest für die erste Periode die Funktion des Obmannes zu übernehmen. In diesem Verein sind auch etliche öffentliche Einrichtungen integriert.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Wir haben einmal pro Monat eine Besprechung, bei der alle aktuellen Fragen und Probleme erörtert werden. Zwischendurch gibt es hin und wieder kleine Feiern oder gemeinsame Aktivitäten - zu Saisonbeginn laden wir das Team zum Beispiel zu Exkursionen ein, die in Zusammenhang mit geplanten Themen von Sonderausstellungen stehen.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Da ich ja bei der EVN meinem Hauptberuf nachgehe, passieren alle Tätigkeiten, die mit dem Museum und dem Liechtenstein Schloß Wilfersdorf in Zusammenhang stehen, am Abend oder in der Nacht. Ohne die Unterstützung meiner Frau wäre das alles nicht unter einen Hut zu bringen, sie zieht die Fäden im Hintergrund und managt den Museumsbetrieb. Auch meine Söhne sind mit eingebunden, sodaß unser Privatleben zu einem großen Teil dem gemeinsamen Engagement für dieses Projekt gewidmet ist. Wieviel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung? Das läßt sich zeitlich kaum festlegen, da ich ständig Fachliteratur lese und Quellenstudien betreibe. Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben? Achtet auf die Geschichte und handelt danach - es gibt nichts, was nicht schon einmal dagewesen wäre.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Nach meiner Pensionierung bei der EVN bleibt mir natürlich wesentlich mehr Zeit, um mich noch intensiver um das Museum zu kümmern und neue Ideen zu verwirklichen. Aber auch bis dahin wird mir sicher nicht langweilig, für die nächsten Jahre sind bereits etliche, auch grenzüberschreitende Projekte und Ausstellungsserien geplant.
Ihr Lebensmotto?
Ich bin grundsätzlich positiv eingestellt und gerne für andere Menschen da.