Zum Erfolg von Udo Mischkulnig
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg bedeutet für mich, meiner eigenen Lebensphilosophie treu zu bleiben, mich und meine Einstellung nicht zu verleugnen und meinen Mitmenschen ehrlich und offen gegenüberzustehen. An erster Stelle steht für mich nicht der finanzielle Faktor, sondern der Anspruch, anderen Menschen mit meiner Arbeit behilflich zu sein und ihnen damit das Leben zu verschönern.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ja, da ich bisher viele Ziele erreichen konnte und mit meinem bisherigen Lebensweg sehr zufrieden bin. Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg? Mein ungebrochener Wille, das Ziel, Architekt zu werden, zu erreichen. Da ich als Bauzeichner nie sehr glücklich war und eigentlich mehr vom Leben erwartete, arbeitete ich darauf hin, mein Studium unter allen Umständen abzuschließen. Fleiß und Ausdauer waren dabei immens wichtig.
Wie begegnen Sie Herausforderungen des beruflichen Alltags?
Ich finde Herausforderungen immer spannend. Jede neue Aufgabe bedeutet für mich eine neue Herausforderung und stellt sicher, daß ich in Bewegung bleibe und nicht in meiner Arbeit stagniere. Diese stetigen neuen Erfahrungen fließen in neue Projekte ein und kommen schlußendlich den Auftraggebern zugute.
Ab wann empfanden Sie sich als erfolgreich?
Ab dem Zeitpunkt, als ich mein Diplom in Händen hielt, da somit eine der größten Hürden, die ich zu bestreiten hatte, gemeistert war. Ist Originalität oder Imitation besser, um erfolgreich zu sein? Unser Beruf beruht zu einem großen Teil auf Erfahrungswerten, ohne die man mit Neuem nicht erfolgreich sein kann, somit denke ich, daß beides für unsere Sparte wichtig ist. Es ist nicht möglich, bei Planungen essentielle Komponenten wegzulassen, nur um ein Original zu schaffen, überdies setzen die Physik und die Baukosten immer wieder Grenzen. Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat? Eine Hellseherin, Madam Ulli, die ich 1988 aufsuchte, und die mir eine Zukunft als Architekt voraussagte. Das war für mich eine zusätzliche Bestätigung meines Weges und motivierte mich, weiterzumachen.
Welche Anerkennung haben Sie erfahren?
Die größte Anerkennung bislang ist, daß ich seit Beginn meiner beruflichen Selbständigkeit so gut wie keine Akquisition betreiben mußte, um an neue Aufträge zu kommen. Die meisten Aufträge kommen aufgrund von Weiterempfehlungen oder resultieren aus abgeschlossenen Projekten.Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst? Das größte Problem, das ich sehe, betrifft nicht nur meine Branche. Bei nahezu jedem Projekt gibt das Geld das schlußendliche Erscheinungsbild vor. Sehr oft müssen deshalb Kompromisse eingegangen werden, und das Ergebnis liegt oft weit neben der ursprünglichen Grundidee. In meiner Wunschfantasie existiert eine Welt ohne Geld, jeder lernt und übt den Beruf aus, der ihm Freude bereitet, und jeder gibt jedem seine Leistung, ohne dafür eine Gegenleistung zu verlangen.Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens? Da ich alleine bzw. mit Partnerbetrieben arbeite, muß ich keine große Bürostruktur in Gang halten und bin daher in vielen Belangen unabhängiger. Bauherren können praktisch 24 Stunden am Tag über mich verfügen. Bei mir wird jedes Projekt zur Chefsache erklärt. Wie verhalten Sie sich der Konkurrenz gegenüber? Ich sehe in den Mitbewerbern Kollegen und keine Konkurrenten, auch freue ich mich immer über gelungene Arbeiten anderer.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Bei Architekten hat der Beruf einen sehr hohen Stellenwert, und es gibt keine vorgegebenen Arbeitszeiten. Somit ist ein geregeltes Privatleben sehr schwer zu realisieren, was Beziehungen immer wieder auf eine harte Probe stellt. Doch wo ein Wille, da auch ein Weg. Wieviel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung? Fortbildung war immer ein wichtiges Thema für mich. Ich besuchte nie gerne Kurse, beschäftige mich aber durch die Lektüre von entsprechender Fachliteratur mit verschiedenen Neuerungen. Pro Jahr werden es etwa zwei Wochen an reiner Arbeitszeit sein, die ich für Weiterbildung verwende. Ich betrachte auch jedes Projekt als Weiterbildung.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Ich möchte mich in den nächsten Jahren beruflich weiterentwickeln und nicht stagnieren. Weiters hoffe ich, daß ich noch viele interessante Projekte bearbeiten kann, und blicke voller Zuversicht in die Zukunft.
Ihr Lebensmotto?
Gibst du Hilfe, bekommst du Hilfe.