Zum Erfolg von Robert Rada
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Natürlich freue ich mich über Erfolg, und ich wollte in meinem beruflichen oder politischen Umfeld auch nicht das letzte Glied in der Kette sein. Dennoch ging ich an meine Aufgaben niemals mit der Absicht heran, daraus Kapital für meine Karriere zu schlagen oder dadurch eine bestimmte Position zu erreichen. Ich sehe meine Tätigkeit als Arbeitsauftrag an und würde sicher nicht in ein tiefes Loch stürzen, wenn ich einmal eine Wahl nicht gewinne.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ich hatte das Glück, in meinem Berufsleben das Optimum an Möglichkeiten herausholen zu können. Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg? Auch wenn es seltsam klingen mag, aber in meiner politischen Tätigkeit verdanke ich der ÖVP sehr viel. Ich war als sozialdemokratischer Politiker in einem Bundesland tätig, das traditionsgemäß von der ÖVP dominiert wird. Wäre die politische Situation in Niederösterreich eine andere gewesen und die SPÖ am Ruder, hätte ich möglicherweise gar nicht diesen Biß entwickelt, um derart viele Anliegen der Sozialdemokratie erfolgreich umzusetzen. Außerdem treffe ich wichtige Entscheidungen nicht alleine, sondern hole mir Rat und Meinungen von vertrauenswürdigen, kompetenten Leuten.
In welcher Situation haben Sie erfolgreich entschieden?
Ich war gerne Lehrer, und viele Menschen finden in diesem Beruf auch ihre Erfüllung bis zum Lebensende - ich aber nicht. Ich wollte immer etwas mehr bewegen, daher war meine Entscheidung, zu studieren und in die Politik zu gehen, sicherlich erfolgreich. Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst? Das größte noch ungelöste Problem im Bezirk Gänserndorf ist die mangelhafte Infrastruktur von Straßen, Schienen und Brücken, damit wir den Handel mit den östlichen EU-Nachbarländern nicht völlig verlieren. Der Bezirk ist zwar wirtschaftlich hochinteressant, dennoch haben wir aus der geschichtlichen Vergangenheit noch immer mit Umstrukturierungsproblemen zu kämpfen. Viele Leute wandern zum Arbeiten nach Wien ab; und jene, die sich neu in unseren Gemeinden niederlassen, tun dies nur, um hier zu wohnen. Wir brauchen also dringend Arbeitsplätze. Sobald aber ein Projekt spruchreif wird - beispielsweise ein Basaltwerk mit 500 Arbeitsplätzen - tauchen Gegenstimmen vor allem jener Bürger auf, die ohnehin schon in Rente sind. Sie bedenken aber nicht, daß ohne Arbeitsplatzsicherung auch ihre Pensionen gefährdet sind.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Mein Geschäftsführer im Landesschulinspektorat ist eine absolute Vertrauensperson, ohne ihn läuft gar nichts. Wir werden von einem hervorragenden Damenteam unterstützt, jeder einzelne trägt also zum Erfolg bei. Meine persönliche Einstellung lautet: Es muß gearbeitet werden, wenn Not am Mann ist, und nicht nach Stechuhr. Auch diesbezüglich kann ich mich hundertprozentig auf mein Team verlassen, das gilt ebenso für meine zwei Mitarbeiter im Parlament.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Wir sind ein zusammengewachsenes Team und vertrauen einander. Wie verhalten Sie sich der Konkurrenz gegenüber? Es ist nicht mein Stil, mit ÖVP-Politikern in unserem Bezirk irgendwelche Grabenkämpfe oder tagespolitisches Hickhack auszutragen. Das habe ich nie getan und werde es auch niemals tun. Wir alle wollen für diese Region das Beste, und speziell im Bereich der Infrastruktur warten noch viele Herausforderungen auf uns. Grundsätzlich haben wir die gleichen Interessen, nur der Zugang ist eben verschieden.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Da ich als Nationalrat und Landesschulinspektor zwei Berufe ausübe, die hohen Zeiteinsatz erfordern, ist die private Freizeit natürlich eingeschränkt. Diese beiden Standbeine sind aber notwendig, da man als Politiker nie weiß, wie lange die politische Karriere dauern wird. Man braucht also einen Beruf, in den man gegebenenfalls zurückkehren kann, und der einem eine Pension garantiert. Trotz meines Engagements gibt es aber im Privatleben keine Probleme, weil unsere Tochter bereits erwachsen ist und ihr eigenes Leben führt.Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben? Ganz einfach: Seid aktiv!
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Mein Ziel ist es, die nächsten beiden Wahlen, die in unserem Bezirk anstehen, erfolgreich zu bestreiten. Die Wählerstimmen zeigen uns, wie gut oder schlecht unsere Arbeit war, und die nächsten Abgeordneten gehen mit diesem Erfolg oder mit diesem Manko an ihre Arbeit in den politischen Gremien. Bei der letzten Wahl in unserem Bezirk konnten wir die Führungsposition zurückerobern, und diese Rolle wollen wir möglichst lange beibehalten.
Ihr Lebensmotto?
Ich schaue sehr positiv in die Welt und bin kein nachtragender Mensch.