Zum Erfolg von Heimo Schnalzger
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Im Gegensatz zur landläufigen Vorstellung von Erfolg in Form von schnellen Autos, großen Häusern und luxuriösen Yachten sehe ich den Erfolg in der positiven Entwicklung des Unternehmens. Es macht mich glücklich, wenn sich die Mitarbeiter um mich wohl fühlen, aus Geschäftsbeziehungen Freundschaften entstehen und mir meine Tätigkeit Spaß und Freude bereitet.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
In Anbetracht dessen, daß wir in zehn Jahren ein Unternehmen aufgebaut haben, das heute 20 Mitarbeiter beschäftigt, erachte ich mich als erfolgreich. Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg? Wesentliche Faktoren sind die gute Zusammenarbeit zwischen meinem Geschäftspartner und mir, der Zeitpunkt, an dem wir unsere eigene Unternehmung starteten, und der Fleiß und der Einsatz, den wir erbrachten. Anfangs standen wir sechs Tage die Woche von acht Uhr morgens bis zehn Uhr abends im Betrieb. Auch die Überlegungen, die wir vor jeder Investition anstellten, unabhängig davon, ob es sich um einen Kopierer, einen neuen Mitarbeiter oder einen größeren Standort handelte, trugen wesentlich zu unserem heutigen Erfolg bei. Trotz unserer Vorsicht braucht es aber auch einen gewissen Mut zum Risiko, um erfolgreich zu sein. Wir bemühen uns um jeden Kunden mit demselben Engagement und derselben Hartnäckigkeit. Durch unsere Liefertreue und unseren allumfassenden Service wurden wir weiterempfohlen. Einen wesentlichen Erfolgsfaktor sehe ich auch darin, daß wir Geschäftsführer uns nie zu schade waren, selbst mitanzupacken, wenn die Kapazitäten ausgelastet sind. Damit ein Erfolg aber überhaupt möglich ist, müssen Visionen umgesetzt und Ziele realisiert werden.
Wie begegnen Sie Herausforderungen des beruflichen Alltags?
Locker und mit einer positiven Einstellung. Ich bin der Ansicht, daß nichts im Leben ohne Grund geschieht. Dadurch ist es mir möglich, selbst bei Mißerfolgen nur mäßig enttäuscht zu sein, denn wer weiß, was geschehen wäre, wenn wir beispielsweise einen ersehnten Auftrag erhalten hätten? Vielleicht hätte unser Produkt keine Abnehmer gefunden. Ist Originalität oder Imitation besser, um erfolgreich zu sein? Den vernünftigsten Weg sehe ich in der Übernahme von positiven Erkenntnissen in Verbindung mit der Beigabe von eigenen Inputs. Ein reines Plagiat kann meiner Meinung nach nicht von langer Dauer sein. Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat? Ja, der ehemalige Chef der ABC Software, Giuseppe Carrabs, mit dem wir heute eng zusammenarbeiten. Von seinen Erfahrungen können wir wesentlich profitieren.
Welche Anerkennung haben Sie erfahren?
Einerseits von Kunden, Lieferanten, Mitarbeitern und meinem privaten Umfeld, die unsere Unternehmungen schätzen und achten. Große Anerkennung erfahre ich auch von denjenigen, die uns anfangs belächelten und uns ein baldiges Ende prophezeiten. Heute ziehen sie den Hut vor uns.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Ein Unternehmen ist mit einem Uhrwerk zu vergleichen. Jedes Zahnrädchen muß funktionieren, damit die Uhr richtig tickt. Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus? Diese variieren mit dem Tätigkeitsfeld. Ein Buchhalter muß sein Fach beherrschen. Bei Lagermitarbeitern achten wir auf den Elan, den Einsatz und die Teamfähigkeit. Bei Außendienstmitarbeitern stehen die Kommunikationsfreudigkeit und die Verläßlichkeit im Vordergrund. Grundsätzlich zählen jedoch der erste Eindruck und die Persönlichkeit eines jeden.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Wir veranstalten Firmenfeiern und Betriebsausflüge und lassen es bei den Weihnachtsfeiern krachen. In naher Zukunft wird sich die gesamte Belegschaft in einem Wellnesshotel verwöhnen lassen. Auch unser Entlohnungssystem, das neben einem fixen Lohn auch Prämien vorsieht, erachte ich als großen Motivationsfaktor. Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens? Wir reagieren rasch auf Veränderungen und verfügen über kurze Entscheidungswege. Wie verhalten Sie sich der Konkurrenz gegenüber? Auch auf unserem Markt herrscht ein enormer Preiskampf, auf den wir uns allerdings nicht einlassen. Ein Großteil derer, die ihr Preisniveau senken, überlebt am Markt nicht auf Dauer.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Heute wesentlich lockerer als zu unserer Anfangszeit. Bis auf wenige Ausnahmen ist die Arbeit am Wochenende für mich tabu.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Wir möchten uns weiterentwickeln und spielen derzeit mit dem Gedanken, ein eigenes Firmengebäude zu errichten.