Zum Erfolg von Adolf Weichsler
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Für mich bedeutet Erfolg einerseits, durch unsere verantwortungsvollen und engagierten Mitarbeiter den Fahrschülern das erforderliche Können und Verantwortungsgefühl mitzugeben, andererseits muß auch der notwendige wirtschaftliche Erfolg gegeben sein. Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg? Herr Ing. Weichsler schätzte mein Engagement im Zusammenhang mit Fahrprüfungen - so wirkte ich beispielsweise beruhigend auf die Prüflinge ein. Außerdem konnte er sich auf mich absolut verlassen, denn jedes Fahrzeug war am nächsten Tag einwandfrei. Ich unterrichte selbst und versuche bereits in der Theorie den Gefahrensinn im Menschen zu wecken und jene Verhaltensweisen zu schulen und zu verankern, die den Schüler befähigen, auf der Straße gut zurechtzukommen. Neben den fachlichen Fertigkeiten müssen wir Fahrlehrer meines Erachtens den Schülern auch eine positive Einstellung und entsprechende Verhaltensweisen vermitteln, einerseits um die Unfallrate zu senken - denn Leben und Gesundheit sind ein unwiederbringliches Gut -, andererseits um das Verständnis für die Probleme anderer Straßenteilnehmer zu erhöhen. Junge Menschen haben einen gewissen Bewegungsdrang, sind oft ungeduldig und wollen sich auf der Straße behaupten, bringen dabei jedoch oft wenig Verständnis für die Probleme der anderen Verkehrsteilnehmer mit. Daher ist es mir ein Anliegen, ihnen das Gefühl für den Schwächeren im Straßenverkehr zu wecken; dies lehre ich im Sinne einer sportlichen Übung.
Wie begegnen Sie Herausforderungen des beruflichen Alltags?
Manche Schüler sind nicht so leicht zu motivieren, noch einige Stunden zu nehmen, um Probleme auszumerzen; wenn notwendig, ziehen wir die Eltern hinzu und suchen gemeinsam eine gute Lösung, also im Beisein des Kandidaten, des Fahrlehrers und meiner Person.
In welcher Situation haben Sie erfolgreich entschieden?
Es war eine erfolgreiche Entscheidung, die Anstrengung der notwendigen Ausbildungsschritte auf mich zu nehmen, um die Fahrschule übernehmen zu können.
Welche Anerkennung haben Sie erfahren?
Die größte Anerkennung wurde mir von Herrn Ing. Weichsler zuteil, als er mich zu seinem Nachfolger kürte. Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst? Schwarze Schafe gibt es in jeder Branche. Manche sind vorwiegend auf den wirtschaftlichen Erfolg ausgerichtet und locken mit „Billiganboten“, die im Endeffekt jedoch teurer kommen, weil zum einen der Erfolg der Schüler oft nicht gegeben ist und zum anderen das Verantwortungsgefühl dem Schüler gegenüber zu kurz kommt.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Eine große Hilfe sind meine Frau, die sich um den Bürobetrieb kümmert, und mein Sohn Christian, der neben seiner Tätigkeit im Unternehmen die Ausbildung zum Leiter der Fahrschule abgeschlossen hat. Unsere Mitarbeiter, ob in der theoretischen oder der praktischen Ausbildung tätig, spielen eine enorm wichtige Rolle, denn über sie werden die Werte und Verhaltensweisen der zukünftigen Straßenteilnehmer transportiert, und sie sind mitverantwortlich für das Gelingen der Ausbildung.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Zu unseren Mitarbeitern gibt es einen starken Kontakt. Wenn es Probleme gibt, kommen sie zu mir, und wir versuchen diese gemeinsam zu lösen. Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens? Neben der klassischen Pkw-Ausbildung ist unser Unternehmen sehr für sein Engagement in der Motorradausbildung bekannt. Außerdem verfügen wir über einen sehr sympathisch wirkenden LKW-Zug. Sehr großen Wert legen wir auf die Vermittlung der Besonderheiten der Straße in Theorie und Praxis, also Gefahren, Verhalten und Verständnis gegenüber anderen Verkehrsteilnehmern. Der Erfolg unserer Schüler ist uns sehr wichtig; bei Mißerfolgen überprüfe ich selbst, welches Problem der Schüler hat, und widme mich diesem persönlich, sei es über eine Fahrstunde oder Theoriestunden, zumeist auch kostenlos. Wir haben drei Theorieübungsplätze, die während der Öffnungszeiten gratis genutzt werden können, und neun EDV-Plätze zur gleichzeitigen theoretischen Prüfungsabwicklung. Die Fahrschule Meidling wird seit ihrer Gründung 1951 menschlich geführt, und uns ist wichtig, diese Tradition aufrechtzuerhalten. Unsere Motorradschüler haben laut Versicherungsstatistik die geringste Unfallrate.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Für 2008 ist die Adaptierung der Räumlichkeiten - sowohl des Büros als auch der Unterrichtsräume - geplant, um eine noch angenehmere Atmosphäre zu schaffen. Langfristig sollen sämtliche Räumlichkeiten in einer Gebäudeeinheit untergebracht werden, sowohl die Unterrichts- und Prüfräume als auch die Stellplätze für die Trainings-Motorräder. Meinem Sohn, der mit seiner Ausbildung und seiner Haltung die besten Voraussetzungen für die Weiterführung der Fahrschule Meidling mitbringt und mit seinen modernen, innovativen Ideen die Herausforderungen der Zukunft gut meistern wird, werde ich in den nächsten Jahren durch meinen langsamen Rückzug die Leitung übergeben.