Zum Erfolg von Nikola Koran-Trauner
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Ich sehe Erfolg nicht nur im monetären Bereich. Viel wichtiger ist mir, dass ich meine Ideen umsetzen kann und beim Kunden und auch bei den Mitarbeitern gut ankomme. Somit zeigt sich Erfolg auch in der Wertschätzung der Kunden für das Unternehmen als Ganzes.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ja, weil ich es schaffte ein Einzelunternehmen über Jahre hinweg am Markt zu etablieren. Dies zeigt sich auch im positiven Feedback der Kunden und in dem hohen Stammkundenanteil.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Sicherlich das ausgeprägte Interesse und die Begeisterung für diesen Beruf. Das Bedürfnis den Schritt in die Selbständigkeit zu setzen, war schon immer vorhanden. Mein persönliches Ziel ist und war es, diese Tätigkeit mit eigenen Vorstellungen zu realisieren. Wir bieten z.B. neben den klassischen Medikamenten eine Vielzahl von alternativen Produkten an. Darüber hinaus bieten wir Vorträge für Kunden und leben den Begriff des „aktiven Zuhörens“, welcher meiner Erfahrung nach, für den Erfolg in einer kommunikativen intensiven Berufssparte von eminenter Wichtigkeit ist.
Ist es für Sie als Frau in der Wirtschaft schwieriger, erfolgreich zu sein?
Aufgrund der Kindersituation ja, im Beruf selbst gibt es aber in unserer Branche keine Benachteiligungen für Frauen.
Welche Anerkennung haben Sie erfahren?
Einerseits kann ich feststellen, dass mein privates Umfeld stolz auf mich ist, weil ich den Weg vom Studium bis zur eigenen Apotheke erfolgreich hinter mich gebracht habe; andererseits gibt es viele positive Rückmeldungen von Kunden.
Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst?
Das Nachwuchsproblem ist ein eigenes Kapitel! Tatsache ist, dass die jungen Leute keine Stabilität und Kontinuität besitzen. Immer etwas Anderes zu machen führt zu einem permanenten Wechsel in der Branche. Nachwuchs im Bereich der PKA zu bekommen ist sehr schwierig. Leistung zu erbringen ist für viele junge Mitmenschen keine Selbstverständlichkeit.
Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus?
Leistungsbereitschaft, Kontinuität, Kommunikation und der ausgeprägte Wille für das Thema Gesundheit, zählen für mich zu den Grundeigenschaften, welche in unserer Branche (Apotheken) von Wichtigkeit sind. Darüber hinaus sollten soziale Eigenschaften vorhanden sind. Meinen Führungsstil würde ich als kooperativ bezeichnen. Ein konstruktives Miteinander hat sich meiner Ansicht nach, bewährt.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Jeder Mitarbeiter ist ein Teil des unternehmerischen Erfolges! Somit setzte ich eine hohe Eigenmotivation und Interesse in unserem Metier voraus. Ich schätze es sehr, wenn sich jeder Betriebsangehörige mit Vorschlägen einbringt. Ein Kleinbetrieb kann nur im Rahmen eines angenehmen Betriebsklimas funktionieren.
Wie verhalten Sie sich dem Mitbewerb gegenüber?
Ich sehe persönlich den Mitbewerber nicht als Konkurrenz. Wir versuchen uns durch zusätzliches Serviceangebot vom Mitbewerber abzuheben. Dieses Serviceangebot wird vom Kunden in Anspruch genommen und spiegelt sich im positiven Feedback.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Ich sehe es als eine große Herausforderung, neben drei Kindern ein Unternehmen zu führen. Meine drei Kinder nehmen entsprechend viel Zeit und Aufmerksamkeit in Anspruch. Dies funktioniert nur mit Planung und Organisation. Darüber hinaus sollte man sich auch ein wenig Zeit für sich selbst einplanen.
Wie viel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung?
Fortbildung ist ein permanenter Vorgang. Die Zeit lässt sich nicht messen, denn einerseits gibt es Tagesseminare, oder auch Abendveranstaltungen, andererseits gibt es eine Vielzahl von schriftlichen Informationen, welche ebenfalls Beachtung finden müssen. Im Allgemeinen betrachtet, gibt es einmal mehr und einmal weniger Fortbildungsinformationen. Die Aus- und Weiterbildung stellt auch für meine Mitarbeiter einen hohen Stellenwert dar.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Wer in den Themen Gesundheit und Pharmazie seine berufliche Zukunft finden möchte, hat mehrere Möglichkeiten. Es gibt den dreijährigen Lehrberuf des pharmazeutisch-kaufmännischen Assistenten bzw. Assistentinnen und das Studium des Pharmazeuten. Letztgenanntes ist kein kurzes und kein einfaches Studium. Speziell beim Studium sollte man sich rasch entscheiden, ob man den klassischen Weg zum "Apotheker" einschlagen möchte, oder man strebt eine Tätigkeit in der Pharmaindustrie an. Im industriellen Bereich zählt kompetentes umfangreiches Fachwissen. Als Apotheker sollte hingegen ausgeprägtes kommunikatives Verhalten und kaufmännisches Grundwissen vorhanden sein. Auf jeden Fall ist es von Vorteil bereits während des Studiums ein dementsprechendes Praktikum zu absolvieren. Darüber hinaus schadet es nicht, vor der Selbständigkeit mehrere Apotheken kennenzulernen. Sämtliche pharmazeutische Berufe haben Zukunft, denn Gesundheit ist ein Thema, das die Menschheit seit ewigen Zeiten beschäftigt und auch weiterhin beschäftigen wird. Zukünftig wird man, aus betriebswirtschaftlicher Sicht betrachtet, die Frage stellen müssen, ob Einzelunternehmen in unserem Metier noch Zukunft haben werden. Die Tendenz geht eindeutig zu Betrieben mit mehreren Filialen. Ob dies optimal ist oder nicht, sei dahingestellt! Auch das sogenannte amerikanische System, in Supermärkten Arzneimittel verkaufen zu dürfen, steht schon seit Jahren im Raum.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Wir möchten unser Konzept von der „etwas anderen Apotheke“ weiter umsetzen und uns vom Durchschnitt der üblichen Betriebe abheben. Unsere Definition von Apotheke lautet A wie Abenteuer, P wie Power, O wie Offenheit, T wie Traum, H wie Humor, E wie Einzigartigkeit, K wie Kreativität und E wie Erlebnis. Und mit diesen Begriffen sollen sich auch alle unsere Mitarbeiter identifizieren können.