Zum Erfolg von Wolfgang Marka
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Ich empfinde es als Erfolg, wenn ich die Aufgaben, die ich mir selbst stelle, zufriedenstellend löse. Aus der Sicht des Controllers ist Erfolg immer mit dem Erreichen von Zielen verbunden. Ich selbst bin daher auch sehr zielorientiert, beziehe in meine Arbeit aber immer stark die Menschen mit ein. Die Hauptthese meiner Doktorarbeit war: Akquisitionen sind zum Scheitern verurteilt, wenn die betroffenen Personen nicht integriert werden.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ja, ich handelte schon in der Volksschule mit kleinen Spielzeugautos und hatte bereits damals den Wunsch, eines Tages Manager oder Chef zu werden. Dieses Ziel habe ich konsequent verfolgt und auch erreicht.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Ich bin ein guter Kommunikator und ein guter Netzwerker. Ich versuche, andere Menschen und fremde Kulturen zu verstehen, unsere manchmal recht harte Geschäftspolitik etwas „weicher“ zu machen und in die verschiedenen Kulturen hineinzubringen.
Ab wann empfanden Sie sich als erfolgreich?
Natürlich kann man es als Erfolg sehen, wenn es gelingt, Firmen zu sanieren. Trotzdem sah ich mich erst wirklich erfolgreich, als es mir gelang, Irland und England von Null weg zum zweitgrößten Markt der Schiedel-Gruppe aufzubauen.
Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat?
Besonders prägte mich ein Cousin meines Vaters, Dipl.-Ing. Hubert Marka. Er verfügte als Direktor eines großen Unternehmens über langjährige Auslandserfahrung, was mich sehr faszinierte. Außerdem unterstützte er mich bei meiner Dissertation. Auch mein Vater, ein leitender Angestellter, wirkte sich prägend auf meinen Berufsweg aus. Er nahm mich schon sehr früh in die Firma mit und zeigte mir, was Arbeit bedeutet. Ein wichtiger Mentor für mich ist auch Ing. Mario Wallner, CEO der Schiedel AG, weil er mir alle Aspekte, die im Wirtschaftsleben von Bedeutung sind, beibrachte.
Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens?
Das Unternehmen wurde von Senator Schiedel in Bayern gegründet, 1990 von der Brass GmbH gekauft und 1997 von der Lafarge-Gruppe übernommen. Seit 2007 gehört Schiedel zu 65 Prozent einem Venture-Kapitalisten aus Frankreich, wobei sich aber der Hauptsitz der AG in Wien befindet und in der Führungsriege sehr viele Österreicher vertreten sind. Die große Stärke des Unternehmens ist die weltweite Technologieführerschaft, wir arbeiten schnell und flexibel, und beweisen beim Schritt in neue Länder immer wieder Pioniergeist und Mut. Alle Firmen im Ausland sind Tochtergesellschaften der Schiedel AG in Wien, wobei wir vor Ort aber mit lokalem Management arbeiten.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Meine Karriere in dieser Form war nur durch die Unterstützung und das Verständnis meiner Frau Doris möglich. Sie ist sehr flexibel und zögerte damals auch nicht, mit mir nach Irland zu gehen. Unsere Kinder waren damals noch sehr klein, sie gingen dort zur Schule und waren in allen Klassen „top of the group“. Trotz des beruflichen Engagements ist mir das Privatleben sehr wichtig, die Familie gibt mir Kraft.
Wieviel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung?
Schon ein altes Sprichwort sagt „Man lernt nie aus!“ Dementsprechend absolvierte ich neben Studium und Job immer wieder Ausbildungen, beispielsweise 2004/05 das Lafarge Senior Management Programme in Fontainebleau. Nachdem ich nach wie vor viel im Ausland unterwegs bin, möchte ich demnächst meine Kroatischkenntnisse wieder etwas aufpolieren.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Verlange von einem Mitarbeiter nichts, das du nicht selbst schon gemacht hast oder kannst. So zeigte ich einem Staplerfahrer in Irland, der etwas behäbig unterwegs war, wie man das Gerät richtig und zügig bedient. Das ist für eine Führungskraft sehr wichtig, weil die Mitarbeiter nie sicher sein können, was man nicht noch alles kann.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Mein Ziel ist es, so weiterzumachen wie bisher.
Ihr Lebensmotto?
Man ist nur so stark wie das Netzwerk, das man verwendet.