Zum Erfolg von Gernot Brandtner
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Für mich bedeutet Erfolg in erster Linie persönliche Zufriedenheit, sowohl beruflich als auch privat. Außerdem verspüre ich in meiner kleinen Heimatgemeinde Birkfeld eine gewisse Anerkennung, die zum Erfolgsgefühl beiträgt.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ja, ich habe eine tolle Frau und zwei wunderbare Kinder; und auch beruflich bin ich mit dem Weg, den ich jetzt gehen darf, sehr zufrieden.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Ich setze mir Ziele und verfolge sie mit Konsequenz - diese Zielstrebigkeit ist sicherlich die Basis meines Erfolges. Es gelingt mir, Teamgeist, Motivation und ein Umfeld zu schaffen, in dem die Mitarbeiter gerne und zielorientiert arbeiten. Ich glaube, dass ein Teil meines persönlichen Erfolges darin liegt, dass ich gerne auf die Mitmenschen zugehe und immer ein offenes Ohr für die Anliegen der Mitarbeiter habe.
Wie begegnen Sie Herausforderungen des beruflichen Alltags?
Mitunter muss ich natürlich rasch entscheiden, bin aber von meinem Naturell eher dazu veranlagt, die Dinge bedächtiger anzugehen. Ich glaube, dass gut durchdachte Entscheidungen wertvoller sind.
Ab wann empfanden Sie sich als erfolgreich?
Ich war in meiner Kindheit und Jugend ein begeisterter Skiläufer, und als ich die ersten Pokale bei Rennen gewinnen konnte, fühlte ich mich durchaus erfolgreich.
In welcher Situation haben Sie erfolgreich entschieden?
Die wichtigste und beste Entscheidung war, meine Frau zu heiraten.
Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat?
Im Berufsleben hatte ich durch meine Mitarbeit im elterlichen Betrieb die ersten prägenden Erfolgserlebnisse. Meine Eltern ergänzten sich perfekt - der Vater hatte das handwerkliche Können und Wissen, meine Mutter brachte die kaufmännischen Kenntnisse mit ein. Aber jeder für sich alleine wäre zu unternehmerischem Scheitern verurteilt gewesen. Deshalb studierte ich auch Wirtschaftsingenieurwesen, weil dies eine gute Kombination aus Technik und Wirtschaft ist. Auf meinem späteren Berufsweg waren drei Personen prägend: Ing. Walter Kriegl von der Stuag ermöglichte es mir, neben dem Studium in einer Bauleitungsfunktion zu arbeiten. Ein großer Förderer war Dipl.-Ing. Alois Schedl, bei dem ich fünf Jahre Vorstandsassistent sein durfte und so die gesamte Perspektive der ASFINAG kennenlernte. In den letzten drei Jahren, ehe ich Geschäftsführer der Bau Management GmbH wurde, war Mag. Walter Gruber eine prägende Persönlichkeit, weil er ein Umfeld geschaffen hatte, in dem ich mich sehr gut entwickeln konnte.
Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus?
Bei meiner Entscheidung hat soziale Kompetenz - etwa gutes Benehmen, Höflichkeit, Teamgeist oder Umgang mit Menschen - das größte Gewicht, sie ist mir noch wichtiger als das Fachwissen. Fachliche Qualifikation ist zu wenig, d.h. soziale Faktoren wie Benehmen, Ehrlichkeit gehören einfach dazu um sich zu integrieren und auch am positiven Betriebsklima mitzuwirken.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Der Arbeitsplatz und das Umfeld müssen stimmen. Ich versuche, den Teamgeist und die Gruppendynamik zu fördern und auch die notwendigen Rahmenbedingungen zu schaffen, damit die oder der Mitarbeiter/in sich wohl fühlt. Jeder Mitarbeiter zeichnet für seinen Aufgabenbereich verantwortlich und muss in der Lage sein, Entscheidungen zu treffen. Bedingt durch das entgegengebrachte Vertrauen und die vorhanden Strukturen sind die Grundlagen vorhanden um auch für eine dementsprechende Weiterentwicklung zu sorgen.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Unter der Woche arbeite ich die meiste Zeit in Wien, bin aber fallweise auch in unserem Stützpunkt in meiner Heimat Steiermark, wo meine Familie nach wie vor wohnt. Ich achte aber sehr darauf, dass das Privatleben nicht zu kurz kommt, daher ist mir auch das Wochenende heilig.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Jungen Menschen rate ich, mit ein bisschen mehr Demut an die Dinge heranzugehen. Um eine Führungsposition zu erreichen, sollte man umfangreiches Wissen mitbringen. Darunter verstehe ich eine optimale, breit gefächerte Ausbildung, d.h. eine Kombination aus Wirtschaft und Technik und auch ein ausgeprägtes politisches Interesse.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Mein Ziel sehe ich darin, die ASFINAG Baumanagement GmbH weiterhin an die zukünftigen Herausforderungen so anzupassen, dass die Erwartungen aller Beteiligten, von Eigentümer über Aufsichtsräte bis zur Republik Österreich, erfüllt werden können.
Ihr Lebensmotto?
Gelassenheit.
Wie viel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung?
Die Zeit war und ist nicht messbar. An jeder Veränderung von Strukturen lernt man dazu. Die größte Herausforderung sehe ich darin, den zukünftigen Herausforderungen gerecht zu werden um einerseits den marktspezifischen Bereichen gerecht zu werden, aber auch die Unternehmenskultur nicht zu vernachlässigen.
Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens?
Unsere größte Stärke sehe ich darin, dass wir allen Baufirmen einen fairen Zugang zu den ASFINAG-Bauvorhaben sicherstellen. Wir sehen uns als einen fairen, gerechten Bauherren, welcher auf eine dementsprechende Liquidität verweisen kann. Aus bauwirtschaftlicher Sicht betrachtet, steht unser Unternehmen auf zwei großen Standbeinen. Dem Neubau und der Sanierung bzw. Restaurierung, wobei der zweite Bereich sicherlich in den Vordergrund rücken wird, denn es gilt 2100 km Straßennetz laufend zu sanieren und zu optimieren. Dies stellt eine riesige Herausforderung dar.
Ist Originalität oder Imitation besser, um erfolgreich zu sein?
Meiner Ansicht nach, ist es die Kombination die zum Erfolg führt. Einerseits ist man nicht immer ein Original und andererseits muss man das Ei nicht nochmals erfinden. Die Erfahrung und das Neue zusammen zu führen gepaart mit der eigenen Persönlichkeit führen sicherlich zum Ziel.