Zum Erfolg von Anton Eichinger
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Das Gefühl des Erfolges tritt dann ein, wenn der Auftraggeber eines Projektes mit unserer Leistung zufrieden war. Dieses Erfolgserlebnis ist gleichzeitig die Triebfeder um mit Freude und Begeisterung an das nächste Projekt heranzugehen. Erfolg zeigt sich für mich auch darin, daß ich mein Ziel, welches bereits während des Schulbesuches der HTL in St. Pölten in mir keimte, auch tatsächlich realisieren konnte; d.h. ich wußte schon sehr bald, daß ich ein technisches Studium in Angriff nehmen möchte.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ja, weil ich sehr viele Projekte erfolgreich abschließen konnte. Weiters ist es auch ein Erfolg, daß ich in meinem Alter eine Geschäftsführerposition erreicht habe.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Die Begeisterung und Freude an der Technik und der Wille etwas bewegen zu können.
Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst?
Die richtigen Mitarbeiter zu finden ist zur Zeit ein fast unlösbares Problem. Auch die Tatsache, daß am internationalen Markt in erster Linie, indische Ingenieure vermehrt auf den Markt drängen, sehe ich kritisch, da das Lohnniveau permanent sinkt. Unsererseits kann man nur durch Spezialisierung dagegenwirken.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Eine wesentliche Rolle, wenn nicht sogar die wichtigste Rolle! Bedingt durch die Spezialisierung jedes einzelnen Mitarbeiters ist es uns gelungen ein Unternehmen aufzubauen, welches sich am hart umkämpften internationalen Markt behaupten kann.
Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus?
Wie bereits erwähnt, ist es in diesen Tagen eine schwierige Aufgabe geworden die richtigen Mitarbeiter zu finden, obwohl wir sämtliche Systeme zur Mitarbeiterfindung bereits aktiviert haben. So kamen einige Mitarbeiter sogar über Headhunter zu uns, über Empfehlungen und schließlich über Anzeigen, welche wir in Fachzeitschriften geschalten haben. Generell gesehen ist es sehr schwer geeignete Mitarbeiter zu finden, welche einerseits den technischen Background besitzen und andererseits auch die Fähigkeit haben, als Berater für jemanden anderen zu arbeiten. Leider ist es oft so, daß gute Ingenieure keine guten Berater sind und auch umgekehrt. Dies ist eine permanente Herausforderung!
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Mit der Aufgabenstellung kommt auch die Motivation. Diese Ansicht kann ich mit meinen Mitarbeitern teilen. Ich sehe die Aufgabe einer Führungskraft nicht darin als Motivator tätig zu sein, sondern die Herausforderung als solches ist die Aufgabenstellung mit dem der Mitarbeiter konfrontiert ist. Das Projekt bzw. die Aufgabenstellung ist eigentlich Ansporn genug. Wenn ein Projekt erfolgreich beendet wird, ist dies eine Triebfeder um die nächste Herausforderung zu meistern. Da unsere Mitarbeiter aus verschiedensten Ländern der Erde kommen, nutzen wir dies natürlich auch, um Kontakte zu den jeweiligen Ländern zu knüpfen und uns über die speziellen Landeseigenheiten zu informieren.
Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens?
Die Stärken unseres Unternehmens liegen in der jahrelangen Erfahrung der MA im Bereich Maschinen und Anlagenbau. Viele unserer Mitarbeiter können auf eine langjährige Dienstzugehörigkeit verweisen. Auf Grund der Erfahrung unserer Mitarbeiter und der Spezialisierung im Anlagenbau können wir uns am internationalen Markt behaupten.
Wie verhalten Sie sich dem Mitbewerb gegenüber?
Duch die Globalisierung haben wir es mit einer größeren Anzahl von Mitbewerbern am internationalen Markt zu tun. Die europäische Ingenierusausbildung und die Spezialisierung unserer Mitarbeiter ist das wesentliche Verkaufsargument.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Das Familienleben leidet sicherlich durch meine Auslandsaufenthalte. Meine Ehefrau und ich haben die Entscheidung getroffen, daß sie bei den Kindern zu Hause bleibt und dies halten wir bis heute so. Im Großen und Ganzen funktioniert dies auch sehr gut.
Wieviel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung?
Der Zeitaufwand läßt sich nicht so eindeutig feststellen, denn einerseits passiert Fortbildung permanent und andererseits punktuell, da ich auch Konferenzen und Seminare, manchmal auch mit meinen Mitarbeitern gemeinsam, besuche.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Wenn man sich für das Ingenieurwesen interessiert, sollte man technisches Grundverständnis mitbringen. Gesunder Hausverstand sollte ebenfalls vorhanden sein. Der Wille etwas Neues zu lernen, steht jedoch altersunabhängig an erster Stelle. Was in der Praxis zählt, ist nicht der perfekte Theoretiker, sondern die permanente Bereitschaft zu lernen. Die Technik entwickelt sich rasant weiter und hier gilt es am Ball zu bleiben. Generell betrachtet genießt das europäische Ingenieurwesen großes Ansehen! Ob zukünftig dieses Niveau zu halten sein wird, möchte ich bezweifeln. Die Erfahrung zeigt, daß die Qualität der Ausbildung nicht mehr dem entspricht, wie vor Jahren. Somit stehen Lernbereitschaft und Neugierde, besonders dann, wenn man als Spezialist tätig sein möchte, eindeutig im Vordergrund.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Mein primäres Ziel ist es, unser Unternehmen zu etablieren und so am Markt aufzustellen, daß es für die zukünftigen Hausforderungen am Weltmarkt gerüstet sein wird