Zum Erfolg von Alexander Kottulinsky
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg sehe ich nicht nur monetär. Selbstverständlich ist der finanzielle Aspekt nicht außer Acht zu lassen, denn speziell im Sachversicherungsbereich bedarf es auf Grund der Provisionsregelungen einer genauen Planung um den Break Even Point zu erreichen.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Einen Erfolg sehe ich darin, dass es uns gelang in einer Spezialsparte der Sachversicherung die Stärksten in Österreich zu werden. Zurzeit haben wir 140.000 Hektar Forst- und Landwirtschaft, siebenundvierzig Schlösser und große Kunstsammlungen versichert. In den Kundenlisten finden sich folgerichtig unter anderem die Coburg`sche Forstverwaltung in Greinburg, die Forst- und Gutsverwaltung Schönborn oder die Fürstlich Schaumburg-Lippische Forstverwaltung.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Für mich persönlich war es immer wichtig zum Unternehmertum zu stehen. Im beruflichen Alltag bemerkt man es immer wieder, dass viele Mitbewerber scheitern, obwohl sie fachlich sehr gut ausgebildet sind und auch einen sehr hohen Kummunikationsfaktor aufweisen, da sie betriebswirtschaftliche Aspekte völlig vernachlässigen. Die betriebswirtschaftlichen Kenntnisse sind für mich von eminenter Wichtigkeit, denn speziell in der Gründerphase sollte man darauf achten, dass das Unternehmen auf soliden Beinen steht. In dieser Phase konnte ich auf mein Fachwissen, welches ich mir im Rahmen eines universitären Lehrganges für Jungunternehmer, welchen ich im Jahre 1997 beim Hernstein-Institut absolvierte, zurückgreifen. Priorität im beruflichen Alltag hat für mich das Thema der Nachhaltigkeit und zwar deshalb, weil ich in einem Kundensegment arbeite, wo man sehr schnell den guten Ruf verlieren kann. Wenn man einen Fehler macht, spricht sich dies sehr schnell herum. Deshalb versuche ich die betriebswirtschaftlichen Faktoren, das Fachwissen und das Netzwerk bestmöglichst zu berücksichtigen und auch auszunützen und dies ist mit sehr gut gelungen.
Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat?
Ein klassisches Vorbild gab es nicht. Das „klassische Unternehmertum und damit verbunden die Kenntnisse einer Betriebsführung waren jene Bereiche die mich interessierten und auch geprägt haben.
Welche Anerkennung haben Sie erfahren?
Etwas Neues zu entwickeln und zu etablieren macht große Freude und führt auch zu Anerkennung. Gemeinsam mit meinem Partner Herrn Michael Patocky entwickeln wir eine „Waldsturmversicherung, welche es in dieser Form es in Österreich nicht gibt. Unsere Kreativität wird zwischenzeitlich von der Wirtschaftskammer genutzt, welche uns mit Themen konfrontiert welche wir versuchen einer Lösung zuzuführen. So, zum Beispiel etablierten wir eine spezielle Rechtsschutzversicherung für Tankstellenpächter, welche jene Risken absichert, die in einer klassischen Rechtsschutzversicherung nicht enthalten sind. Weiters freut es mich, dass es uns gelang 3500 Taxis mit einem maßgeschneiderten Versicherungsvertrag die speziellen Risken abzusichern.
Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus?
Die Suche und Auswahl von Mitarbeitern haben wir einem Headhunter übertragen. Wir benötigen sehr gut ausgebildete Mitarbeiter, welche neben Fachwissen auch sehr hohe soziale Kompetenz mitbringen müssen. Kundenbetreuer im Innendienst kommunizieren mit Kunden und benötigen daher höchste Soziabilität und sprachliche Fertigkeit.
Wie verhalten Sie sich dem Mitbewerb gegenüber?
Es gibt einen Mitbewerber welcher ein Thema ist, Herr Dr. Alfred Schönburg, Chef von Aon Jauch & Hübener GmbH, welcher seinerzeit das Versicherungsbüro Windisch-Graetz führte, welcher vor mir begonnen hat und immer ein sogenannter „Platzhirsch war. Wir kennen uns und respektieren uns gegenseitig und spüren uns auch am Markt. Jene Mitbewerber auf die ich sonst treffe, sind in der Regel Außendienstmitarbeiter von Versicherungen, die einen Betrieb versichert haben.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Für mich persönlich ist der Umgang mit diesen Bereichen nicht wirklich ein Thema. Es gibt Kollegen, welche mit Freunden und Bekannten kein Geschäft machen, weil es unter Umständen private Beziehungen belasten könnte. Nachdem ich in einem Segment tätig bin, wo ich die meisten bestehenden und zukünftige Kunden persönlich kenne, bzw. welche in einem verwandten oder familiären Verhältnis zu mir stehen, habe ich Beruf und Privatleben immer als eine Einheit gesehen, denn jeder weiß, was meine beruflichen Aufgaben sind. Man darf dabei nicht den Fehler machen, bei einem Abendessen oder sonstigem Treffen, sein Gegenüber „anzukeilen. Wenn man angesprochen wird und es entwickelt sich ein Fachgespräch - dann ist dies in Ordnung.
Wieviel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung?
Ich sehe die Fortbildung als einen permanenten Prozess, denn auch im Alltag lernt man immer etwas! Neuerungen und die damit verbundene fachlichen Aspekte beziehe ich vorrangig bei Tagungen. Was die Weiterentwicklung der Mitarbeiter betrifft, haben wir einen Spezialisten im Unternehmen beschäftigt, welcher sich diesem Metier annimmt.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Wenn man den Job eines Versicherungsmaklers erfolgreich erlernen bzw. praktizieren möchte, bedarf es neben dem Fachwissen, umfangreicher Kenntnisse der Betriebswirtschaftslehre. Liquiditätsplanung und betriebswirtschaftliche Kennzahlen sollten kein Fremdwort sein. Es gilt ein Segment zu suchen und zu bearbeiten, wo man sich auszeichnen kann. Darauf sollte man sein Augenmerk richten, denn als junger Makler muss man sich überlegen, welches Klientel man bedienen möchte um sein eigenes Unternehmen zu entwickeln und am Markt zu platzieren. Wichtig ist, dass die Bereiche Kompetenz in Versicherungsfragen, ausgeprägtes kommunikatives Verhalten und Betriebswirtschaft vorhanden sind. Wenn man in diesen Bereichen nicht selbst sehr gut ist, sollte man sich einen dementsprechenden Fachmann in sein Unternehmen holen. Wenn man mit persönlichem Einsatz, Wille und Begeisterung an die Arbeit geht, wird man es schaffen, obwohl es in den 80-Jahren des vergangenen Jahrhunderts leichter war zum Geschäft zu kommen. Zwischenzeitlich sind die Kunden „mündiger geworden. Was die Zukunft betrifft, möchte ich nicht unerwähnt lassen, dass die Makler in Österreich einen Marktanteil von funfunddreißig Prozent inne haben. Die anderen fünfundsechzig Prozent werden von Versicherungsunternehmen bzw. dessen Agenturen bedient.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Mein Ziel sehe ich darin, dieses Unternehmen weiterhin erfolgreich zu entwickeln um für die zukünftigen Herausforderungen des Marktes gewappnet zu sein. Wir werden weiterhin sehr guten Kontakt zu den einzelnen Versicherungsunternehmen pflegen. Ebenso lege ich größten Wert, das Dreiecksverhältnis Kunde-Versicherer-Makler in einem Gleichgewicht zu halten und mich dabei auch fair zu verhalten, was schließlich dazu führt, dass man von beiden Seiten akzeptiert und respektiert wird.