Zum Erfolg von Barbara Drahosch
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Persönlicher Erfolg bedeutet für mich Zufriedenheit und Freude an meiner Tätigkeit und auch Anerkennung seitens der Klienten. Unternehmerischer Erfolg tritt dann ein, wenn man Vertrauen zu den Klienten aufbaut, langjährige Erfahrung sammeln konnte und immer korrekt handelt.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ja, weil es mir gemeinsam mit meinem Mann gelang, ein Unternehmen am Markt zu etablieren und zu entwickeln, das mittlerweile sehr bekannt ist.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Ich glaube, dass eine positive Einstellung zur Arbeit, gepaart mit Freude etwas Bewegen zu können, die wesentlichen Parameter sind, um tägliche Herausforderungen meistern zu können.
Ist es für Sie als Frau in der Wirtschaft schwieriger, erfolgreich zu sein?
Besonders am Beginn meiner Tätigkeit war es nicht leicht, als Frau von den Klienten ernst genommen zu werden! Trotz aller Fachprüfungen musste ich mir mühsam die Akzeptanz erarbeiten. Mein Mann hat später bei mir zu arbeiten begonnen und hatte am Beginn seiner Tätigkeit logischerweise noch nicht jene Kompetenz wie jetzt. Trotzdem wollten sehr viele Klienten mit dem -Herrn Magister- sprechen. Zwischenzeitlich ist es mir gelungen, meine Fachkompetenz unter Beweis zu stellen und ich werde als -Fachfrau- in diesem Metier sehr wohl akzeptiert.
Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst?
Ein großes Problem bei den Maklern sehe ich darin, dass die Provision von drei auf zwei Monate gekürzt wurde. Weiters bemerke ich, dass es Mitbewerber gibt, welche neben der Verwaltungstätigkeit die Vermittlung kostenlos anbieten. Meiner Meinung nach, werden zukünftig jene Makler welche nicht auf ein dementsprechendes Netzwerk zurückgreifen können, Probleme bekommen. Im Alltag lässt sich feststellen, dass der Berufsstand der Rechtsanwälte nun auch das Tätigkeitsfeld der Hausverwalter entdeckte. Auf Grund der Gesetzeslage benötigen Rechtsanwälte keinen Befähigungsnachweis für die Tätigkeit als Hausverwalter. In der Zukunft wird man sehen, wer die Nase vorne haben wird, denn die Fachkenntnis eines Hausverwalters geht weit über den aktuellen Wissenstand der Gesetzeslage hinaus. Die Fachkenntnis umfasst ebenso Gebiete des Bauwesens, vor allem im Sanierungsfall, als auch umfangreiche Kenntnisse des Steuerwesens und der Psychologie.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Das Unternehmen hat mittlerweile eine Umsatzgröße erreicht, wo die Mitarbeiter eine wesentliche Säule des unternehmerischen Erfolges darstellen. Unsere Klienten schätzen es sehr, dass in unserem Unternehmen Mitarbeiter tätig sind, welche seit Jahrzehnten bei uns beschäftigt sind. Dies führt im Alltag dazu, dass die betreffenden Mitarbeiter die Spezifikationen der Immobilie und auch die Persönlichkeiten sehr gut kennen.
Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus?
Wichtig ist mir, dass der, oder die neue Mitarbeiter/in in das bestehende Mitarbeiterteam passen, abgesehen vom fachlichen Wissensstand. Wenn diese Parameter stimmen, dann ist es meistens eine Bauchentscheidung, welcher Kandidat bei uns beginnen wird.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Selbstverständlich hat jeder Mitarbeiter seine individuellen Geschäftsziele, welche gemeinsam mit der Geschäftsleitung vereinbart werden. Jüngere Mitarbeiter werden in ihrer Entwicklung begleitet, um sie in ihrer Karriere zu unterstützen. In weiterer Folge muss der Mitarbeiter auch Verantwortung für sein Handeln im Rahmen seines Aufgabengebietes übernehmen.
Wie verhalten Sie sich dem Mitbewerb gegenüber?
Im Laufe der Zeit lernt man so manchen Mitbewerber kennen. Zurzeit wechseln die Eigentümer von Immobilien schneller als früher. Seinerzeit hat es den sogenannten Hausherren gegeben. Jetzt wechseln auch die Eigentümer viel öfter und dies hängt auch sicherlich mit der Eigentümerstruktur zusammen. Allgemein betrachtet pflege ich einen freundlichen Umgangston mit den Mitbewerbern.
Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens?
Eine große Stärke sehe ich in der persönlichen Betreuung unserer Klienten. Ich kenne alle Eigentümer persönlich und dies führt dazu, dass die Kontakte auf einer freundschaftlichen Basis gepflegt werden. Die positiven Rückmeldungen stärken mich in der Meinung, dass unsere transparente nachvollziehbare Arbeitsweise bei den Klienten ebenso gut ankommt, wie unsere auch für Laien verständlichen Abrechnungen.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Ich bin der Ansicht, dass man diese Bereiche trennen muss. Mein Mann und ich versuchen keine berufliche Angelegenheiten ins Privatleben mitzunehmen. Dies gelingt uns nicht immer, besonders dann nicht, wenn es sich um größere Herausforderungen handelt. Andererseits hat diese Vorgangsweise auch ihren Vorteil, denn im Privatbereich nimmt man sich die Zeit, um gemeinsam mit dem Ehepartner einen Lösungsansatz für manche Problemfälle zu finden.
Wie viel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung?
Wie bereits erwähnt, muss der Hausverwalter über einen sehr großen Wissenstand verfügen, um den Herausforderungen gerecht zu werden. Dieses Wissen verlangt auch seine Zeit um den aktuellen Wissenshorizont zu erweitern. Zwei Wochen pro Jahr sind mindestens dafür zu reservieren.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Wenn sich die nächste Generation mit unserem Berufsbild beschäftigt und schließlich zu der Erkenntnis kommt, diesen Beruf ergreifen zu wollen, möchte ich auf zwei wesentliche Punkte hinweisen, welche speziell am Beginn einer Karriere in unserem Metier von großer Bedeutung sind: zeitliche Flexibilität und ein hohes Konfliktpotential, zählen ebenso dazu, wie ausgeprägtes Kommunikationsverhalten. Im beruflichen Alltag sehe ich mich sehr oft als Mediator und dabei helfen psychologische Kenntnisse ungemein.