Zum Erfolg von Angelika Abel-Hofmann
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg kann in der Hotellerie viele „Ursachen" haben! Wenn es dem Gast gut geht, geht es uns allen gut! Somit ist es notwendig, dass jeder Mitarbeiter den Dienstleistungsgedanken lebt und täglich an der Zufriedenheit der Gäste arbeitet. Wenn dies gelingt, dann sind wir gemeinsam erfolgreich!
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Wenn ich mit Begeisterung und ausgeprägtem Interesse an meine Aufgaben herangehe und diese auch umsetze, freut mich dies sehr und vermittelt mir ein Gefühl der Zufriedenheit, welche gleichzeitig die Triebfeder ist, um neue Herausforderungen in Angriff zu nehmen.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Ich bin davon überzeugt, dass mein ausgeprägtes Interesse in den betriebswirtschaftlichen Fachbereichen und meinen persönlichen Erfahrungen dazu beigetragen hat, diese Funktion hier im Hause zu bekommen. Ohne diese Erfahrungen wäre es nicht möglich, ein Hotel mit über 100 Mitarbeitern zu führen.
Ist es für Sie als Frau in der Wirtschaft schwieriger, erfolgreich zu sein?
Mir ist bekannt, dass es dieses Thema gibt; bin aber in der bisherigen Karriere nie damit konfrontiert gewesen. Jedoch machte ich die Erfahrung, dass es nicht so einfach ist, Mitarbeiter unterschiedlicher Nationalitäten gemeinsam zum Ziel zu führen.
Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst?
Das Nachwuchsthema ist in der Hotellerie allgegenwärtig! Mein Ansatz dazu: Mit den einzelnen Mitarbeitern muss man sich intensiv auseinandersetzen um ihre Stärken zu stärken und ihre Schwächen zu schwächen. Besonders Neueinsteiger benötigen viel Unterstützung, um sie nicht zu verlieren. Ebenso sollte sich auch die Bezahlung nicht unbedingt am Kollektivvertrag orientieren, denn für manche junge Mitarbeiter ist die Höhe der Bezahlung eine Überlebensfrage. Neben dem Nachwuchsthema stellt uns auch das Thema der „Digitalisierung" vor riesige Aufgaben!
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Eine sehr große Rolle! Ohne die richtigen Mitarbeiter an dem für ihn oder sie passenden Arbeitsplatz, wäre ein unternehmerischer Erfolg nicht möglich. Dazu bedarf es des richtigen Umfeldes für den bzw. die Mitarbeiter/in, um die Aufgaben positiv bewältigen zu können.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Sehr viel Zeit wende ich auf, um mit den 100 Mitarbeitern zu kommunizieren. Jederzeit ein offenes Ohr für die Anliegen und Wünsche der Mitarbeiter zu haben, ist eine Notwendigkeit um die Wertschätzung zu zeigen! Wenn es angebracht erscheint, gibt es auch Lob! Selbstverständlich gibt es Zielvereinbarungen mit Mitarbeitern, deren Erfüllung mir auch helfen meine eigenen Zielvorgaben zu erreichen.
Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens?
Das 282-Zimmer Hotel ARCOTEL-Kaisserwasser gegenüber der UNO City und unmittelbar am Kaiserwasser gelegen, ist seit über einem Jahrzehnt bekannt für Internationalität, Konferenzen und Seminare. Für Freizeitreisende bietet das Hotel Naherholung an der Alten Donau sowie eine direkte U-Bahn-Verbindung in die Innenstadt. Gastronomisch überzeugt das Haus mit dem Restaurant UNO und der großzügigen Terrasse mit Blick ins Grüne und aufs Wasser. Weiters steht unseren Gästen auch ein eigener Badestrand an der Alten Donau zur Verfügung.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Ich bin der Ansicht, dass jede Führungsposition es mit sich bringt, dass einmal mehr und einmal weniger Zeit notwendig ist, um die beruflichen Aufgaben zu bewältigen. Flexibilität und ein sehr gutes Time-Management gehören einfach dazu, denn auch das Privatleben hat seinen Stellenwert um den Kopf von den beruflichen Aufgaben frei zu bekommen.
Wie viel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung?
Ich sehe meine eigene Fortbildung als einen permanenten Prozess an, denn es kommt immer etwas Neues dazu. Die Kenntnisse zu vertiefen, Neues zu lernen und auch fachspezifische Kenntnisse anderer Branchen zu kennen, schadet nie. Die Zeit um Neues zu erlernen, ist somit nicht messbar.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Die Hotellerie gehört zur Dienstleistungsbranche, d.h. dass jeder Mitarbeiter, vom Lehrling bis zu den Führungskräften in der Lage sein sollte, die „Extrameile" für unsere Gäste zu absolvieren. Diese „Extrameile" führt schließlich dazu, dass sich der Gast wohlfühlt! Dieses Wohlfühlen bringt es mit sich, dass der Gast gerne wieder kommt und somit zum Erfolg des Hauses beiträgt. Sehr gute Fremdsprachenkenntnisse, betriebswirtschaftliches Basiswissen und ein sehr guter Umgangston fördern die Karriere in unserem Metier.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Die Vorgaben zu erreichen bzw. zu übertreffen. Ich möchte nach wie vor Gastgeberin sein und versuche weiterhin unser Vier-Sterne-Service unseren Gästen spüren zu lassen. Diese Philosophie zu leben werden wir intensivieren, trotzdem sollte die Freude an der Tätigkeit nicht verloren gehen.