Zum Erfolg von Katharina Keimelmayr
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Für mich bedeutet Erfolg, dass zu erreichen, was man sich vorgenommen hat.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ja, ich habe erreicht was ich angestrebt habe.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Der erste Schritt ist herauszufinden, was man, wie erreichen will. Berufliches Vorankommen erfordert harte Arbeit, und auch Geduld: Nicht immer läuft alles exakt so wie und wann man sich es wünscht. Wichtig ist aus meiner Erfahrung dann nicht sofort aufzugeben; manchmal ist es wichtig einfach dranzubleiben um seine Ziele zu erreichen, auch wenn sich diese im Laufe der Zeit verändern können. Letztlich ist fachliche Kompetenz natürlich unerlässlich, um erfolgreich zu sein.
Ist Originalität oder Imitation besser, um erfolgreich zu sein?
Ich finde, man muss das Rad nicht immer neu erfinden. Wenn sich etwas bewährt hat und gut funktioniert, dann halte ich es für effizient, einen solchen Zugang weiterzuführen. Auch kann man von guten Erfahrungen lernen. Wenn es allerdings neue Herausforderungen gibt, oder sich die Situation oder das Umfeld verändern, dann ist oftmals ein neuer, innovativer Zugang nötig. Mit steigender Erfahrung traut man sich auch mehr, denn man stellt immer wieder fest: Niemand hat die perfekte Antwort für alle Fragen. Ich habe viel international und im Ausland gearbeitet und festgestellt: Man lernt nie aus. Es gibt immer etwas, das man mitnehmen kann und in seinem Umfeld einbringen kann. Sowohl Originalität als auch Imitation haben also ihren Platz.
Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat?
Es gab immer wieder inspirierende Persönlichkeiten, die sich herausfordernde Ziele setzten und diese auch erreichten. Dies war für mich der Ansporn immer wieder zu hinterfragen, was will ich wirklich und wohin möchte ich. Ziele können sich daher im Lauf der Zeit verändern. Dabei flexibel zu bleiben, erachte ich als wichtig, um weiterzukommen.
Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus?
Grundlage sind die Kompetenzen des Anforderungsprofiles. Dann geht es darum herauszufinden, ob man persönlich sowie im Team gut zusammenpasst. Im gemeinsamen Gespräch versuche ich den oder die Bewerber*in kennen zu lernen. Mich interessiert dabei wie jemand arbeitet, und ganz besonders: Wofür brennt die Person? Das hilft mir zu verstehen, was jemanden beruflich motiviert und Spaß macht.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Kommunikation steht bei mir an erster Stelle. Ich versuche transparent zu vermitteln, welche Ziele wir gemeinsam erreichen wollen, und welche Erwartungen ich an die Mitarbeiter*innen habe. Gute Leistungen gilt es wertzuschätzen, dennoch muss man ansprechen, wenn etwas nicht so gut läuft. Interessante Projekte, die man eigenständig betreut, sind wichtig.
Wie verhalten Sie sich dem Mitbewerb gegenüber?
Im Bereich „Public Affairs“ nehmen Mitbewerber oft eine Rolle als Partner ein. Denn wenn es darum geht, gemeinsame Anliegen einer Branche z.B. gegenüber der Politik voranzubringen, zählt das Vereinende, die gemeinsamen Ziele. Daher beobachten wir natürlich auch in diesem Bereich, wie sich der Mitbewerb zu bestimmten Themen positioniert.
Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens?
Als weltweit größtes Unternehmen in der Lebensmittelindustrie haben wir ein sehr vielfältiges Portfolio, sowie viele bekannte Marken wie Smarties, Felix oder Maggi, und es kommen immer neue dazu, die den veränderten Konsumentenbedürfnissen entsprechen. Als ausgezeichneter Arbeitgeber leben wir Respekt, Vielfalt & Inklusion, sowie ein Test & Learn Mindset. Und nicht zuletzt nehmen wir unsere Verantwortung gegenüber dem Planeten und den Gemeinschaften, in denen wir tätig sind, sehr ernst, setzen uns ambitionierte Ziele und verfolgen seit vielen Jahren zahlreiche Initiativen mit unseren Partnern in der Lieferkette.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Jeder hat unterschiedliche Bedürfnisse und man muss für sich herausfinden, was man braucht und was einem wichtig ist. Für mich heißt das, die richtige Balance zu finden und darauf zu achten, dass ich genug Zeit für z.B. sportliche Aktivitäten zum Ausgleich und Ruhephasen habe.
Wie viel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung?
Wenn man wie ich alle paar Jahre beruflich etwas Neues in Angriff genommen hat, hört Lernen eigentlich nie auf. Die Zeit lässt sich daher nicht wirklich messen, denn es handelt sich um einen permanenten Prozess. In meinem Aufgabengebiet gilt es zudem laufend am Ball zu bleiben, es gibt immer neue Themen und Entwicklungen, und auch die Arbeitsprozesse ändern sich mit den gestellten Aufgaben.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Finde heraus, wofür du brennst und tu das. Lass dich nicht von anderen Karrierewegen zu sehr leiten, denn nur du weißt, was dich glücklich macht und beruflich erfüllt. Nütze die Jugend, um verschiedene Dinge auszuprobieren, und die Welt zu sehen. Die Unternehmenskommunikation gewinnt immer mehr und mehr an Bedeutung innerhalb von Unternehmen, denn es wird – gerade von großen Unternehmen - immer mehr erwartet, sich zu relevanten gesellschaftlichen Themen zu positionieren. Dies erfordert die Auseinandersetzung mit vielen verschiedenen Themen, komplexe Sachverhalte zu verstehen und in der Lage zu sein, diese anderen zu vermitteln. Man sollte also Begeisterung für das Verfassen von Texten aller Art aufbringen, bzw. sich dabei wohlfühlen mit Wörtern zu spielen: Wenn es z.B. darum geht eine Botschaft auf verschiedenen Kanälen an verschiedene Zielgruppen zu kommunizieren. Unternehmenskommunikation ist auch ein sehr dynamischer Bereich, einerseits in Hinblick auf oft kurzfristige Deadlines, andererseits ändert sich durch die Digitalisierung laufend das Umfeld. Ich halte dieses Berufsfeld für relativ krisensicher. Einen Einstieg kann man durch die richtige Ausbildung schaffen, aber auch durch Erfahrung on the job. Leider gibt es im Public Affairs Bereich in Österreich nur wenig Ausbildungs- als auch Jobmöglichkeiten. Daher mein Tipp: auch Praktikumsmöglichkeiten im Ausland in Betracht ziehen; gerade Brüssel ist hier ein tolles Pflaster.