Zum Erfolg von Florian Löschenberger
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg zeigt sich für mich nicht in einer Definition durch ein Statussymbol, sondern „frei“ zu sein. Frei sein, bedeutet für mich, die eigenen Ideen umsetzen zu können und in einem Unternehmen zu arbeiten, das versucht die Probleme, die wir gegenwärtig in der Welt sehen mit einem genialen Team von circa vierzig Mitarbeitern lösen zu können.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ich bin an einem Punkt angekommen, wo ich in der Lage bin, mit meinen Mitarbeitern die Herausforderungen meistern zu können. Es gibt selbstverständlich operative Ziele die erreicht werden müssen. Für mich ist ein positives Jahresergebnis und hoher Umsatz kein Garant für den Erfolg, denn es gilt zu berücksichtigen, dass auch verschiedene Marktkräfte auf den Erfolg miteinwirken. Für mich zeigt sich Erfolg in der Realisation unserer Ideen.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Wie bereits erwähnt, bedeutet für mich „frei zu sein“, sehr viel. Ich merke es bei den jungen Mitarbeitern, welche direkt von der Universität kommen, dass sie die Meinung vertreten, schon viel Wissen und Erfahrung zu besitzen. Dieses Bewusstsein wird leider auch von den Universitäten vermittelt, allerdings kommen sie sehr schnell darauf, dass dies nicht stimmt. Ich könnte es mir nicht vorstellen, diese Funktion ohne meine berufliche Vergangenheit, wo ich mich immer mit dem Thema der Mobilität beschäftigte, auszuüben. Im Laufe meiner bisherigen Karriere bekam ich mit, was funktionieren kann und was nicht. Aus diesen Erfahrungen heraus, habe ich mir ein Bild aufgebaut, was für mich erstrebenswert ist und hier in der KIR Group habe ich die Möglichkeit meine Ideen auch umzusetzen. Es bedarf allerdings auch eines starken Partners der an einen glaubt und auch vertraut – und den habe ich hier in Form des Eigentümers auch gefunden.
Wie begegnen Sie Herausforderungen des beruflichen Alltags?
Da wir ein IT-Unternehmen sind und der Großteil der Mitarbeiter mit IT-Entwicklungen beschäftigt ist, müssen wir langfristig planen. Projekte erstrecken sich oft über mehrere Monate. Dies ist zwar planbar, aber nichts desto trotz, sind wir ein Start-Up Unternehmen und sehen uns täglich mit neuen Herausforderungen konfrontiert. Kundenanfragen fressen oft unsere Ressourcen auf und jeder Kunde wird von uns als Individuum behandelt. Dies stellt uns immer vor große Herausforderungen.
Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat?
Ich hatte nie einen Mentor; habe jedoch von vielen Mitmenschen gelernt. Ich war in Konzernen tätig, welche sehr straffe Mitarbeiterführung praktizieren und lernte auch Familienunternehmen kennen, wo ich Generationskonflikte miterlebte. Beim letztgenannten Unternehmen kam ich zum Entschluss, dass es besser gewesen wäre, Psychologie statt Betriebswirtschaft zu studieren. Allgemein betrachtet, sind persönliche Erfahrungen unbezahlbar und man kann jederzeit auf den eigenen Erfahrungsschatz zurückgreifen
Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst?
Im Allgemeinen ist unsere Branche die „Quadratur des Kreises“, denn das, was wir hier machen, ist von der Idee her betrachtet, nicht neu. Die großen Probleme in diesem Metier sehe ich in der Anbindung von Fahrzeugen und wie man die verschiedensten Systeme miteinander verknüpfen kann. Darüber hinaus gibt es auch eine Vielzahl von rechtlichen Problemen.
Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus?
Momentan ist es sehr schwer, den passenden Bewerber zu finden, welcher auch fachliche Kompetenz mitbringt. Die soziale Kompetenz ist ebenso von Bedeutung, denn wir sind keine Familie, sondern ein Unternehmen, wo alle Mitarbeiter zusammenarbeiten und sich somit verstehen müssen. Somit muss die Persönlichkeit des Bewerbers in das bestehende Mitarbeiterteam passen. Wir pflegen ein offenes Gesprächsklima und ich versuche dabei als Mediator zu fungieren.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Der Großteil unserer Mitarbeiter ist kaum älter als zwanzig Jahre und ich versuche mit meiner Seriosität, Ruhe hineinzubekommen, wobei ich den Mitarbeitern überlasse, wo und wann sie arbeiten. Wichtig ist, dass jeder Mitarbeiter unsere Ziele kennt und wofür wir stehen. Selbstverständlich hat jeder Mitarbeiter für seine Aufgabe auch die Verantwortung zu tragen und somit sind klare Vorgaben notwendig. Wenn die Vorgaben nicht klar definiert sind, kommt Unruhe ins Team und es wirkt demotivierend. Mein Team schätzt mobiles Arbeiten und wir respektieren uns gegenseitig, trotzdem gilt es die Unternehmensziele zu erreichen.
Wie verhalten Sie sich dem Mitbewerb gegenüber?
Wir können die Welt nicht alleine verbessern; sondern alle zusammen können die Verbesserungen erreichen. Wir kennen die Mitbewerber und pflegen einen sehr partnerschaftlichen Umgang. Alle Mitbewerber verfolgen das gleiche Ziel.
Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens?
Die KIR-Group ist eine österreichische Unternehmensgruppe, welche die Digitalisierung, Elektrifizierung und den operativen Betrieb des zukünftigen Mobilitätsmarktes vorantreibt. Wir haben es uns zum Ziel gesetzt, Unternehmen, Tourismusbetriebe und Gemeinden dabei zu unterstützen die Klimaziele zu erreichen. Dadurch zeigen wir nicht nur soziale und ökologische Verantwortung gegenüber zukünftigen Generationen, sondern helfen auch anderen dasselbe zu tun. Wir verfügen über langjährige Erfahrung bei der Implementierung, Durchführung und operativen Betreuung von komplexen Mobilitätsprojekten. Im Gegensatz zu herkömmlichen Carsharing-Anbietern fluten wir den Mobilitätsmarkt nicht mit neuen Fahrzeugen, sondern zielen darauf ab, bestehende Ressourcen effizienter zu nutzen – durch Fuhrpark-Sharing. Wir bieten eine verlässliche Lösung für alle Unternehmen. Der gesamte Mobilitätsmarktplatz ist transparent bezüglich Ort und Mobilitätsanbieter. So werden Nutzergruppen vernetzt, Flexibilität geschaffen und alle profitieren.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Beruflicher Erfolg kommt nicht von alleine. Erfolg bedarf hohen Engagements und eines Quäntchen Glücks. Trotz der erstrebten Freiheit im Berufsleben, hat für mich die Familie einen höheren Stellenwert als der Beruf. Wozu wollte ich eine Familie, wenn ich dazu nicht die nötige Zeit aufbrächte? Es gibt Zeiten, wo mein Team und ich nicht auf die Uhr achten, um zum Ziel zu kommen. Aber ich nehme mir auch die Zeit um mit meiner Familie das Zusammensein zu genießen.
Wie viel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung?
Die Fortbildung ist bei mir ein laufender Prozess, denn in unserem Metier gibt es täglich Neues. Man lernt vom Mitbewerber und es gibt interessante Plattformen, wo man sich austauschen kann. Selbst bilde ich mich gerne mit Podcasts aus dem US-amerikanischen Raum weiter, welche sich sehr intensiv mit diesem Metier beschäftigen. Ich orientiere mich an der Philosophie, dass ich nicht das Rad neu erfinden muss, wenn es schon vorhanden ist. Adaptieren um dies oder jenes für sich selbst zu nutzen ist nicht als negativ zu betrachten. Ebenso gilt es über den fachspezifischen Tellerrand zu blicken.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Man kann nur erfolgreich sein, wenn man das macht, was einen interessiert und dies mit hundertprozentigem Einsatz. Ein Studium ist als Grundstock für die weitere Karriere wichtig, aber nicht das einzige Entscheidende. Auch möchte ich festhalten, dass es möglich ist, ohne Studium erfolgreich zu werden. Schließlich gilt es, die eigenen Wege zu gehen und sich nicht von anderen Personen beeinflussen zu lassen. Zusammenfassend mein Rat an die nächste Generation: Mache das, was dir Spaß und Freude bereitet. Sei bereit hart zu arbeiten und auch so manche Entbehrung zu akzeptieren und lerne permanent dazu, denn dann kommt der Erfolg von selbst.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Persönlich bin ich in einem Unternehmen angekommen, wo ich meine Philosophie leben kann und möchte mit einer sehr engagierten Mannschaft die Unternehmensziele erreichen. Ein unternehmerisches Ziel ist auch darin zu sehen, dass wir weltweit tätig werden möchten und die damit verbundenen Herausforderungen bewältigen können.