Zum Erfolg von Stephanie Poller
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg zeigt sich im Erreichen von betrieblichen Kennzahlen, zB. an der Markenbekanntheit und auch in der Kundenzufriedenheit. Erfolg zeigt sich auch im Feedback der Mitarbeiterzufriedenheit im eigenen Team. Bei der Mitarbeitersuche und -auswahl arbeiten die Marketing- und Personalabteilung intensiv zusammen, um in diesen herausfordernden Zeiten die passenden Mitarbeiter zu finden.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ja, weil ich mir persönliche und berufliche Ziele gesetzt habe und zufrieden mit mir und meiner Situation bin. Ich hatte in den letzten Jahren die Chance bekommen, mich persönlich weiter zu entwickeln und dabei meine Stärken und Schwächen besser kennenzulernen, sowie die Erkenntnis wie ich diese für meinen professionellen Werdegang einsetzen kann. Für mich war bzw. ist es ein Lernprozess, erfolgreich zu werden.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Meiner Ansicht nach waren neben einer guten Ausbildung, Zielstrebigkeit, Zeitmanagement und Lernbereitschaft vor allem auch persönliche Faktoren entscheidend. Hierzu zähle ich eine große Portion Freude am Job, eine gesunde Selbsteinschätzung, sowie Empathie.
Wie begegnen Sie Herausforderungen des beruflichen Alltags?
Oft denke ich hier an meine Schulzeit und den BWL-Unterricht zurück und zwei Schlagwörter, die wir damals gelernt haben, begleiten mich in meiner beruflichen Laufbahn: Effektiv und effizient arbeiten. Die richtigen Dinge tun und diese Dinge richtig tun. Um das tun zu können, finde ich ein Abgrenzen in der wertvollen Freizeit als enorm wichtig, um im beruflichen Alltag wieder mit frischen Ideen agieren zu können was vor allem im Bereich Marketing sehr wichtig ist.
Ist es für Sie als Frau in der Wirtschaft schwieriger, erfolgreich zu sein?
Ich hatte in meiner bisherigen Karriere zum Glück nie das Gefühl, dass ich durch mein Geschlecht bevorzugt oder benachteiligt wurde.
Ist Originalität oder Imitation besser, um erfolgreich zu sein?
Die bewusste und unbewusste Imitation und Weiterentwicklung sind dienlich um das eigene Original zu erschaffen! Ich denke, man neigt unbewusst im Laufe seines Lebens dazu gewisse Dinge und Verhalten zu imitieren. Das was man da mitnimmt verändert man automatisch weiter, um daraus sein eigenes Original zu schaffen
Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat?
Wer nicht im privaten und auch beruflichen Umfeld? Es gab viele Vorbilder, positive als auch negative. Sehr prägend waren dabei immer meine Vorgesetzten. Von ihnen konnte ich mir Vieles abschauen – was ich selbst gut finde und somit weiterführen möchte, oder aber auch was ich auf keinen Fall so umsetzen und weiterführen möchte.
Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst?
Das Thema „Mitarbeiter-Suche“ betrifft auch unsere Branche. Wie bereits angesprochen, arbeitet die Marketingabteilung sehr intensiv mit der HR-Abteilung zusammen um projektspezifische Lösungen zu kreieren. Die Ansprüche seitens der Berwerber_innen an die moderne Arbeitswelt sind unterschiedlich und dies setzt maßgeschneiderte Lösungen voraus. Die damit verbundene Flexibilität ist ein wichtiger Lösungsfaktor für diese Herausforderung.
Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus?
Neben der fachlichen Thematik achte ich sehr auf die Persönlichkeit des/der Bewerber_innen. Mir ist wichtig, dass unterschiedliche Persönlichkeiten im Marketingbereich zusammenwirken und sich somit gut im Team ergänzen. Um Simon Sinek zu zitieren: „you don’t hire for skills, you hire for attitude. You can always teach skills.”
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Abgesehen von Benefits die unser familiengeführtes Unternehmen bietet wie zum Beispiel attraktive Mitarbeiterpreise, Gleittage, interne und externe Weiterbildungsmöglichkeiten, flexible Arbeitsgestaltung durch Home Office, Weiterentwicklungsmöglichkeiten in einem internationalen Umfeld sowie auch schnelle Entscheidungswege durch flache Hierarchien ist für mich ein respektvoller Umgang mit dem Team enorm wichtig. Darunter verstehe ich vor allem viel Empathie, eine offene Kommunikation auf Augenhöhe, Vertrauen zeigen durch die Einbindung des Teams in Entscheidungen und ein klares Erkennen und Entwickeln der Potentiale der Kolleg_Innen.
Wie verhalten Sie sich dem Mitbewerb gegenüber?
Wenn es um die Entwicklung des Tourismus und der Standorte geht, müssen wir Kräfte bündeln. Gerade wenn wir zusammenarbeiten, schaffen wir mehr. Deshalb stehen wir auch mit unseren Mitbewerbern in regelmäßigen Austausch. Aber natürlich versuchen wir auch uns als role model zu positionieren und setzen seit vielen Jahren immer wieder Trends für die gesamte Tourismusbranche zB wie die Eröffnung unseres Hotels am Montafon zusammen mit einem Energiedienstleister, oder auch der Launch einer eigenen Crowd Investing Plattform.
Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens?
Wir sind trotz unser beachtlichen Unternehmensgröße immer noch ein familiengeführtes 360° Tourismus Unternehmen. Das heißt Entscheidungen fallen schneller und unkomplizierter als in großen Ketten. Wir probieren immer Neues aus und denken Tourismus ständig neu. So ist es uns schon oft gelungen neue Trends zu setzen. Das ist in unserer DNA seit dem ersten Gästehaus vor über 65 Jahren ganz tief drinnen. Wir halten zusammen. Unsere Mitarbeiter, egal ob in den Hotels oder in der Zentrale, bekommen die Chance im Rahmen ihres Aufgabenbereiches ihren eigenen Geist miteinzubringen und stellen somit einen Mehrwert dar, welcher von Unternehmensseite sehr geschätzt und gefördert wird. Das hat sich ganz besonders während der COVID Zeit gezeigt, als wirklich alle mitgeholfen haben.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Beiden Bereichen die nötige Zeit einzuräumen war für mich am Beginn meiner Karriere „Fluch und Segen“, vor allem wegen meiner hohen Qualitätsansprüche an mich selbst, unternehmerisch erfolgreich zu sein. Es entspricht meiner Persönlichkeit für mein Team gut greifbar zu sein und als Role Model voran zu gehen. Um diese Philosophie zu praktizieren, benötigt man Pausen und sollte auch seine Grenzen gut kennen, was dazu führt, klare Abgrenzungen schaffen zu müssen. Sportliche Aktivitäten helfen mir den Kopf frei zu bekommen und abschalten zu können, um wieder mit frischen Ideen und motiviert meinem Beruf nachgehen zu können.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Generell würde ich dem Nachwuchs für die berufliche Entwicklung empfehlen, Ausdauer und Fleiß zu beweisen, um ihren Weg zu finden. Weiters sollte man sich nicht von Freunden oder Eltern in eine bestimmte Richtung zwingen lassen. Abschätzen wo die eigenen Interessen liegen und auch die eigenen Stärken und Schwächen zu analysieren, bringt Vorteile. Erfahrungen und Praktika zu absolvieren kann für eine Berufswahl nur von Vorteil sein. Speziell im Bereich Marketing sind Praktika von Bedeutung, denn dieses Metier ist riesig und die einzelnen Bereiche kennenzulernen ist sicherlich sinnvoll.