Zum Erfolg von Axel Phillipp
Was verstehen Sie unter Erfolg? Persönlich verstehe ich unter Erfolg, wenn sich jemand über das, was er tut, freut. Dies ist für mich unglaubliche Stimulanz. Beispielsweise wenn ich all den Besserwissern dieser Branche oder der Wirtschaft und den menschenignorierenden Politikern einfach meine Meinung entgegenstelle, weil ich eine habe. Erfolg ist für mich, wenn ich Geradlinigkeit und Konsequenz mit Mut verbinden kann, diese Konsequenz auch durchstehe und die ziffernmäßigen Früchte ernte kann. Erfolg hat viele Väter. Erfolg braucht Freiheit.Was ist für Ihren Erfolg ausschlaggebend? Meine Stärken sind Kreativität, Engagement und Kommunikation. Kreativität ohne Herz kann aber langfristig keinen Erfolg bringen. Meine Schwächen sind Intoleranz gegenüber Intoleranz und sehr starke Emotionalität. Ich kann Wichtiges von Unwichtigem trennen, lese sehr schnell und viel, und habe ein unglaublich gutes Gedächtnis. Vieles davon habe ich vor Jahren geübt. Das Befassen mit sich selbst, das Wissen um die eigenen Schwächen und das Verbergen derselben - sonst ist man nicht mehr stark. Ich bin nicht übertrieben diszipliniert, bin sauber, geradlinig und unabhängig im Kopf - bin ein politisch denkender Mensch. Für mich sind Menschen das allerwichtigste, das heißt nicht, daß ich nicht hart sein kann und da oder dort als brutal gelte. Ich habe immer für mich klar definierte Ziele gesetzt. Diese Ziele sind von Werten abhängig und kommen ganz von selbst, ich habe nur gelernt, sie zu definieren.Welche Rolle spielt Ihre Familie? Meine Frau ist immer ohne viel zu fragen mit mir gegangen. Das rechne ich ihr hoch an. Jeder Mensch braucht einen Fixpunkt und, das ist bei mir das zu Hause und meine Familie. Das Wissen, sich fallen lassen zu können, ist wie die Insel der Seligen.Wieweit spielt soziales Umfeld eine Rolle? Wir leben in einer Zeit eines unglaublichen Wertewandels - in den letzten 15 Jahren, wo jeder auf sich selbst konzentriert war, wurde die Technologie überbewertet. Jetzt beginnt langsam das Umdenken - die Suche nach den eigenen Werten und den zwischenmenschlichen Beziehungen, die das Leben lebenswert machen. Führung heißt Wertevermittlung.Was verlangen Sie von Ihren Mitarbeitern? Dasselbe, was ich von mir verlange: arbeiten, Engagement, sich auf das Unternehmen konzentrieren und dabei das Privatleben nicht ganz außer acht lassen.
Ihr Erfolgsrezept?
Know-how verbunden mit dem Mut des Handelns und einer absolut geradlinigen Vorgangsweise, die den Menschen und letztlich auch sich selbst in den Mittelpunkt stellen. Bei mir waren in meinem Berufsfeld immer der Juni und die Zeitspanne von neun Jahren ausschlaggebend für berufliche Veränderungen. Wenn ich in Pension gehe, möchte ich die Menschen, die mir in irgendeiner Form anvertraut sind, so zurücklassen, daß sie sich in dieser Firma wohl fühlen können und es einigermaßen funktioniert.
Haben Sie Vorbilder?
Nein, weil meine Ansprüche sehr hoch sind.Wie gehen Sie mit Schwierigkeiten um? Ich ärgere mich, setze sehr viel Adrenalin frei und nehme sie als Herausforderung an. Ich kann durch meine Stärke des vernetzten Denkens Lösungen finden.Wie wichtig ist Anerkennung für Sie? Anerkennung ist für mich nur wichtig, wenn sie von Menschen kommt, die auch ich anerkenne, sonst interessiert sie mich nicht.
Sehen Sie sich selbst als erfolgreich?
Ziffernmäßig sehe ich mich als erfolgreich, persönlich sehe ich mich nicht als erfolgreich, weil Erfolg immer seinen Preis hat, gesundheitlich, familiär, in der Pflege von Beziehungen und in der Qualität des Lebens.