Zum Erfolg von Adrian Krupica
Was ist für Sie Erfolg? Der Begriff hat sich in der letzten Zeit für mich gewandelt. Früher sah ich darin Geld und Ansehen, heute ein geruhsames Leben ohne Streß. Partnerschaft und Familie ist mir heute wichtiger. Ich bin auch nicht sehr ehrgeizig und habe mein Auskommen.
Sehen Sie sich selbst als erfolgreich?
Angesichts der heutigen Wirtschaftslage ja - viele andere mußten zusperren, mich gibt es immer noch und ich habe keine Probleme.
Wobei haben Sie erfolgreich entschieden?
Der Job ist eine ständige Entwicklung, und man lebt dabei von der Hand in den Mund.
Wie sieht Sie Ihr Umfeld - als erfolgreich?
Als Selbständiger wird man beneidet, jeder glaubt, daß man damit automatisch Geld hat und tun kann, was man will. Natürlich ist das nicht so, wie es Außenstehende sehen.Was ist für Ihren Erfolg ausschlaggebend? Hartnäckigkeit. Wenn man etwas wirklich will, funktioniert es auch. Wichtig ist, daß man alles im Griff hat und ohne Schulden und Leasing arbeitet. Geringe Fixkosten, wirtschaftliches Denken und im kleinen Rahmen zu bleiben ist für mich ebenso der Schlüssel zum Erfolg wie auch auf Kundenwünsche einzugehen. Es ist wichtig, daß die Kunden zufrieden sind.
Was macht Ihren spezifischen Erfolg aus?
Das Geld wird immer knapper, die Autoerhaltung aber immer teurer. So kommt meine Dienstleistung wieder in Mode. Als Kleinbetrieb kann ich sehr günstig kalkulieren und bin flexibel - das ist meine Stärke. Dabei mache ich vieles selbst, reduziere die Ausgaben und halte die Kosten so niedrig wie möglich.Haben Sie diese Tätigkeit angestrebt? Selbständig wollte ich immer werden und habe auch immer gern gebastelt. In der Realität sieht dieser Beruf aber anders aus, als ich ihn mir vorgestellt habe. Als Spengler hatte ich auch wenig Ahnung von Motoren, begann ohne Bühne und Schleppwagen - heute würde ich das vermutlich nicht mehr tun.Welche Rolle spielen Mitarbeiter? Ohne wirklich gute, ehrliche und loyale Mitarbeiter geht es nicht. Ich habe einen Mitarbeiter, der schon seit 15 Jahren bei mir ist.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Durch finanzielle Anreize und dadurch, daß mein Kollege im Geschäft voll integriert ist. Er weiß alles über das Geschäft, und ich verlange von ihm nichts, was ich nicht auch selbst machen würde.
Kennen Sie Niederlagen?
Eigentlich nicht, ich frage mich aber manchmal, warum ich mir das eigentlich antue, weil in dem Geschäft nicht viel überbleibt. Das frustriert und man bekommt auch keine Unterstützung. So werde die kleinen Gewerbetreibenden vernichtet.Woher schöpfen Sie Ihre Kraft? Aus der Partnerschaft, dem Glauben und aus kleinen Erfolgserlebnissen. Alles, was ich habe, gehört mir allein und ich habe keine Schulden.
Ihre Ziele?
Daß bis zu meiner (zeitigen) Pension alles gut geht und ich einen gemütlichen Lebensabend verbringen kann.
Haben Sie Anerkennung erfahren?
Mittlerweile ja, weil es meine Firma schon lange gibt. Früher war ich das schwarze Schaf in der Familie. Für Außenstehende ist der Beruf schmutzig und zum Teil unseriös, weil man es mit altem Klumpert zu tun hat.
Ihr Erfolgsrezept?
Immer den Überblick behalten und nicht zu groß werden.
Anmerkung zum Erfolg?
Von Seiten der Interessenvertretungen (Kammer, etc.) bekommt man keinerlei Unterstützung, z.B. in der Parkpickerl-Frage, die viele in der Existenz bedroht. Schade um jeden Schilling, den man an Kammerumlagen zahlt. Wichtig ist, nicht am falschen Platz zu sparen. Ich habe z.B. die Steuerberatungskanzlei Hübner & Hübner und leiste mir auch gutes Werkzeug - das erleichtert die Arbeit ungemein.