Zum Erfolg von Richard Schmitz
Was ist für Sie Erfolg?
Dinge durchsetzen zu können.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ja, ich konnte z.B. das innerstädtische Verkehrskonzept ohne Durchzugsstraße, sondern mit einer Schleifenversion, Tempo 30, Busfahrverbot (außer Sightseeing-Bussen), Fußgängerzonen, den Ausbau des Radnetzes, etc. verwirklichen. Mein persönlicher Erfolg ist die Einführung des Parkpickerls, das ich mit Beharrlichkeit und Fingerspitzengefühl durchsetzen konnte.
Wie sieht Sie Ihr Umfeld - als erfolgreich?
Ich denke ja. Meine Mitarbeiter sind froh, daß ich klare Anweisungen gebe und Entscheidungen treffe. Manche Wähler sehen mich vielleicht nicht immer positiv.Wobei haben Sie sich erfolgreich entschieden? Ich wollte erst gar nicht Bezirksvorsteher werden und sträubte mich einige Zeit dagegen, dann aber nahm ich das Amt an und habe mich damit doch richtig entschieden. Diese Entscheidung bereue ich bis heute auch nicht.
Was ist für Ihren Erfolg ausschlaggebend?
Ich kann Problemfragen gut analysieren, auf den Punkt bringen, die verschiedenen Interessen erkennen und Lösungen vorschlagen, die von vielen akzeptiert werden. Wenn ich von etwas überzeugt bin, kann ich auch sehr penetrant sein. Sicher spielen auch Auftreten, Kleidung und die öffentliche Präsenz bei diversen Veranstaltungen eine Rolle. Bei Bällen oder Vernissagen trifft man immer wieder Leute und kann in lockerer Atmosphäre einiges weiterbringen.Welche Rolle spielen die Mitarbeiter? Ich habe Vertrauen in meinen Stellvertreter und in ein funktionierendes Büro, ohne das wäre der Erfolg sicher nicht so groß. Nach welchen Kriterien stellen Sie Mitarbeiter ein? Nach Qualifikationen, sie müssen sich ausdrücken können und freundlich sein.Wie motivieren Sie sie? Durch Besprechung der Ziele und Erklärung der Hintergründe, wobei Mitarbeiter auch auf mich Einfluß nehmen. Da bin ich auch bereit, das zu überdenken.
Wie gehen Sie mit Niederlagen um?
Sie bedrücken mich, und ich versuche nach Möglichkeit, Niederlagen bei der nächsten Gelegenheit wieder in Erfolge umzuwandeln.
Woraus schöpfen Sie Kraft?
Aus dem intakten Familienleben, meinen drei erwachsenen Kindern und Gesprächen mit meinem unmittelbaren politischen Umfeld und täglichem Reiten als Frühsport.
Ihre Ziele?
In der 3. Amtsperiode weiß ich nicht, was ich viel anstreben sollte, außer das Amt in gutem Zustand an meinen Nachfolger zu übergeben. Für den Bezirk wünsche ich mir die Verlängerung des Parkpickerls bis 22 Uhr, eine vernünftigere Handhabung des Demonstrationsrechts und eine Verstärkung der Einkaufsstraßen Innere Stadt. Wir haben alleine rund 750 Gastronomiebetriebe, und ich will das lebendige Leben in der Innenstadt besser transportieren, das Positive daran herausstreichen und erreichen, daß nicht immer nur Negatives gesehen wird. Ich will die Bezirksidentifikation der Einwohner Wir Innenstädter verstärken. Im Bezirk wohnen 20.000 Personen, die sich von den 250.000 Einpendlern und Touristen übergangen fühlen. Wir haben aber die Entvölkerung der City gut abgefangen. Haben Sie Anerkennung von außen erfahren? Ja, durch Wahlergebnisse und verbales Lob.
Ihr Lebensmotto?
Immer das Nasenspitzerl vorne haben.
Ihr Erfolgsrezept?
Schneller sein, mehr Kontakte und Entwicklungen antizipieren.
Haben Sie Vorbilder?
Meinen Vorgänger Heinrich A. Heinz, der in einer viel schwierigeren Situation agieren mußte. Er machte die Position des Bezirksvorstehers zu einer angesehenen Position. Erhard Busek wegen seiner intellektuellen Kraft, wie er Probleme durchdringt.
Anmerkung zum Erfolg?
Ich bin ein alter Gruppendynamiker. Man sollte auch die Frage stellen, wo und aus welchen Strukturen Erfolg entsteht, welche Informationen man braucht, welche Loyalitäten, etc. Einen Ratschlag zum Erfolg? Sprachen lernen, einige Zeit im Ausland leben und arbeiten. Mit der Osterweiterung kommt ein unabsehbares Erfolgspotential auf uns zu, und gerade Wien wird hier zu einer Drehscheibe werden.