Zum Erfolg von Josef Redl
Was verstehen Sie unter Erfolg? Darunter verstehe ich das erfolgreiche = marktwirksame Realisieren der Ziele, die sich ein Unternehmen gesteckt hat - sowohl der operativen als auch der strategischen. Dabei ist mir wichtig, meine eigenen Vorstellungen sowohl in die Planung als auch in die Umsetzung entsprechend einbringen zu können.
Sehen Sie sich selbst als erfolgreich?
Ja, besonders in den letzten Jahren. Am Beginn meiner Karriere habe ich nämlich den Erfolg, der sich ja auch in der beruflichen Stellung niederschlagen soll, manchmal wahrscheinlich - zumindest bin ich heute dieser Meinung - zu verkrampft angestrebt. Heute sehe ich das alles etwas gelassener und siehe da, vielleicht klappt es gerade deshalb umso besser.Gab es Niederlagen? Ja, selbstverständlich. Wichtig ist, daß man in solchen Situationen, die ja oft auch mit Emotionen verbunden sind, wieder Abstand gewinnt und kühlen Kopf bewahrt, um die richtigen Entscheidungen zu treffen. Für falsch halte ich es auch, bloß um der Sicherheit willen zu lange in einem Umfeld zu verharren, in dem man - aus welchen Gründen auch immer - nichts mehr bewegen kann. Sicherheit gibt es gerade heute weniger denn je.Woher nehmen Sie Ihre Kraft? Vermutlich ist es die Freude, etwas verändern, gestalten, aufbauen zu können. Ist dieser Gestaltungswille vorhanden, können einem auch kurzfristige Rückschläge nichts anhaben - im Gegenteil, das sind höchstens neue Herausforderungen.Was ist ausschlaggebend für Ihren Erfolg? Erstens, daß ich zwar einiges probiert, aber immer wieder zu meinen Stärken zurückgefunden habe. Zweitens, daß ich auch heute noch immer neue Erfahrungen mache, was es bringt, wenn Mitarbeiterpotentiale entwickelt und die Energien in einem Unternehmen gut gebündelt werden können. Gepaart mit positivem Denken, läßt sich Erfolg - etwas pointiert formuliert - dann fast gar nicht mehr verhindern.Wie sehen Sie die Konkurrenzsituation? Konkurrenz ist in einer Marktwirtschaft der Normalzustand. In einer zunehmend globalisierten Wirtschaft wird sich die Konkurrenzsituation in vielen Bereich mit großer Wahrscheinlichkeit noch weiter dramatisch verschärfen. Trotzdem kann Konkurrenz nur als ständige Herausforderung gesehen werden, nicht nur die eigene Strategie permanent zu hinterfragen, sondern vielmehr künftige Entwicklungen rechtzeitig zu antizipieren.Wie sehen Sie die Bereiche Familie und Beruf? Privat gut eingebettet zu sein, ist selbstverständlich von großem Nutzen und in einer Zeit, in der Beziehungen offenbar immer schwieriger werden, von unschätzbarem Wert. Trotzdem kann es nicht so sein, daß die Familie primär dazu da ist, beruflichen Streß abzuladen. Da ist man auch schon selbst entsprechend gefordert, einen Ausgleich zum Berufsstreß zu finden, z.B. durch Sport, kulturelle Interessen oder durch ein Engagement auf Gebieten, in die man auch noch andere als unmittelbar berufliche Aspekte einbringen kann. Auf jeden Fall sollte es neben einem erfüllenden Beruf auch noch andere Standbeine geben, die zum Gesamtbild einer Persönlichkeit beitragen.Haben Sie ein Motto? Irgendwo, ich weiß nicht mehr wo, habe ich folgenden Spruch aufgeschnappt: Ich schlief und träumte, das Leben wäre Freude. Ich erwachte und sah, das Leben war Pflicht. Ich handelte und sah, die Pflicht war Freude!. Ich verhehle nicht, daß mir dieses Motto sehr gut gefällt.