Zum Erfolg von Harald Müller
Was ist für Sie Erfolg? Erfolg ist das Erreichen von dem, was ich mir vorher zum Ziel gesetzt habe. Mir war sehr wichtig, neben meiner Arbeit in der Finanzbehörde auch etwas zu tun, das für mich mehr Sinn ergab. So wollte ich und meine Gattin in der Kinderbetreuung tätig sein und wir haben eine Tätigkeit als Pflegeeltern beim Verein Pro Juventute übernommen. Zu unseren drei eigenen Kindern haben wir noch fünf Pflegekinder in die Familie aufgenommen, die bis heute in meinem Familienstand leben. Meine Gattin trägt zwar die Hauptlast dieser Verantwortung, doch ich helfe so gut es neben der Arbeit geht mit. Da ich selber durch die Scheidung meiner Eltern, nie die Geborgenheit einer intakten Familie erfahren durfte, war in mir der Wunsch nach einem von Liebe geprägten Familienleben sehr ausgeprägt. Die Familie ist für mich die Keimzelle, in der ich für den Alltag als selbständiger Unternehmensberater und Liegenschaftsverwerter Kraft und Rückhalt finde.
Ihr Erfolgsrezept?
Beruflich kann ich mich sehr gut auf ein Projekt konzentrieren und habe konkrete Vorstellungen, wie ich es umsetzen möchte. Wenn ich mir etwas vornehme, erkundige ich mich genau, gehe der Sache auf den Grund und verwirkliche es. Sehr oft muß ich dabei auch Hürden nehmen und Probleme überwinden, was ich äußerst konsequent und beharrlich tue.Wie werden Sie von Freunden gesehen? Ich habe einen sehr kleinen Freundeskreis, das sind aber sehr gute Freunde.
Sehen Sie sich selbst als erfolgreich?
Ja, durchaus. Meine Frau und ich waren immer getragen von der Idee, etwas Positives zum Gemeinwesen beizutragen. Oft haben wir ganz eigene Wege im Pflegekinderwesen beschritten, die dann von den anderen kopiert wurden.Wie werden Sie von der Familie gesehen? Von der Familie werde ich als verantwortungsbewußter Vater gesehen, der leider durch die enorme Arbeitsbelastung als Selbständiger zu wenig Zeit für das Familienleben hat.Welche Rolle spielen Mitarbeiter beim Erfolg? Ich sehe die Mitarbeiter so, wie sie wirklich sind, mit all ihren Stärken, aber auch mit ihren Schwächen und versuche , die Stärken zu forcieren und die Schwächen zu minimieren. Gute Mitarbeiter sind für mich ein wesentlicher Schlüssel zum Erfolg.Welche Rolle spielt Anerkennung für Sie? Anerkennung meiner Arbeit ist für mich wichtig und bekomme diese auch von der überwiegenden Mehrzahl meiner Mitarbeiter und Klienten.Spielen Niederlagen in Ihrer Karriere eine Rolle und was verstehen Sie darunter? Es hat auch Niederlagen gegeben. Ich analysiere Niederlagen, schaue mir an, wie es dazu gekommen ist, und überlege mir, wie ich es in Zukunft besser machen kann. Generell ist zu sagen, daß ich ein positives Menschenbild habe und gerne großzügig bin.Woraus schöpfen Sie Ihre Kraft? Aus der Familie und letztlich auch aus dem Willen heraus, etwas Bleibendes aufzubauen.
Ihre Ziele?
Ich möchte auch überregional ein anerkannter Unternehmensberater werden und ein Buch oder eine CD veröffentlichen. Zudem würde ich gerne meine Firma österreichweit ausbauen. Der Hauptsitz der Firma liegt in Niederösterreich, in Wien und in der Steiermark gibt es jeweils eine Filiale. Konsequenz und Beharrlichkeit waren nötig, es bis hierher zu schaffen.
Haben Sie Vorbilder?
Ja, ich habe Vorbilder - Herr DDr. Schaschl zum Beispiel. Er gibt Impulse für das wirtschaftliche Leben in Österreich. Er hat Sprichwörter geprägt, die man sich leicht merken kann: Keep it simple, oder Man kann nie gut genug sein.
Ihr Lebensmotto?
Ich trete zu hundert Prozent für die Verbesserung der Situation der Klein- und Mittelbetriebe ein, weil ich durch meine berufliche Erfahrung glaube, daß die Unternehmen in den letzten Jahren in Österreich wirklich benachteiligt wurden. Es gibt in Österreich noch immer keine guten Rahmenbedingungen, obwohl das gesamte Rückgrat der Wirtschaft aus dem Unternehmertum besteht. Wenn die Klein- und Mittelbetriebe keine Leute mehr beschäftigen würden, bricht die ganze wirtschaftliche Infrastruktur zusammen. Das wird aber in Österreich noch nicht erkannt - zumindest nicht in dem Ausmaß, wie es notwendig wäre. Hier muß es eine komplette Umkehr im Denken und in der Wertigkeit geben, denn es kann nicht sein, daß ein Gewerkschaftsfunktionär seine Zielsetzungen und Vorstellungen diktiert und der Unternehmer, der die Leute auf sein Risiko beschäftigt und bezahlt, nichts zu sagen hat. Das ist eine völlig verkehrte Welt, die in keiner Weise richtig sein kann. Das heißt für mich, zu hundert Prozent für die Unternehmer da zu sein und mitzuhelfen, die Rahmenbedingungen zu verbessern. Das wäre ein gutes und lohnendes Ziel, das man mein Lebensmotto nennen könnte.