Zum Erfolg von Helmut Kneth
Was ist für Sie persönlicher Erfolg? Persönlicher Erfolg ist für mich, wenn der Einsatz im Verhältnis zum Geld stimmt. Wenn im Betrieb ein gutes Klima herrscht. Aber auch, wenn ich meine Kinder so gut erzogen habe, daß ich mit ihrer Entwicklung zufrieden sein kann.Was ist das Rezept für Ihren Erfolg? Immer darüber nachzudenken, was man richtig und was man falsch gemacht hat. Mit offenen Augen durch die Welt zu gehen.
In welcher Situation haben Sie erfolgreich entschieden?
Die Selbständigkeit war wohl die erfolgreichste Entscheidung. Aber auch das Ablegen der für die Betriebe notwendigen Meisterprüfungen. Auch daß ich nach Krems ging, war eine richtige Entscheidung. Die Eröffnung eines Zubehör-Geschäftes war auch richtig. Der Kauf des Geschäftes in Hadersdorf war allerdings eine falsche Entscheidung.Was war für Ihren Erfolg ausschlaggebend? Bis vor fünf Jahren fühlte ich mich noch als selbständiger Unternehmer. In meinem Zubehörgeschäft ist das immer noch so. Aber im anderen Geschäft gibt es eine Entwicklung, die uns nicht mehr als selbständige Unternehmer tätig werden läßt. Wir werden von unserem Importeur immer mehr gesteuert. Bis zu einem gewissen Punkt ist das auch okay, aber jetzt erreicht diese Entwicklung ein Ausmaß, bei dem man sich nicht mehr selbständig fühlen kann. Der Druck in puncto Autoverkauf wird immer stärker, die Globalisierung macht bei uns nicht halt. Wir sollen mit der Zeit in Wirtschaftsräumen zusammengelegt werden. Der Wirtschaftsraum besteht aus zwei oder drei Händlern mit einem, der das Sagen hat. Wenn irgendeinmal Ford der Meinung ist, sie bräuchten einen anderen Partner, dann sollten sie wissen, daß ich nicht überall mitspiele. Ich werde meinen Betrieb nicht wegen der Marktanteile aushöhlen. Ich habe auch nach Nischen gesucht, betreibe auch weiterhin das Karosseriegeschäft, in dem wir Havarien reparieren, und ich habe dabei auch einen eigenen Abschleppdienst. Dies 24 Stunden rund um die Uhr mit drei tüchtigen Mitarbeitern. Ich habe auch einen weiteren Betrieb in Hadersdorf dazugekauft, diesen Betrieb habe ich drei Jahre lang betrieben und dann wieder zugesperrt. An diesem Standort werde ich eine Auto-Verwertung aufbauen.Haben Sie Ihre Tätigkeit angestrebt? Ja, das war eines meiner Ziele.
Sehen Sie sich selbst als erfolgreich?
Ich selbst zweifle oft daran, aber die anderen bestätigen mir den Erfolg.Spielt die Familie beim Erfolg eine Rolle? 50 Prozent meines Erfolges verdanke ich meiner Frau.Nach welchen Kriterien stellen Sie Mitarbeiter ein? Zu einem Drittel schaue ich mir das Zeugnis an, zu einem Drittel schaue ich darauf, ob ein Draht zwischen ihm und mir besteht, und ein Drittel ist Freiraum. Das wichtigste ist, daß er kein Pülcher ist. Ich muß aber auch das Gefühl haben, daß er ein Kumpel ist.Welche Rolle spielt Anerkennung für Sie? Da ich ein Löwe-Mensch bin, ist für mich Anerkennung wichtig und auch etwas Schönes. Ich habe auch gelernt, Anerkennung weiterzugeben.Spielen Niederlagen in Ihrer Karriere eine Rolle, und was verstehen Sie darunter? Meine größte Niederlage liegt im privaten Bereich, ich habe einmal Bauland gekauft, aber Grünland bekommen. Ich war damals sieben Jahre machtlos dem Staat ausgeliefert. Machtlosigkeit und das Wissen, nichts erreichen zu können und vom Bürokratismus abhängig zu sein, sind für mich Niederlagen.Woraus schöpfen Sie Ihre Kraft? Die Kraft ist in mir.Persönliche Zielsetzung, was wollen Sie noch erreichen? Ich möchte das bis jetzt Erreichte auch halten, und ich bin daran, Erfindungen zu machen. Ich möchte aber über nicht gelegte Eier noch nicht sprechen. Und ich möchte den Weg mit Ford weiter gehen und meine Schulden abbauen.Welchen Ratschlag für den Erfolg würden Sie gerne an die nächste Generation weitergeben? Ein wesentlicher Punkt ist eine gediegene Grundausbildung.