Zum Erfolg von Ralph-Eric Koch
Was ist für Sie Erfolg?
Erfolgreich ist man, wenn man merkt, daß das, was man tut, gut ankommt. Ich habe zum Beispiel diese Apotheke übernommen und durch persönlichen Einsatz - darunter verstehe ich den Kontakt zu den Kliniken und Praxen, den ich sehr intensiv pflege - den Umsatz sehr gesteigert. Ich denke, Erfolg hängt auch damit zusammen, daß man bereit ist, jede Arbeit zu machen und nicht sagt, Dafür bin ich mir zu gut. Man muß sich Erfolg jeden Tag neu erarbeiten. Ich bin von morgens bis abends im Einsatz.Was macht Ihren Erfolg aus? Sehr großer Einsatz und permanente Kundenpflege. Ich muß ein gutes Maß finden, damit sich jeder rundum gut betreut fühlt und auch sieht, daß ich für ihn da bin. Viele Ärzte rufen an und wollen mich persönlich sprechen - diesem Wunsch muß ich entsprechen. Ein Teil unseres Erfolges ist sicher auch, daß wir kaum Personalwechsel haben.
Wie gehen Sie mit Niederlagen um?
Wenn es sich um Reklamationen handelt, versuche ich großzügig zu sein. Wenn man ein gutes Verhältnis zu den Kunden haben möchte, darf man nicht kleinlich sein, auch wenn man weiß, daß der Fehler eigentlich beim Kunden lag. Man muß in solchen Fällen versuchen, Ärger abzufangen, bevor er überhaupt auftaucht. Denn sonst entwickelt sich oft eine Eigendynamik, und aus einer Kleinigkeit wird etwas Großes. Wenn man merkt, daß es eine Verstimmung beim Kunden gibt, muß man das Problem ansprechen und versuchen, es diplomatisch zu lösen. Natürlich gibt es kein Generalrezept.
Ihre Ziele?
Man muß versuchen, den privaten Bereich mit dem beruflichen zu kombinieren. Wobei ich sagen muß, im Vergleich zu früher, wird der private Bereich leider immer mehr beschnitten, was auch eine Folge der langen Öffnungszeiten ist. Mein Geschäft möchte ich - zwar nicht in nächster Zukunft - geordnet und nicht heruntergewirtschaftet an meinen Nachfolger übergeben können.Woraus schöpfen Sie Energie? Energie bekommt man letztlich dadurch, daß man Erfolg sieht und Anerkennung bekommt. Anerkennung merkt man z.B. dadurch, daß wir laufend Kunden von Praxen haben, die gar nicht hier in der Nähe liegen. Unser Einzugsgebiet beläuft sich auf 15 bis 20 Kilometer. Das ist schon sehr viel, besonders, wenn man die große Apothekendichte in München berücksichtigt. Ihr Ratschlag für Erfolg? Man darf sich für nichts zu schade sein, muß bereit sein, wirklich alles zu machen. Man muß ein Auge dafür haben, wo etwas zu tun ist und es selbst tun. Man muß natürlich auch ein gesundes Mittelmaß finden und wissen, was jetzt im Moment wichtig ist.
Wie werden Sie von Ihren Mitarbeitern gesehen?
Wir haben ein sehr harmonisches Mitarbeiterverhältnis. Wobei ich sagen muß, daß ich auch hart bin, wenn jemand nicht ins Team paßt, ein Einzelgänger ist. Wir haben ein sehr gutes, freundliches Betriebsklima. Wir unternehmen auch hin und wieder privat etwas zusammen (gehen gemeinsam essen, machen Weihnachtsfeiern, usw.). Meine Mitarbeiter haben zum Beispiel auch die Möglichkeit, in Schichten, gemeinsam Pausen zu machen. Wir haben sehr viele Praktikanten, die alle gern wiederkommen, und wenn wirklich einmal ein personeller Engpaß entsteht, ist immer jemand bereit, einzuspringen. Das ist sicher auch auf das gute Betriebsklima zurückzuführen. Die Mitarbeiter fühlen sich einfach wohl bei uns.