Zum Erfolg von Gerhard R. Ulm
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg ist für mich, wenn ich abends auf einen erfolgreichen Tag zurückblicke. Dies bedeutet für mich, meine gesteckten Tagesziele weitestgehend erreicht zu haben, aber auch, den Tag gern erlebt zu haben. Erfolg bedeutet für mich nicht, jemanden zu übertreffen, ich messe ihn ausschließlich an meinen selbstgesteckten Zielen. Erfolg liegt auch darin, für die Teams meiner Verantwortungsbereiche ein gutes Betriebsklima zu schaffen.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ich bin zufrieden und ausgeglichen. Da ich mich wohlfühle, sehe ich mich als erfolgreich.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
In acht Jahren im Internat und in fünf Jahren an der Universität lernte ich, nicht aufzugeben und mich zu ständig zu bemühen, beharrlich meine Vision in die Tat umzusetzen. Sehr wichtig ist die innere Einstellung zu meinen Aufgaben und die Fragestellungen: Wie gehe ich an das Ziel heran? und: Wie finde ich die Lösung eines Problems?. Letzteres gelingt mir durch Thematisieren der Aufgabe, was mir ermöglicht, anschließend mit anderen sachlich darüber zu diskutieren und trotz möglicherweise konträrer Meinungen zu einer pragmatisch begründeten Lösung zu gelangen. Ich erreichte durch meine technische Ausbildung sehr viel, wünschte mir jedoch, daß ich mich doch etwas mehr auf Sprachen und die wirtschaftlichen Aspekte des Lebens konzentriert hätte.
Ab wann empfanden Sie sich als erfolgreich?
Der erste richtige Erfolg kam 1983, nachdem es mir gelungen war, das Nachrichtentechnik Studium in Mindestdauer abzuschließen. Bei der Firma Siemens wurden mir sehr schnell Projektleitungen übertragen, und das motivierte mich sehr, zumal es dabei um viel Verantwortung ging, auch für Mitarbeiter. Ein sehr starker Motivationsfaktor waren auch die Auslandsaufenthalte, wie zum Beispiel acht Monate Belgien und viele Deutschlandreisen. In die Bank kam ich bereits als EDV-Spezialist und hatte dadurch den Vorteil, mich besser gegen diesbezügliche Widerstände behaupten zu können. Mein nachhaltigster Erfolg war das Projekt der kompletten PC Neuausstattung der ERSTE BANK 2000/2001.
Welche Anerkennung haben Sie erfahren?
Wenn die Kunden sich bei uns bedanken, daß die Verbesserungen, die ich in die Wege leiten konnte, gut funktionieren, fühle ich mich anerkannt.
Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat?
Ein ganz wichtiger Faktor bei meinem Erfolg war und ist die langjährige Zusammenarbeit und Unterstützung meines Chefs und Freundes bei der Bank, Herrn Ing., Kurt Essler. Er hat die Gabe, wichtige Themen zu delegieren und gewährt seinem Team dabei einen Vertrauensvorschuß.
Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus?
Bei der Auswahl der Mitarbeiter berücksichtige ich ihr Interesse an Problemlösungen und als zweite Kriterium betrachte ich den Background des Bewerbers, also seine bisherigen Berufsfelder und seine Lebensstruktur. Erst in dritter Instanz achte ich auf Zeugnisse. Das Gesamtbild entscheidet schließlich die Aufnahme in unser Team.
Wie ist Ihr hierarchischer Strukturkoeffizient?
Das Unternehmen EB-IT hat 115 Mitarbeiter, wobei ich 40 Mitarbeiter zu leiten habe. Wir haben drei Unternehmensbereiche mit je einem Bereichsleiter.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Ich habe sozusagen zwei Familien - eine im Büro und eine zu Hause. In der Firma ist es mir wichtig, ein vertrauliches Verhältnis zu den Mitarbeitern zu haben, wobei ich nicht dafür bin, daß man Probleme der Familie in die Firma bringt. Ich bin immer bereit, persönliche Schwierigkeiten zu verstehen und den Betroffenen zu unterstützen, sorge aber dafür, daß man das Berufliche vom Privaten in der Arbeit trennt. Mit meiner Frau bespreche ich das, was mich beruflich oder menschlich beschäftigt und finde immer verständnisvolle Aufmerksamkeit vor, die ich sehr schätze. Da die Arbeit sehr viel Zeit in Anspruch nimmt, versuche ich die spärliche Freizeit immer mit meiner Familie zu verbringen.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Man kann nur effizient und ausgezeichnet sein, wenn man etwas gerne macht.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Ich möchte auch in Zukunft in meinem Aufgabenbereich merken, daß mein Engagement ein meßbares, auch für andere erkennbares Ergebnis bringt.