Zum Erfolg von Matthias R. Dittmann
Was ist für Sie Erfolg?
Erfolg ist für mich eine Komponente aus mehreren Faktoren. Unter Erfolg verstehe ich, mit meiner Arbeit soviel Geld zu verdienen, daß ich mein Leben so führen kann, wie ich es möchte. Erfolg heißt für mich auch, daß mir die Arbeit Spaß bereiten muß. Ich muß jeden Tag gern in die Arbeit gehen. Außerdem bedeutet Erfolg für mich, Prozesse über mehrere Instanzen zu gewinnen.
Was macht Ihren spezifischen Erfolg aus?
Ich glaube, das sind ähnliche Faktoren. Zunächst einmal der Spaß an der Arbeit, sowie die Freude mit Menschen zusammenzuarbeiten. Erfolg hat sicher mit Fleiß, aber auch mit Glück zu tun. Es war Zufall, daß ich gewisse Positionen erlangt habe, die ich mir dann allerdings mit Fleiß, Sachkenntnis und menschliches Verhalten erarbeitet habe. Ich war ungefähr ein halbes Jahr Anwalt, als ich einen Anruf bekam mit dem Hinweis, ich sei als Scheidungsanwalt empfohlen worden. Da ich aber auf diesem Gebiet noch nicht gearbeitet hatte, konnte ich gar nicht empfohlen worden sein, wahrscheinlich war es eine Namensverwechselung. Ich nahm das Mandat an und durch dieses Mandat bin ich dann zu meinem jetzigen Großmandat gekommen. Das war sicher ein Meilenstein in meiner Karriere.
Ihre Ziele?
Bei mir ist es sicher eine Kombination aus dem Beruflichen und dem Privaten. Denn ich liebe diese Kanzlei. Es passiert manchmal, daß ich sage, ich gehe nach Hause,obwohl ich meine, ich gehe in die Kanzlei. Ich möchte das Level erreichen, frei entscheiden zu können, was ich in meinem Privatleben tue, und ich möchte auch die Möglichkeit besitzen meine Arbeit zu delegieren. Aber ich möchte nicht so eine Struktur haben, wie eine Großkanzlei. Ich möchte diesen freundschaftlichen Rahmen, den wir hier haben, erhalten. Wir sind alle per Du, obwohl wir von der Altersstruktur her zwischen 37 und 50 sind. Ich möchte weiterhin in diesem Metier tätig sein, Spaß an meiner Arbeit haben und mir mit dieser Arbeit die Möglichkeit verschaffen, mein Leben so zu gestalten, wie ich mir das vorstelle, ohne daß ich jetzt den Anspruch auf Luxus stelle.
Wie gehen Sie mit Niederlagen um?
Niederlagen sind sicher dafür da, daß man manchmal wieder auf den Boden der Realität zurückkommt. Private Niederlagen sind für mich manchmal sehr schmerzlich gewesen, weil ich sehr emotional mit ihnen umgehe und berufliche Niederlagen gehen besonders an die Substanz. Aber ich versuche schon, mich damit auseinanderzusetzen. Ich kann den Akt nicht einfach weglegen und sagen, Pech gehabt. Ich setze mich dann nocheinmal damit auseinander und versuche die Ursachen für die Niederlage herauszufinden. Jedoch manchmal hat man keinen Fehler gemacht, da ist es einfach Schicksal. Welche Rolle spielt die Familie für den Erfolg? Ich denke, Familie und Freunde sind sehr wichtig, denn auf der einen Seite kann man bei ihnen die eigene Profilneurose ausleben und auf der anderen Seite wird man von ihnen auch wieder gebremst. Denn man hat manchmal auch Höhenflüge, wo man jemanden braucht, der einem sagt, daß man wieder herunterkommen muß. Wenn ich mich mit Freunden treffe, ist es auch wichtig, daß ich mit ihnen meine Gedanken austauschen kann. Natürlich spricht man dann auch über den Beruf, aber das Privatleben geht vor. Ich glaube, ohne Freunde diesen Weg zu gehen, ist nicht machbar.
Woraus schöpfen Sie Kraft?
Stabilität und Kraft gibt mir das Gespräch mit meiner Frau und meinen Freunden. Ich fahre sehr gern Auto und kann mich bei hohen Geschwindigkeiten ausgezeichnet regenerieren, und dabei geistig sehr gut entspannen. Aber auch das Lesen von juristischer Literatur und Sport geben mir Kraft.Welchen Ratschlag für Erfolg haben Sie? Man muß sich anfänglich sehr verausgaben. Ich denke, wenn man in unserem Beruf noch Erfolg haben will, muß man eine zeitlang Privatleben und Freizeit ein bißchen reduzieren. Man muß sich auch gut verkaufen können, sich profilieren, das heißt man muß auch nach außen gehen, sich bemerkbar machen. Sich einfach nur ein Schild an die Tür zu hängen, reicht nicht. Man sollte sich von vornherein darüber im Klaren sein, daß man ein gewisses unternehmerisches Risiko eingeht, wenn man sich selbständig machen will. Aber ein Patentrezept gibt es nicht.
Ihr Lebensmotto?
Der Tag gehört mir. Man muß jeden Tag neu nutzen.