Zum Erfolg von Heinz Jürgen Nath
Was ist für Sie Erfolg?
Natürlich gibt es allgemeine Kriterien für Erfolg. Dazu gehören Spaß und ein gutes Einkommen. Selbstverständlich möchte ich gut verdienen, aber das ist für mich nicht der wesentliche Faktor. Ich hätte nichts dagegen, die Kanzlei noch um einige Partner zu erweitern, wenn neue Spezialgebiete dazukämen.
Was macht Ihren spezifischen Erfolg aus?
Ich kann gut mit Menschen umgehen. Bei Verhandlungen kommt es auch darauf an, daß man die richtige Atmosphäre schafft, und ich denke, das ist eine meiner Stärken. Ich bin sehr ehrgeizig und versuche alles so optimal wie möglich zu machen. Das ist auch einer der Gründe, weswegen ich mich spezialisiert habe. Denn nur dann kann man auf einem Gebiet wirklich etwas leisten. In dieser Kombination kann ich erfolgreich arbeiten. Letztlich ist es so, daß nur die Dinge wirklich funktionieren, die man selbst macht, bzw. um die man sich auch selbst kümmert. Je mehr man delegiert, desto mehr können Fehler, Reibungsverluste oder Mißverständnisse entstehen. Nichts desto trotz ist Delegation unbedingt erforderlich. Man sollte dabei jedoch immer den Überblick behalten..Wie gehen Sie mit Rückschlägen um? Ich habe bislang im Leben noch keine harten Tiefschläge erfahren. Als ich angefangen habe, haben mich Rückschläge schon sehr mitgenommen, denn es ist in diesem Beruf nicht leicht, abends abzuschalten, wenn irgendetwas nicht so gut gelaufen ist. Aber man bekommt im Laufe der Zeit eine gewisse Professionalität. Auch wenn man sensibel ist, muß man sich eine dicke Haut zulegen, das heißt sobald ich das Büro verlasse, versuche ich abzuschalten. Die dicke Haut äußert sich auch darin, daß ich die meisten Fälle nur dann in meinem Kopf habe, wenn ich die Akten vor mir liegen habe. Man muß Niederlagen zunächst trennen, in solche, an denen man selbst schuld ist und in solche für die man wenig oder gar nichts kann. Wobei mich Niederlagen bei denen ich selbst einen Fehler gemacht habe besonders ärgern. Wenn ich selbst daran schuld bin, versuche ich zunächst den Fehler wieder zu korrigieren. Wenn es gelingt, ist es gut und ich muß sagen, daß es mir meist gelungen ist alles wieder ins Lot zu bringen. Als Anwalt hat man auch das Problem, daß der Klient nur das Ergebnis sieht, aber nicht weiß woran es liegt, sollte es ein Mißerfolg werden. Die schlimmste Niederlage für mich ist ein frustrierter Klient. In vielen Fällen kann man schon vorher abschätzen, wie groß die Chancen sind zu gewinnen. Wenn ich sehe, daß wir schlechte oder gar keine Chancen haben, sage ich das dem Klienten sofort. Dann kann er selbst entscheiden, wie wir weiter vorgehen sollen.Welche Rolle spielt die Familie für den Erfolg? Meine Familie bedeutet mir sehr viel. Die Familie gibt mir Kraft und Stabilität. Sowohl mit meiner elterlichen Familie, als auch mit meiner eigenen habe ich es sehr gut getroffen.
Woraus schöpfen Sie Kraft?
Aus der Familie und aus sehr viel Sport.
Ihre Ziele?
Ich habe eigentlich keine direkte Zielsetzung, aber ich weiß genau was ich nicht will. Mein Wunsch wäre, daß später eines meiner Kinder in die Kanzlei einsteigen würde. Ich möchte natürlich nicht ganz aus dem Berufsleben aussteigen, sondern weiter mitarbeiten. Allerdings nicht mehr im Tagesgeschäft, sondern mehr im Hintergrund, recherchieren und mit den wichtigeren Klienten den Kontakt halten. So arbeiten, so daß es mir möglich ist, dem Winter auszuweichen.Welchen Ratschlag für Erfolg haben Sie? Im Leben gibt es immer bestimmte Rahmenbedingungen, die man nicht ändern kann sondern die einfach akzeptiert werden müssen. Egal, ob man sie persönlich für richtig hält, oder nicht. Ich habe immer versucht, innerhalb dieser Rahmenbedingungen, die mir gegeben sind, ein Leben zu führen, das mir Spaß bereitet. Für mich war immer das wichtigste, daß ich mich nicht langweile.