Zum Erfolg von Ferry Fischer
Was verstehen Sie unter Erfolg? Wenn das erfolgt, was ich wirklich wollte. Dazu muß ich meinen Wunsch im Gedanken vorweg erleben. Ich stellte mir vor sieben Jahren ganz intensiv vor, wie ich mit einem schwarzen Cabrio bei einer Villa im Grünen vorfahre, in ein helles Büro mit geschäftlicher Atmosphäre komme und in die freundlichen Gesichter meiner Angestellten sehe. Da ich das mittlerweile erreicht habe, bin ich auch erfolgreich. Erfolg ist etwas Absolutes, das Beruf, Privat und Gesundheit einschließt. Man kann nicht nur in Teilaspekten erfolgreich sein.
Sehen Sie sich selbst als erfolgreich?
Ja.Wie sieht sie Ihr Umfeld - als erfolgreich? Ja. Außenstehende sehen, daß es mir wirtschaftlich gut geht, ich scheinbar viel Freizeit habe, mir der Erfolg offensichtlich zufällt und mein Leben leicht ist (was nicht ganz so stimmt). Ich werde als Schönwetterpilot, Strahlemann und Lebemann gesehen, aber auch als Workaholic, fanatisch und in meine Ideen verbissen. Generell sieht man mich als Gestalter meines Lebens.
Wobei haben Sie erfolgreich entschieden?
Unter den vielen Entscheidungen waren drei besonders wesentlich: Zuerst wechselte ich von Siemens zu Koflach, einem Unternehmen, dem es nicht gerade gutging. Insgesamt verschlechterte ich mich damit und fühlte mich (trotz besserem Gehalt) extrem unwohl. Letztlich profitierte ich davon, weil ich seither weiß, was es bedeutet in einem schlechten Arbeitsumfeld zu arbeiten. Der Wechsel zu IKEA war ein Highlight. Ein Einschnitt war es als ich zu der Firma Neumann nach Wien ging, da ich dabei meine Zelte hinter mir abbrach und wohl oder übel erfolgreich sein mußte. Mich selbständig zu machen war eine Überlegung, die mich ein halbes Jahr beschäftigte. Dieser Schritt war extrem riskant und ich hatte von Start weg monatlich 100.000,- Fixkosten. Damit zwang ich mich erfolgreich zu sein.Was ist für Ihren Erfolg ausschlaggebend? Mich 100-prozentig durchzubeißen. Dabei kann ich mich total belasten und über alle Grenzen gehen. Mich haut nichts um. Wenn es eng wird, werde ich ganz ruhig und kreativ. Was ist für den Erfolg hinderlich? Angst (vor Versagen, Veränderungen, finanziellen Einbußen, Unbequemlichkeit und Ablehnung), sowie Eitelkeit. Die meisten Menschen hängen vor lauter Angst in ihrem alten Systemen und Jobs gefangen, zeigen keinen Lebensmut und Zuversicht in die Mechanismen des Lebens.Welche Rolle spielt ihr Umfeld? Eine sehr große. Ich gestalte mir mein Umfeld selbst. Wenn man negativ eingestellt ist wird auch das Umfeld negativ und umgekehrt. Ich habe das Selbstvertrauen, daß ich mein Umfeld positiv gestalten kann. Niemand ist gut beraten, wenn er sein Umfeld für Mißerfolge verantwortlich macht, denn letztlich schafft man sich sein Umfeld selbst. Sobald das Umfeld zu negativ ist muß man es für sich radikal verändern und gehen.Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus? Neben fachlichen vor allem nach persönlichen Kriterien: Einstellung zum Leben und dem Beruf, ob jemand ins Team paßt und nach persönlicher SympathieUnd wie motivieren Sie diese? Indem ich total an ihren Erfolg glaube. Allein die Gedankenschwingungen motivieren. Aber auch durch persönliche Gespräche und finanzielle Anreize in Form eines Prämiensystems, durch das sich meine Mitarbeiter ihr Gehalt durch Leistung selbst bestimmen können.Was bedeuten für Sie Niederlagen? Schmerzen! Tatsächlich sind Niederlagen extrem wichtige und wertvolle Lernprozesse, auch wenn ich sie wegen der Schmerzen, die sie mir bereiten, zu vermeiden versuche.
Wie gehen Sie damit um?
Auf Niederlagen reagiere ich sehr sensibel, dabei werde ich ruhig und kreativ. Im Mißerfolg liegt immer der Keim zu einem noch größeren Erfolg.Woraus schöpfen Sie Ihre Kraft? Aus meiner 100-prozentigen Begeisterung meinem Beruf gegenüber. Ich sehe in meinem Leben Sinn, versuche laufend die Erfolgs- und Leistungsmechanismen herauszufinden und wende sie auch auf mein Leben an.
Ihre Ziele?
Das Coaching Institut auszubauen, Geld verdienen (100 Millionen auf dem Konto haben) und Handicap Null beim Golf, wobei ich das mit Würde, Freude und Zufriedenheit erreichen will. Ein glückliches Leben in einer harmonischen Beziehung führen. Viel Geld möchte ich deshalb anhäufen, weil ich es anschließend an Bedürftige verschenken will.Bekommen Sie ausreichend Anerkennung? Ja, in Form von positiven Feedback, Schreiben, Aufträgen und Empfehlungen, sowie durch Neid.
Ihr Lebensmotto?
Erfolg mit Leichtigkeit.
Haben Sie Vorbilder?
Anthony Robbins als Trainer, Tiger Woods im Golf und den römischen Stoiker Seneca als Lebensmeister.