Zum Erfolg von Thomas Pohoralek
Was ist für sie persönlich Erfolg? Wenn ich allen Dingen gegenüber eine gewisse Offenheit an den Tag lege und mich weiter entwickeln kann. Visionen im persönlichen Bereich, die ich auch ausleben kann und nahe zu meinem gesetzten Ziel hinkomme. Das gilt für den privaten und beruflichen Bereich.
Sehen Sie sich persönlich als erfolgreich? Im Beruf sicherlich, sonst würde ich heute nicht da sitzen. Im Privatleben auch, obwohl es ein Balance-Akt ist, beides miteinander zu vereinen. Den privaten Bereich darf ich nicht zu kurz kommen lassen, weil dieser einen Ruhepol und eine Regenerationsphase für mich darstellt. Es bedarf eines Zeitmanagements, das heißt, der Effizienz im Beruf und auch im privaten Bereich.
Was soll man auf dem Erfolgsweg beachten, was vermeiden? Das Wichtigste ist, konsequent am Ziel zu arbeiten. Vermeiden sollte man Dinge, die einen vom Weg abbringen, damit meine ich, sich nicht zu verzetteln.
Wie soll man sich bei unvorhergesehenen Quereinflüssen verhalten? Eine Lebensphilosophie von mit ist: Nicht starr festhalten, sondern flexibel sein. Wie bei einem Computerprogramm, nicht dieses Schritt für Schritt verfolgen, wo's dann irgendwann einmal heißt: Error, oder Game over! Sondern, sich permanent der neuen Situation anpassen, das halte ich für extrem wichtig. Denn die Zeit ist heute sehr schnellebig und die Dinge ändern sich fast täglich. Das erlebt jeder in seinem Beruf: Hat man die notwendige Schnelligkeit und Flexibilität der Anpassung nicht, wird man scheitern.
Wo liegen Ihre persönlichen Stärken? Das hängt mit der eigenen Persönlichkeit zusammen. Wenn ich mich selbst beurteilen soll, bin ich ein umgänglicher und flexibler Mensch. Damit ist klar, daß ich meinen Weg verfolge - auch, wenn Steine am Weg liegen.
Ziehen Sie ein großes Ziel oder kleinere vor? Das kommt auf die Situation an; beides hat Gültigkeit. Das große Ziel soll man sich stecken, auch wenn man es nicht zu hundert Prozent erreicht - zu neunzig Prozent ist man doch schon sehr nahe d'ran. Wieder sind wir bei der Flexibilität, um eventuell ein Ziel neu zu positionieren.
Wie stehen Sie zu Teamarbeit und Motivation? Ich stehe sehr stark dazu, weil sich die Arbeitswelt geändert hat. Team bedeutet für mich, daß jeder Mitarbeiter vom anderen auch Bescheid weiß, also im Unternehmen übergreifend agieren kann. Dadurch wird mehr Verantwortung an die Leute übertragen und das bedeutet gleichzeitig auch mehr Motivation. Mein Motivationsthema ist nicht, daß wir etwas Monitäres machen -das nützt sich rasch wieder ab - sondern die Aufgabenstellung. Teamarbeit ist Kommunikation und heißt Verantwortung gegenüber dem anderen tragen. All diese Komponenten zusammen bedeuten Motivation für jeden Einzelnen im Team. Wichtig ist, daß die Grundstimmung im Unternehmen positiv ist: Nichts ist schlimmer, als wenn Mitarbeiter das Gefühl haben, daß die Stimmung schlecht ist. Denn dadurch sind sie demotiviert und das wirkt sich sofort auf das Ergebnis und den Umsatz aus.
Nach welchen Kriterien suchen Sie Ihre Mitarbeiter aus? Nach dem Wissen, der Kompetenz. Genau so wichtig ist mir aber, daß der Neue in die Mannschaft paßt, von der charakterlichen und persönlichen Komponente. Das tolle Sachwissen zählt nicht so sehr, sondern die Persönlichkeit muß stimmen. Als Führungspersönlichkeit muß man heute mitten im Geschehen stehen und darf nicht abgehoben sein. Mein Büro ist immer offen und ich kommuniziere mit allen Mitarbeitern. Das geht vom Reinigungspersonal der PKW's bis zum Leiter der Station: Alle sind mir gleich wichtig.
Was bedeutet Ihnen persönliche Anerkennung? Es kommt darauf an, von wem sie kommt. Mein Mitarbeiterstab gibt mir persönlich das Gefühl, daß Harmonie vorhanden ist. Mir fallen sofort Stimmungsschwankungen auf, weil ich eben mitten d'rinnen steh' - Feedbacks von meinen Vorgesetzten sind eher sachlich und nicht emotionell. Nicht vergessen darf ich die Reaktion unserer Kunden. Durch sie erfahren wir sehr rasch, wie wir am Markt agieren. All das ergibt letztendlich ein Gesamtbild.
Wie begegnen Sie einem Mißerfolg? Der kann passieren, das ist keine Frage. Man ist Mensch und trifft sicherlich auch Fehlentscheidungen. Man soll keine Angst davor haben, so etwas zu tun. Eine Entscheidung ist immer noch besser als keine. Tritt ein Mißerfolg ein, kurzfristig analysieren, um den Fehler kein zweites Mal zu machen. Wenn der Fehler erkannt wird, ist das Thema für mich abgehakt.
Gibt es Zukunftswünsche? Natürlich. Für das Unternehmen mehr Umsatz heraus zu holen als bisher. Das wird auch in den nächsten Monaten gelingen - wir sind auf einem guten Weg. Gewisse Parameter wurden eingestellt, die zwangsweise dazu führen müssen.
Welche Spezialitäten bietet Ihr Unternehmen? Wir sind ein klassischer Autovermieter. Sixt versteht sich in Österreich als Mobilitäts-Anbieter einer Tochterfirma, die Marktführer in Deutschland ist. Heutzutage muß man sich von der klassischen Autovermietung abheben. Insoferne, daß man dem Kunden alles anbietet, was seine Mobilität vereinfacht. Das kann zum Beispiel ein Reisemanagement sein: Von Punkt A nach B mit allen Zwischensteps, um die wir uns dann kümmern. Das ist ein großer Vorteil. Ein anderes Thema ist die Differenzierung zu Leasing und Langzeitmieten. Nicht zu vergessen, die klassische Autovermietung Rent a car. Aber, auch in Österreich wird e-commerce auf dem Weg Business to Business eintreten, das wächst und ist hoch interessant. Was bedeutet, daß die Dienstleistungen, die heute noch auf Papier angeboten werden, über das Internet laufen. Sie können über dieses bereits ausgerechnete Leasingvarianten buchen, Autos kaufen, usw.: Allso all das, was wiederum zur Mobilität gehört.