Zum Erfolg von Franz Neller
Was ist für Sie persönlicher Erfolg? Für mich ist persönlicher Erfolg dann gegeben, wenn man etwas erreicht hat, von dem man bisher nur geträumt hat, also sich zuerst ein Ziel gesteckt hat und dieses Ereignis dann wirklich eintrifft. Die zwei wichtigen Säulen, die persönlichen Erfolg ausmachen, sind: Beruflicher Erfolg, denn damit wird der Begriff ja immer zuerst assoziiert, da läßt sich Erfolg auch einfach messen, mit Ergebnissen, die sich durch das Erreichte darstellen. Privater Erfolg, das heißt, das Funktionieren der Familie, was aus meiner Sicht die Voraussetzung für den beruflichen Erfolg ist.Sehen Sie sich persönlich als erfolgreich? Im privaten Bereich gab es immer das Ziel, eine funktionierende Familie und Partnerschaft zu haben. Und ich denke, daß ich hier sehr große Erfolge erzielen konnte. Und das war für mich die Ausgangsbasis, um auch beruflich erfolgreich sein zu können, denn diese Stabilität in der Familie ist wirklich wichtig, um geistige und körperliche Kraft zu schöpfen. Ja, ich würde mich bis heute als erfolgreich bezeichnen, weil wir den Erfolg gemeinsam, als Familie erreicht bzw. produziert haben und wir haben erreicht, was ich vor zehn Jahren nur zu träumen gewagt habe.Was sollte man auf seinem Weg zum Erfolg beachten, was vermeiden? Teamarbeit ist wichtig auf dem Weg zum Erfolg. Weiters muß man sich ambitionierte, realisierbare Ziele setzen und diese dann mit einer gewissen Beharrlichkeit verfolgen.Ziehen Sie ein großes Ziel kleineren vor? Bei mir ist das eine Mischung aus beidem. Zuerst sollte man sich erstmals fragen, was will ich überhaupt erreichen, also das Fernziel stecken. Aber um dieses große Ziel zu erreichen, ist es notwendig, sich kleinere, kurzweiligere Ziele zu setzen, damit man überhaupt eine Chance hat, sein Fernziel zu erreichen. Danach sollte man sich Schritt für Schritt an das große Ziel annähern. Wie verhält man sich, wenn unvorhergesehene Quereinflüsse Ihre Zielvorstellungen beeinträchtigen? Das hängt jetzt natürlich davon ab, ob vielleicht nur kleine Ziele davon betroffen sind, dann muß ich eben einen kleinen Umweg machen, um meine Hauptziele zu erreichen und darf mich von Querschlägern nicht allzusehr aus der Bahn werfen lassen. Ist hingegen mein Fernziel von diesen Quereinflüssen betroffen, sieht die Sache schon anders aus. Dann muß ich darauf mit Gegenmaßnahmen reagieren und schauen, ob mein Fernziel überhaupt noch realisierbar ist. Wenn ja, muß ich eben flexibel sein, um dorthin zu kommen. Hat sich die Situation so geändert, daß es absolut unsinnig wäre, mein Hauptziel zu erreichen, muß ich mir eventuell ein anderes Hauptziel suchen und dieses dann verfolgen. Da kommt es sehr auf das Gespür des Einzelnen darauf an, das Für und Wider abzuwägen.Was waren für Sie die entscheidenden Faktoren, warum Sie diesen Ihren Weg gewählt haben? Bei mir spielt sehr viel Zufall und Glück mit. Ich habe mich zwar sehr früh entschieden, was ich machen möchte und das war immer im Bereich der Immobilien. Das Studium der Rechtswissenschaften hatte eine hohe Affinität und bildete für mich den Ausgangspunkt, von dem aus ich operieren konnte. Heute ergänzt sich beides wunderbar. Was mir nach dem Studium aber gefehlt hat, war das notwendige Kapital. Es ergab sich ein Job bei einem privaten Bauträger, bei dem ich zunächst als Troubleshooter diente. Als dann dort wieder alles im Lot war stellte sich die Frage zum Fortgang des Unternehmens. Aufgrund einiger guter Tips und Entscheidungen von mir führte eines zum anderen und mündete in meiner Firmengründung.Wie stehen Sie zu Teamarbeit und Motivation? Nachdem ich selbst alle möglichen Strukturen kennengelernt habe, war es für mich von Anfang meiner Firmengründung an wichtig, ein Unternehmen zu führen, indem es jedem Einzelnen Spaß macht zu arbeiten und das kann ich nur erreichen, wenn wir es gemeinsam angehen und den Erfolg gemeinsam anstreben. Wenn ich mir heute mein Unternehmen ansehe, dann ist das Ergebnis für mich zwar zufriedenstellend, aber nicht 100-prozentig, da es natürlich sehr einfach ist, Teamarbeit in einem kleinen Unternehmen umzusetzen, je größer dieses dann aber wird, um so schwieriger wird es natürlich auch auf allen Ebenen Teamarbeit ein- und umzusetzen. Teamarbeit bei uns funktioniert folgendermaßen: Also ich möchte bei jedem Mitarbeiter eigenverantwortliches Denken sehen und erwarte mir von jedem Einzelnen, daß das zu erreichende Ziel fokussiert wird und ich nicht jeden Morgen um Punkt 9 Uhr mit der Stoppuhr beim Eingang stehen und messen muß, wann wer kommt. Jeder muß das gemeinsame Ziel vor Augen sehen und die Maßnahmen die dazu notwendig sind, dieses Ziel zu erreichen. Ob jemand später kommt und dafür am Abend länger bleibt, sei ihm überlassen, wichtig ist das Endprodukt und das funktioniert im Großen und Ganzen. Daraus ergibt sich natürlich auch eine grundlegende Motivation. Bei uns geht es nicht um das Absitzen von Arbeitszeit, sondern um das gemeinsame Erreichen von Zielen, wobei auf dem Weg zu diesen Zielen Feedback sowohl von den Mitarbeitern wichtig ist, da es immer wieder die Zufriedenheit der Mitarbeiter abcheckt, als auch von meiner Seite um immer wieder Lob zu verteilen.Nach welchen Kriterien suchen Sie Ihre Mitarbeiter aus? In erster Linie geht es natürlich darum, welche Position zu besetzen ist, dann schaue ich mir an, welche Ausbildung wird als Voraussetzung für die Besetzung der ausgeschriebenen Stelle benötigt und welche praktischen Erfahrungen sind vorhanden. Ein weiterer Faktor ist natürlich auch die Sympathie, die Integrationsfähigkeit ins Team und die Freude an der Arbeit.Wie begegnen Sie Mißerfolgen? Es ist notwendig Mißerfolge zu haben, um Erfolge wirklich schätzen zu lernen und um daraus den notwendigen Lernerfolg für die weitere Arbeit zu erzielen. Sehr wesentlich erscheint mir, Mißerfolge zu analysieren. Wie kamen sie zustande, warum habe ich sie nicht kommen sehen? Ich freue mich über einen Mißerfolg deshalb, weil ich aus jedem Mißerfolg etwas lernen kann. Aber ich lerne nur deshalb daraus, weil ich ihn analysiere.Was sind Ihre nächsten Zukunftspläne? Wir werden gemeinsam mit einem Partnerunternehmen ein neues System im Bereich einer großen Immobilie aufbauen, indem wir die Leitung der technischen und der kaufmännischen Betreuung unter einen Hut bringen und so gemeinsam systematisiert anbieten werden. Wie sich das im Konkreten darstellt, wird sich dann zeigen.Welche Spezialitäten bietet Ihr Unternehmen? Unsere Spezialität liegt natürlich in der Hausverwaltung und das Einbinden des jeweiligen Zeitgeistes im Umgang mit dieser Immobilie. Sie wissen selbst, wie schnellebig die Zeit heute ist, man muß immer wieder auf Marktveränderungen reagieren und da beweisen wir sehr große Flexibilität bei der Verwaltung des jeweiligen Objektes. Das heißt unter anderem, daß wir auf jeden Kunden individuell eingehen und versuchen, sein Objekt unter den gegebenen Umständen bestmöglichst zu verwalten. Daraus resultiert auch unserer neues Schlagwort Facility management, dabei geht es um die Gesamtverantwortung des Organisierens von entsprechenden Abläufen sich permanent verändernden Strukturen auf dem Immobilienmarkt und da bringe ich und meine Mitarbeiter die notwendige Praxis und Vorausschau mit, um den einzelnen Kunden zufriedenzustellen und ihm wirklich das Gefühl zu geben, daß er sein Objekt in vertrauenswürdige und fähige Hände gelegt hat.Was ist Ihr zweiter Tätigkeitsbereich? Ich bin Immobiliensachverständiger für Gerichte und diverse Institutionen, also bewerte ich Liegenschaften und erstelle Wertfestsetzungen in einem Bereich und bin andererseits als Immobilienverwalter für Gerichte tätig.