Zum Erfolg von Klaus Reisinger
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Persönlich bedeutet Erfolg für mich, im Beruf das zu machen, was mich interessiert, mit einer bestimmten Handlungs- und Entscheidungsfreiheit ausgestattet zu sein und dabei Freude zu haben.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ja, weil es mir gelang in mehreren Unternehmen erfolgreich arbeiten zu können. Ich bin jetzt in der glücklichen Lage selbständig zu agieren und bin Partner in einem großen Unternehmen.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Ausschlaggebend waren effiziente Handlungsweise, Leistungsbereitschaft und der ausgeprägte Wille die Ziele zu erreichen. Teamfähigkeit, soziale Komponenten und Offenheit gegenüber den Mitmenschen, Ehrlichkeit sowie Transparenz sind ebenso Faktoren, die in der beruflichen Praxis sehr viel zählen. Natürlich gehört auch Glück dazu. Da ich früher viel Sport - speziell Mannschaftssport - betrieb, sind mir diese genannten Faktoren nicht fremd.
Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat?
Ja, ich hatte immer das Glück, dass ich immer in meiner unmittelbaren Umgebung Vorbilder hatte. Während meines Studiums war es mein Vater, welcher auch Chemie studierte und dann Karriere machte. Während meiner Zeit als Forschungsassistent war es mein „Dissertationsvater" Herr Prof. Schmidt, den ich wegen seiner Rhetorik und wegen seinem scheinbar unbegrenzten Wissen geschätzt habe. Weiters auch mein ehemaliger Chef, Herr Dr. Wunderer, der mich durch seine Arbeitsbereitschaft und durch seinen Umgang mit den Mitarbeitern stark beeindruckte.
Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus?
Abgesehen von der fachlichen Komponente achte ich darauf, dass der oder die Bewerber/in in das bestehende Team passt. Wenn das Umweltthema nicht ausgeprägt vorhanden ist, kann der Bewerber für ein Unternehmen in diesem Bereich nicht berücksichtigt werden. Ebenso zählt für mich, dass der Nachwuchs eine hohe emotionale Intelligenz besitzt. Im Rahmen eines Vorstellungsgespräches sollte man viele Fragen stellen, um den Bewerber kennen zu lernen.
Wie verhalten Sie sich dem Mitbewerb gegenüber?
Fairness ist für mich eine Selbstverständlichkeit, es kann mal ein Miteinander und ein anderes Mal auch ein Gegeneinander geben. Auf dem CCC Award, welchen ich während meiner Geschäftsführung bei der ENGIE Gebäudetechnik bekommen habe, bin ich sehr stolz, da man im Baunebengewerbe besonders stark der Versuchung ausgesetzt ist, unmoralisch zu handeln.
Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens?
Eine unserer Stärken sehe ich darin, dass wir interdisziplinär planen können, d.h. der Kunde benötigt nicht mehrere Ansprechpartner, einer reicht, da wir die Schnittstellen zwischen allen Bereichen koordinieren. Eine weitere Stärke sehe ich in der direkten Kommunikation des Kunden mit den Eigentümern. Wir sind zwanzig Gesellschafter, die sofort Entscheidungen treffen können. Partnerschaft ist unsere dritte Stärke. Wir leben den Begriff der Partnerschaft! Wir sehen in den Auftraggebern einen Partner und die Erfahrung zeigt, dass diese Philosophie sehr geschätzt wird.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Es ist nicht einfach, beide Bereiche unter einem Hut zu bringen; manchmal nimmt man die Arbeit zu wichtig. Man sollte dem Privat- und Familienleben den nötigen Freiraum einzuräumen, dies ist ein Thema wo mir die richtige Mischung nicht immer gelingt.
Wie viel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung?
Für mich selbst wende ich auf Grund meiner beruflichen Tätigkeiten, relativ wenig Zeit für Fortbildung auf. Meiner Ansicht nach, lernt man im Rahmen der täglichen Aufgaben ohnehin permanent dazu. Besonders wertvoll war für mich die Teilnahme an einem Weiterbildungsprogramm bei der Firma ENGIE, ich war dort Teil eines internationalen „Think Tanks", der sich mit dem Management der Zukunft beschäftigt hat. Als Ziviltechniker ist zukünftig eine Fortbildung von einer Woche pro Kalenderjahr, laut Gesetz notwendig. Die größte Fortbildung für mich, war die Vorbereitung zur Ziviltechnikerprüfung im Jahre 2018 selbst.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Neben einer umfassenden fachlichen Ausbildung, welche auch die Englische Sprache beinhaltet, sollte man unbedingt einige Jahre im Ausland verbracht haben. Im beruflichen Alltag zählen Teamfähigkeit und andere „soft skills" aber oft mehr als die fachliche Qualifikation. Unbedingt notwendig ist die positive Bewältigung von Rückschlägen, damit muss man umgehen können. Keinesfalls sollte man versuchen, jemanden zu imitieren! Was jedoch zählt, ist die Freude an der Arbeit, welche sich in Zufriedenheit ausdrücken kann. Ich rate der jungen Generation, einen Job zu suchen, der Freude vermittelt und wünsche ihnen einen Chef, der über eine hohe soziale Kompetenz verfügt.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Meine Karriere hatte ich nicht geplant; es hat sich so ergeben! Ich habe mich auch nie für eine Tätigkeit beworben und hatte das Glück immer angesprochen zu werden. Wenn eine zukünftige Veränderung für mich interessant erschien, so habe ich sie angenommen. Mein Ziel ist es, einen Beitrag zum erfolgreichen Wachstum unseres Unternehmens zu leisten.