Zum Erfolg von Adalbert Mraz
Was ist für Sie Erfolg? Erfolg ist ein weiter Begriff, zu dem der berufliche ebenso wie der persönliche und familiäre Erfolg, und auch die gesellschaftliche Stellung zählen. All dies zusammen drückt den Erfolg eines Menschen aus, der sich in sämtlichen Lebensbereichen im wesentlichen aus ähnlichen Kriterien zusammensetzt. Letztlich ist Erfolg, selbstgesteckte oder im beruflichen Umfeld vorgegebene Ziele zu erreichen.
Sehen Sie sich selbst als erfolgreich?
Betrachte ich mein Leben würde ich, nicht zuletzt wegen meiner Karriere, ja sagen. Neben dem beruflichen Erfolg habe ich auch einen großen Freundeskreis, eine intakte Familie und es gelingt mir, geschäftliche Herausforderungen mit einem gesunden Familienleben zu vereinen.
Wie sieht Sie Ihr Umfeld - als erfolgreich?
Ja, aufgrund meiner Karriere, obwohl ich privat keine Visitenkarten verteile. Meine Freunde konnte ich gewinnen, ohne dass dabei meine geschäftliche Position im Vordergrund stehen würde.
Wobei haben Sie erfolgreich entschieden?
Es waren im Grund zwei Entscheidungen. Die erste war der Wechsel in das Fuhrparkmanagement. Durch diese Option hatte ich die Möglichkeit ein Team zu leiten, und meine Führungsqualitäten zu entwickeln und unter Beweis zu stellen. Die zweite wichtige Entscheidung war der Wechsel in die Personalleitung 1988. Für diesen Bereich entschied ich mich aus dem einfachen Grund, weil diese Position eine neue Herausforderung darstellte und gleichzeitig für mich persönlich eine höhere Wertigkeit besaß.Haben Sie diese Tätigkeit angestrebt? Ursprünglich nicht, ich wusste nur, dass die Zeit reif war für eine Neuorientierung. Ab 1985 war für mich klar, dass ich mich in diese Richtung entwickeln möchte. Dazu investierte ich viel Freizeit in Aus- und Weiterbildung zu einem Zeitpunkt, als Personalentwicklung noch kein Thema war.Was ist für Ihren Erfolg ausschlaggebend? Einerseits gelang es mir stets dem Management bei schwierigen, strategischen Entscheidungen beratend zur Seite zu stehen und war andererseits in der Lage, schwierige Situationen, in denen divergierende Interessen aufeinander prallten zu lösen.Wie erkannten Sie Ihre Chance in der Personalabteilung? Die Chance lag in der Möglichkeit mich zu bewähren, obwohl der Wechsel in das Personalmanagement natürlich auch ein gewisses Risiko in sich barg.Warum wurden Sie für diese Position ausgewählt? Einerseits schnitt ich bei diversen Prüfungen und Tests hervorragend ab, andererseits gelang es mir Entscheidungsträger von meinen Wissen und meinen Fähigkeiten zu überzeugen.Was ist für Erfolg hinderlich? Wenn jemand nicht bereit ist mehr als nur seinen Job zu tun, nicht über den Tellerrand sieht und zuwenig Interesse und Engagement für seine Arbeit mitbringt, wird er keinen Erfolg haben.Welche Rolle spielt Ihr Umfeld? Für den persönlichen Erfolg ist es wichtig, dass man sich mit den Personen im eigenen Umfeld versteht. Für Wohlbefinden unter den Mitarbeitern zu sorgen liegt an der Führungskraft.Welche Rolle spielt Ihre Familie? Innerfamiliär muss man auch überzeugen können, dass man aufgrund des Berufs weniger Freizeit zur Verfügung hat. Das muss man genauso gut managen können.Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus? Fachliche Kompetenz setze ich voraus, danach zählt die persönliche Beziehung, die im Gespräch entstehen muss. Wichtig ist es, Engagement, Eigeninitiative und die Bereitschaft mehr als nur das Nötigste zu tun beim Bewerber zu erkennen. Letztlich ist für Personalauswahl aber auch immer mit einem großes Maß an Fingerspitzengefühl verbunden.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Motivation spielt eine wichtige Rolle. Zuerst versuche ich im persönlichen Gespräch die Ursachen dafür zu finden, weshalb jemand nicht motiviert ist und anschließend an der Wurzel des Problems anzusetzen, und nicht nur die Symptome zu beheben. Dazu muss man zuhören können.Was bedeuten für Sie Niederlagen? Wer verliert schon gern und eine Niederlage bedeutet verlieren. Eine Niederlage ist es, wenn ich etwas nicht erreiche, von dem ich glaube es erreichen zu müssen. Diese vermeintliche Niederlage analysiere ich für mich persönlich. Dabei wird die Frage aufgeworfen warum und was ich falsch gemacht habe, daraus versuche ich zu lernen und denselben Fehler kein zweites Mal zu machen.Woraus schöpfen Sie Kraft? Aus positivem Denken.
Ihre Ziele?
Ziele und Herausforderungen ergeben sich täglich neu. Darüber hinaus wird es aber in der ersten Berichtslinie immer schwieriger neue Karriereschritte zu setzen. Natürlich wäre eine Vorstandsposition erstrebenswert. Aus dem Personalmanagement in den Vorstand zu wechseln ist aber in Österreich, im Gegensatz zu anderen europäischen Ländern, ein schwieriges Unterfangen, und bedarf einer realistischen Betrachtungsweise. Bekommen Sie ausreichend Anerkennung? Nicht in dem Ausmaß wie ich es mir manchmal wünschen würde. Andererseits ist es in meiner Position auch nicht mehr in dem Maße üblich, dass Leistung explizit anerkannt wird, sie wird einfach erwartet.
Ihr Lebensmotto?
Seit meiner Kindheit ist mein Motto: Der Wille ist es, der alle Dinge vermag. Ich habe einen starken Willen, ohne die Nuance Sturheit. Seit ich mich mit positivem Denken befasse, weiß ich um die Richtigkeit dieses Mottos.
Haben Sie Vorbilder?
Zum Teil sicher meine früheren Vorgesetzten, deren Karrieren ich gut kenne, und dich ich immer aufmerksam verfolgt habe. Es hat mich oft fasziniert, wie sie an Dinge herangegangen sind, wie Strategien umgesetzt wurden, und wie Kommunikationsfähigkeit und Überzeugungskraft zum Erfolg beigetragen haben. Einige meiner Vorgesetzten waren Visionäre mit festem Untergrund, von denen ich in den vier Jahren unserer Zusammenarbeit viel gelernt habe.
Anmerkung zum Erfolg?
Ein Rezept für Erfolg gibt es nicht, das muss jeder für sich selbst herausfinden. Man sollte allerdings Erfolg nicht mit Karriere gleichsetzen.Ihr Ratschlag für Erfolg? Bezogen auf den heutigen Arbeitsmarkt wird es etwa für AHS- MaturantInnen immer schwieriger einen Job zu finden. Ich kann jedem Schulabgänger der noch nicht genau weiß welche Richtung er einschlagen möchte nur raten, zuerst einen Job anzunehmen und danach zu versuchen seine persönlichen Stärken, aber auch Schwächen zu finden.Um seine Fähigkeiten zu erkennen muss man intensiv in sich hineinhören, sich selbst Feedback geben und auch auf das Feedback anderer zu hören. Wichtig ist vor allem zu erkennen, welche erwarteten, geforderten Fähigkeiten man nicht hat und diese dann versuchen sich zu erwerben. Nichtstärken zu trainieren ist wichtig, Stärken entwickeln sich von selbst.