Zum Erfolg von Gerald Katzensteiner
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Unter Erfolg verstehe ich, das Unternehmen noch bekannter zu machen, für das Unternehmen einen wirtschaftlichen Erfolg zu erzielen und volle Zufriedenheit der Kunden und Makler zu erreichen. Dazu bedarf es neben hoher fachlicher Kompetenz eines hohen Maßes an Flexibilität, um sich auf die jeweiligen Gesprächspartner einstellen und ein ertragreiches bzw. für beide Seiten befriedigendes Deckungskonzept erstellen zu können. Weiters benötigt man kompetente Mitarbeiter, die diese Vorgaben auch in der Praxis realisieren können und menschliche Reife mitbringen. Als Erfolg sehe ich es, daß meine Mitarbeit bei den Musterbedingungen der allgemeinen und ergänzenden Bedingungen für die Haftpflichtversicherung (AHVB / EHVB 2005) und bei dem dazugehörenden Kommentar geschätzt wurde.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ja, weil ich es geschafft habe, in kurzer Zeit vom Schadensreferenten zum Abteilungsleiter aufzusteigen und die Klippen der Mitarbeiterführung positiv bewältigt habe. Ich bin mir aber darüber klar, daß dies immer ein permanenter Lernprozeß bleiben wird.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Ich erarbeitete meine heutige Stellung als Abteilungsleiter und Prokurist mit großem Fleiß, insbesondere durch hohen Arbeitsaufwand, aber auch eine Portion Glück gehörte dazu. Es ist sicherlich leichter, in einem kleineren Betrieb durch hohen Arbeitseinsatz und notwendiges Wissen die Karriereleiter zu erklimmen. Anerkennung muß man sich in einer höheren Position selbst geben.
Wie begegnen Sie Herausforderungen des beruflichen Alltags?
Ich versuche, mich auf Fakten zu stützen, und suche Gespräche mit Betroffenen im Sinne gemeinsamer Lösungen. Der gesunde Hausverstand hilft am meisten, die beste Lösung zu finden, auch in weniger einfachen Situationen.
Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat?
Als junger Uni-Absolvent hatte ich bloß Theoriewissen und war darauf bedacht, von praxiserfahrenen Kollegen zu lernen, worauf es in der Berufspraxis im Versicherungswesen ankommt.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Der Marktdruck führt dazu, daß mit immer weniger Mitarbeitern immer mehr Leistung nötig ist, und das wirkt sich auf die Motivationslage der Mitarbeiter aus. Viele Mitarbeiter ertragen die hohen Belastungen nicht, man muß daher soviel Zeit, wie nötig ist, für die Mitarbeiter aufbringen. Auch wenn Betreuungszeit knapp ist, verstehe ich den Umstand, daß Mitarbeiter soviel Zuwendung wie möglich wünschen. Es hängt auch von den Mitarbeitern ab, einen kollegialen Führungsstil mitzutragen und zu schätzen.
Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus?
Sympathie ist erste Voraussetzung. Gutes Auskommen bei der gemeinsamen Arbeit muß vorstellbar sein. Präpotente Universitätsabgänger, ohne Ahnung von der Fachmaterie, die nach drei Monaten glauben, zu wissen, wie der Hase läuft sind mir suspekt. Teamfähigkeit ist wichtig, und das Prinzip Einer für Alle wird bei uns großgeschrieben. Eine gewisse Reife ist bei Mitarbeitern angenehm und nicht immer vorauszusetzen, wie der Berufsalltag zeigt.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Auf der zwischenmenschlichen Ebene versuche ich Vorbild zu sein. Ich spiele nicht den großen Chef, der alles delegiert. Lösungen finden sich in persönlichen Gesprächen. Wie verhalten Sie sich der Konkurrenz gegenüber? Dies ist ein sehr wichtiges Thema, denn einerseits muß man am Ball bleiben, den Mitbewerb und seine Produktgestaltung beobachten, andererseits für ein vernünftiges Gesprächsklima sorgen. Somit ist es wichtig, daß auch die Chemie stimmt, wenn man fachlich diskutiert. Dieser Austausch wirkt befruchtend und ist ein sehr wichtiger Punkt, um gemeinsam in der Versicherungslandschaft etwas bewegen zu können.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Ich bin meiner Ehefrau zu großem Dank verpflichtet, daß einerseits das Privatleben reibungslos abläuft und andererseits, daß sie so großes Verständnis für meine lange Arbeitszeit (oft bis spät abends) aufbringt. Ein Achtstundentag wäre angenehm, ist aber leider aufgrund der Arbeitsvielfalt bzw. -menge unmöglich. Dies bescherte mir im letzten Jahr 350 Überstunden.
Wieviel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung?
Eine Woche im Jahr wende ich für Fortbildung, hauptsächlich für Führungskräfteseminare, auf.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Am wichtigsten finde ich ein auf eine langfristige Beziehung aufbauendes Umgehen mit anderen Personen (kurzfristiger Erfolg lohnt sich nicht) und die Förderung einer stetigen Weiterentwicklung.