Zum Erfolg von Alfred Hackl
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg bedeutet für mich, daß nicht nur unsere Gäste, sondern auch die Mitarbeiter und der Investor zufrieden sind. Die Zufriedenheit dieser Menschen ist für mich letztlich der Maßstab für meinen Erfolg.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Es war für mich von großer Bedeutung, in meinem Elternhaus die Chance bekommen zu haben, Fehler machen zu dürfen. Meine Eltern haben an mich geglaubt und mich somit sehr stark geprägt. Ich hatte den Willen, nach Blumau zu gehen und dieses Haus erfolgreich zu machen – ohne Wenn und Aber, obwohl meine Freunde und meine Familie mich praktisch für verrückt erklärten.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ich sehe mich als sehr erfolgreich, weil wir in der vormals ärmsten Gemeinde Österreichs mit einer Arbeitslosenrate von 24 Prozent in kurzer Zeit mit diesem Projekt etwas geschaffen haben, von dem die ganze Region profitiert. Wir bieten den Jugendlichen Zukunftschancen (97 Prozent unserer Mitarbeiter kommen aus einem Umkreis von 20 Kilometern) und Blumau hat durch unser Unternehmen immensen Zuzug erfahren.
In welcher Situation haben Sie erfolgreich entschieden?
Ich stehe jeden Tag vor Entscheidungen, die ich richtig treffen muß, weil sonst mein Erfolg nur kurzfristig wäre. Eine sehr erfolgreiche Entscheidung war es, hierher zu kommen und gemeinsam mit der gesamten Region dieses erfolgreiche Unternehmen geschaffen.
Welche Anerkennung haben Sie erfahren?
In meiner Position muß ich mir Anerkennung selbst geben – ich erfahre sie immer dann, wenn ich meine Ziele erreichen. Obwohl Anerkennung von den Besitzern sehr schön ist, warte ich nicht darauf.
Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst?
Die Tourismusbranche leidet noch immer ein wenig darunter, daß Gäste oft unfreundlich behandelt wurden. Diese Einstellung ist nach wie vor in den Köpfen der Menschen und ich denke, daß es unsere Aufgabe ist, jungen Leuten zu vermitteln, daß unsere Branche eine der wenigen ist, die Bestand haben werden.
Wie werden Sie von Ihrem Umfeld gesehen?
Man kennt mich als kompetenten Fachmann, der seiner Zeit oft einen Schritt voraus ist – und darüber hinaus als kommunikativen und freundlichen Menschen.
Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus?
Ich kann bei einem Mitarbeiterstand von 450 nicht alle Mitarbeiter selbst auswählen – bei der Besetzung von wichtigen Positionen ist es mir wichtig, daß die Wellenlänge stimmt. Zeugnisse sind für mich relativ wenig aussagekräftig; für mich zählt kein Universitätsabschluß, sondern der Wille.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Es ist keine Frage, daß Mitarbeiter begeistert sein müssen, um ihre Arbeit gern - und gut - zu machen. Vorgaben sind natürlich in der Wirtschaft wichtig, aber es ist zu wenig, Mitarbeitern nackte Zahlen auf den Tisch zu legen, die sie erreichen müssen. Mitarbeiter müssen Freude an ihrer Arbeit haben und jeden Tag gern in die Firma kommen – das gewisse Funkeln in den Augen steckt dann auch die Gäste an.
Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens?
Wir bieten unseren Gästen ein breites Spektrum an Gesundheitsprogrammen und legen bei all unseren Leistungen und Produkten höchsten Wert auf Qualität. Unsere Gäste sollen sich rundum wohlfühlen – dies ist unsere Philosophie und unser höchster Anspruch; bei einem vernünftigen Preis-Leistungsverhältnis. Das Unternehmen ist ein wunderschönes Haus in einer wunderschönen Landschaft – eine Kraftquelle, die ihresgleichen sucht.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Ich weiß, daß ich in nächster Zeit beruflich etwas zurückstecken muß: Ich habe zwei Kinder, die nicht nur ihre Mutter, sondern auch ihren Vater brauchen.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Man muß seinen Weg gehen, ohne nach links oder rechts zu schauen; man darf nie zurück-, sondern muß immer nach vorwärts blicken und darf dabei, das ist ganz wesentlich, nie die menschliche Komponente vergessen. Man muß an seinen Erfolg glauben, es gibt kein Ziel, das man nicht erreichen könnte, wenn man wirklich will.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Ich habe heute eigentlich keine beruflichen Ziele mehr, weil ich im Tourismus an der Spitze stehe. Mein Ziel ist es, die Qualität noch weiter zu steigern, die Angebote zu verfeinern und den Erfolg des Unternehmens langfristig zu sichern. In weiterer Folge möchte ich vielleicht noch einmal ein Unternehmen dieser Art in einer problematischen Region aufbauen, weil ich meine Stärke darin sehe, Menschen begeistern zu können.
Ihr Lebensmotto?
Allein zu wachsen und erfolgreich zu sein ist zu wenig, mein Motto lautet Leben und leben lassen.