Zum Erfolg von Romana Steinböck
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg ist für mich innere Zufriedenheit. Innere Zufriedenheit entsteht durch gelungene Taten, seien sie kurz- oder langfristig. Um Erfolg entgegennehmen zu können, braucht man Geduld. Erfolg kann man nicht vorprogrammieren, jedoch muß man sehr viel für den Erfolg geben.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Ich hatte immer schon großen Ehrgeiz, Engagement, ein offenes Wesen, große Wißbegierde und das Glück, meine Möglichkeiten in einem guten Unternehmen wahrzunehmen. Meine Ausbildung dient mir heute als wertvolle Basis für meine Tätigkeit. Ein sehr wesentlicher Faktor für meinen Erfolg war meine Erziehung: Mein Bruder und ich wurden von meinen Eltern, vor allem von meinem Vater, zu selbständigem Agieren erzogen.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Nur im Team sehe ich mich erfolgreich, denn kein Mensch kann allein erfolgreich sein.
Ist Originalität oder Imitation besser, um erfolgreich zu sein?
Ich verbinde den Begriff Originalität sehr stark mit Authentizität und möchte auf keinen Fall die jeweiligen persönlichen Eigenschaften meiner näheren Umgebung imitieren.
Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat?
Sehr prägend war die Erziehung durch meinen Vater, der mir eine sehr herausfordernde Kindheit angedeihen, mich zwar unterstützend begleitete, jedoch sehr selbständig werden ließ. Seine Erziehungsmaßnahmen waren sehr interessant und, rückblickend betrachtet, äußerst wichtig. Da das Leben nicht leicht ist, wurde es mir von meinen Eltern auch nicht leicht gemacht, dadurch erlangte ich hohe Belastbarkeit und Mut zur Konfliktbereinigung. Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche ungelöst? Die Erschließung der Märkte im Osten ist für die Wirtschaft insgesamt ein positives Ereignis und bedeutet einen großen Impuls für Europa. Nach wie vor ist aber so, daß unkontrolliertes Preisdumping der Unternehmen aus dem Osten manche inländischen Wirtschaftstreibende in Bedrängnis bringen. MEWA hat sich deshalb dazu entschlossen, nicht den Weg der Produktionsstätten mit Billigarbeitskräften im Osten zu gehen. Welche Rolle spielen Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg? Die wichtigste, denn das Team entscheidet über die Höhe des Erfolges. Nach welchen Kriterien wählen Sie MitarbeiterInnen aus? Die gewerblich-produktiven Mitarbeiter werden von unserem technischen Leiter eingestellt. Die Anforderung für die zweite Ebene und in weiterer Folge für die Angestellten ist neben der fachlichen Qualifikation - ersichtlich in Zeugnissen und Referenzhinterfragungen - Offenheit, die aus der persönlichen Präsentation des Bewerbers zu ersehen ist.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Selbstverständlich haben meine Mitarbeiter Zielvorgaben, aber auch Befugnisse, die sehr motivierend wirken. Wir pflegen einen sehr offenen Führungsstil, und meine Ausbildung als Lehrerin kommt meinen MitarbeiterInnen zugute. Für mich als emotionaler Mensch ist die Begeisterung die Hauptform, um MitarbeiterInnen überhaupt motivieren zu können. Mir ist es wichtig, daß die Mitarbeiter lernen, sich selbst zu motivieren, um somit ihr Leben aktiv zu gestalten.
Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens?
Soziale Kompetenz, Mitarbeitertreue und fachliches Know-how sind die Komponenten, mit denen wir den Erfolg fortsetzen werden. Eine besondere Stärke ist meiner Meinung nach die Tatsache, daß das Unternehmen von den Eigentümern geführt wird. Ich freue mich schon ganz besonders darauf, nächstes Jahr mit dem Unternehmen das 100jährige Gründungsjubiläum zu feiern.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Um als Frau beruflich erfolgreich agieren zu können, ist es besser, kein großartiges Privatleben zu führen. Mein Zeiteinsatz ist außerordentlich hoch und daher setzte ich mir klare Prioritäten, welchen Weg ich zu gehen habe. Es ist außerdem wichtig, die Kinderfrage für mich selbst zu beantworten und danach mit meiner Entscheidung auch leben zu können.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Ich möchte, daß die Kandidaten für die Führungspositionen in den Unternehmen auch sehr viel an menschlicher und sozialer Kompetenz in ihre unternehmerischen Entscheidungen einfließen lassen.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Mein großes Hobby sind Sprachen, besonders Französisch und Italienisch. Vielleicht werde ich diese Kenntnisse auch später einmal beruflich einsetzen, das würde mich ganz besonders freuen.