Zum Erfolg von Karl Wilfing
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Wenn ich gemeinsam mit einem Großteil der Bevölkerung das Empfinden habe, daß wir mit unserer Arbeit etwas bewirken konnten und sich die Dinge hervorragend entwickeln, empfinde ich das als Erfolg. Dieser starke Gemeinschaftsgeist, den ich weiter fördern möchte, ist für mich ein tolles Zeichen von Erfolg.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ja, weil ich mit höchstem Einsatz überall dort bin, wo Menschen sind, und weil ich mich bereitwillig um jedes Problem kümmere. In Poysdorf verspüre ich eine positive Stimmung bei den Menschen, wir blicken optimistisch in die Zukunft. Dadurch werden automatisch auch zusätzliche Investitionen ausgelöst. Meine Wiederwahl zum Bürgermeister erfolgte mit überwältigender Mehrheit. Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg? Ich habe mich allen Aufgaben mit Engagement gewidmet und mit meinen Mitarbeitern an den Herausforderungen der jeweiligen Zeit gearbeitet. Als weitere Stärken sehe ich die Autorität, mit der ich gemeinsame Ziele definiere und alle Beteiligten einbeziehe - die Fähigkeit, Menschen zu motivieren, mit mir gemeinsam den Weg zu gehen, trägt sicherlich zu meinem Erfolg in der Kommunalpolitik bei. Ich kann gut in meine Umgebung hineinhören und spüre, was die Menschen wollen. Durch die Änderung der geopolitischen Voraussetzungen, also den Fall des Eisernen Vorhanges, eröffneten sich auch viele Chancen für unsere Region - gemeinsam mit unseren Nachbarn Tschechien und Slowakei verstehen wir es, diese neuen Möglichkeiten zu nutzen. So entwickelte sich beispielsweise die Weinwirtschaft ganz hervorragend. Als die Weinstadt Österreichs schlechthin konnten wir diese Chancen auch kulturell und touristisch umsetzen. Durch den Bau der Nordautobahn erhoffen wir uns auch, die Bevölkerungsabwanderung von früher durch Zuzug wieder etwas auszugleichen. Die Menschen sehen in mir eine treibende Kraft, die Chancen erkennt und konsequent darauf hin arbeitet. Für mich ist es der tollste Job der Welt, Bürgermeister zu sein, und diese Freude spüren die Leute.
Wie begegnen Sie Herausforderungen des beruflichen Alltags?
Vor allem mit Gefühl. Wenn ich die richtige Stimmung spüre, kann es sein, daß ich eine Entscheidung innerhalb von drei Minuten treffe.
Ab wann empfanden Sie sich als erfolgreich?
Schon mit 15 Jahren, als Ortsobmann der Jungen ÖVP Wetzelsdorf, als ich merkte, daß ich andere dazu motivieren kann, an einem gemeinsamen Ziel zu arbeiten.
In welcher Situation haben Sie erfolgreich entschieden?
Die Schaffung der Europaregion Weinviertel war ein sehr wichtiger Punkt, weil wir uns über die EU-Außengrenzen hinaus mit unseren Nachbarn und der gemeinsamen politischen und wirtschaftlichen Zukunft beschäftigen. Dieser Weitblick über die Grenzen hinaus trägt heute bereits Früchte. Als wesentlich sehe ich auch die Realisierung der Nordautobahn A5, deren Verankerung im Bundesstraßengesetz wir - trotz aller anfänglichen Kritik - erreichten. Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat? Mein Vater, der ebenfalls Landtagsabgeordneter und Bundesrat war, ließ mir alle Freiheiten und ermöglichte mir dadurch bereits im Vorfeld die Chance auf eine solche politische Karriere. In der Landespolitik war der Landtagspräsident Mag. Egon Freibauer eine prägende Persönlichkeit, weil er in den letzten zehn Jahren ein starker Mentor meiner politischen Entwicklung war.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Ich bin ein sehr engagierter Mensch, der neben dem Bürgermeisteramt noch mindestens zehn andere Funktionen ausübt. All das ist nur mit Unterstützung guter und verläßlicher Mitarbeiter machbar. Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus? Ich erwarte Freundlichkeit und Kompetenz. Weiters sollen Mitarbeiter sich auch in der Freizeit engagieren und beweisen, daß sie bereit sind, für ihre Mitmenschen etwas zu leisten. Ich lege auch Wert auf Mitarbeiter, die eine Meinung vertreten und gegebenenfalls sogar Kritik äußern - ich brauche keine Ja-Sager um mich. Mein bestehendes Team hat bei der Auswahl eines neuen Mitarbeiters ebenfalls ein Wörtchen mitzureden, da sie ja Tag für Tag eng zusammenarbeiten müssen.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Ich gebe konkrete Ziele vor, den Weg zur Erreichung des Zieles überlasse ich meinen Mitarbeitern weitgehend selbst.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Hier spielt vor allem die Toleranz meiner Familie eine große Rolle - nämlich die Bereitschaft, mir nicht nur die Zeit für mein berufliches und politisches Engagement zu lassen, sondern auch die Fähigkeit, die Fragen des Alltags ohne mich zu lösen. Meine Frau akzeptiert meinen hohen zeitlichen Einsatz zwar, sie ist aber auch ein wichtiges Korrektiv, wenn ich es zu sehr übertreibe. Wieviel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung? Es gibt vom Landtagsklub der ÖVP NÖ hervorragende Angebote aus unterschiedlichsten Bereichen, von Persönlichkeitsentwicklung bis zu EDV. Sofern es die Zeit zuläßt, nehme ich mindestens zwei bis drei dieser Angebote pro Jahr wahr. Sonst bin ich eher ein Typ, der nach dem Motto Learning by doing agiert.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Ein wichtiges Ziel ist die Fertigstellung der Nordautobahn bis Drasenhofen, sodaß die Verbindung von Wien nach Brünn geschlossen wird. Auch die Landesausstellung 2013 in Poysdorf wird für die Region ein wesentlicher Meilenstein.
Ihr Lebensmotto?
Tue Gutes und sprich darüber!