Zum Erfolg von Brigitta Svoboda
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Für mich ist Erfolg nicht mit Geld gleichzusetzen; er liegt vielmehr in der Umsetzung von Ideen. Eines meiner jüngeren Erfolgserlebnisse ist die Realisierung der Cyber-School, an deren Gründung ich drei Jahre lang maßgeblich beteiligt war: Erfolg heißt für mich, einen Stein zu bewegen, der dann – auch unter Mithilfe von anderen – ins Rollen kommt.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ja, ich sehe mich heute als erfolgreich, weil ich permanent daran arbeite, meine Ziele zu erreichen – von denen ich noch viele vor mir sehe.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Der Grund, warum ich mich selbständig gemacht habe, liegt ausschließlich darin, daß es mir Spaß macht, Ideen umzusetzen: ich habe Visionen und liebe meinen Beruf. Unser Unternehmen bewegt sich in einer Nische, die von den Banken anfangs eher skeptisch betrachtet wurde; mittlerweile hat eine für uns sehr positive Öffnung stattgefunden, die Banken haben das Manko erkannt und akzeptieren uns voll und ganz. Ich habe heute Chancen (und Risiken), die ich nutzen (bzw. eingehen) muß; ich muß sehr entscheidungsfreudig agieren. Ich kann Belastungen standhalten, der Druck in meiner Branche ist sicher ein sehr hoher – und hier kommt mir meine Erfahrung in einem amerikanischen Haus zugute, wo ich vor allem lernte, „tough“ und konsequent zu sein. Ich bin außerdem sehr kommunikativ im Umgang mit anderen, auch habe ich das Talent, den schwierigen Bereich, in dem ich tätig bin, anderen verständlich zu machen und sozusagen in der Sprache des Kunden zu sprechen. Deshalb bin ich parallel zu meinem Beruf in der Wirtschaftskammer tätig und schule angehende Vermögensberater. Weitere Stärken sind meine Hartnäckigkeit und die Geduld, die Flexibilität und Spontaneität, die ich in der Umsetzung meiner Ziele und Visionen beweise; ich kann den richtigen Zeitpunkt abwarten.
Wie begegnen Sie Herausforderungen des beruflichen Alltags?
Ich kann mich der jeweiligen Situation sehr gut anpassen und erstelle mir angesichts beruflicher Herausforderungen meistens einen strategischen Plan, den ich sodann verfolge. Ich bin offen für Neues und kann andere Ideen zulassen. Grundsätzlich suche ich aber alleine nach Lösungen, präsentiere sie meinem Team und kann es meist auch für meine Idee begeistern und motivieren. Wenn es Situationen gibt, mit denen ich nicht zufrieden bin (gerade in der Zusammenarbeit mit Mitarbeitern), bin ich sehr lange jemand, der Chancen gewährt. Ab einem gewissen Punkt bin ich dann aber sehr konsequent.
Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus?
Ich lege hohen Wert auf selbständiges Arbeiten – ich will keine „Beamten“ beschäftigen, sondern innovative, eigenständige und entscheidungsfreudige Leute, die natürlich auch von mir geführt werden: ich stecke Ziele und erwarte, daß die Mitarbeiter den Weg dorthin weitgehend selbst finden. Gerade in einem kleinen Team ist es von großer Wichtigkeit, sich untereinander gut zu verstehen und gegenseitig zu ergänzen. Wesentlich zur Zusammenarbeit mit Mitarbeitern ist für mich auch die Fähigkeit, unternehmerisch zu denken. Weitere wichtige Kriterien sind Kreativität und Gestaltungswille. Ich brauche keine künstlichen Barrieren – wie etwa das Siezen innerhalb meines Unternehmens – Respekt kann ich mir anders auch verschaffen.
Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens?
Viele unserer Kunden nennen uns scherzhaft „FSME“ und denken dabei an die Zeckenschutzimpfung – und dieser Vergleich hat durchaus eine ernsthafte Grundlage, verstehen wir uns doch als Sicherheitsnetz für unsere Kunden. Mittlerweile ist jeder vierte Kredit in Österreich ein Fremdwährungskredit, dementsprechend hoch ist auch das Risiko, höhere Schulden in Kauf nehmen zu müssen als geplant (jemand, der im Herbst 1998 einen Yen-Kredit aufnahm hat in der Zwischenzeit um 70 Prozent höhere Schulden!) Wir sind ein sehr innovatives Haus und suchen bedarfsgerechte, individuelle Lösungen für unsere Ansprechpartner. Eine unserer wesentlichen Stärken, die uns gegenüber unseren Kunden auszeichnet, ist unsere Position als Schnittstelle zwischen ihm und der Bank.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Ich war lange Zeit mit dem zweiten Gesellschafter des Unternehmens liiert, trennte mich jedoch vor zwei Jahren von ihm – ein Grund dafür war eindeutig die fehlende Trennung von Beruf und Privatleben, für uns gab es letztendlich nur mehr die Firma. Ich habe mich deshalb auch bewußt dagegen entschieden, Kinder zu bekommen. Da mein Unternehmen meine Erfüllung ist, genießt es oberste Priorität.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Ich weiß aus eigener Erfahrung, daß man Zielstrebigkeit, Kampfgeist und Ausdauer braucht, um erfolgreich zu werden. Man soll Herausforderungen, egal aus welchem Bereich, annehmen und nicht warten, bis einem etwas in den Schoß fällt. Wenn man Niederlagen erleidet, muß man sich bewußt machen, daß man dadurch auch wachsen kann! Gute Ausbildung erleichtert einiges, kann jedoch Eigeninitiative nicht ersetzen. Auch Flexibilität wird in unserer leistungsorientierten Zeit immer wichtiger.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Ich möchte mein Unternehmen auf eine Basis stellen, die es mir selbst erlaubt, einige Gänge zurückzuschalten. Als kurzfristiges Ziel sehe ich den österreichweiten Ausbau der Firma, auch aus dem Ausland gibt es schon zahlreiche Angebote, unsere Dienstleistung dort zu etablieren.
Ihr Lebensmotto?
Let’s have success together!