Zum Erfolg von Niclas Schmiedmaier
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Wenn Menschen mit einem gewissen Veränderungspotential Denkprozesse anstoßen, Dinge in Gang bringen und etablieren, die auch nachhaltig bleiben, sehe ich das als Erfolg. Gelingt es mir, in einem Unternehmen positive Veränderungen zu bewirken, die Bestand haben und zu meiner persönlichen Entwicklung beitragen, bin ich erfolgreich. Geld und Statussymbole sind äußere Zeichen des Erfolges, die zwar in unserer Konsumgesellschaft an Bedeutung gewinnen, für mich aber nicht im Vordergrund stehen. Ein großer Teil des Erfolges ist Anerkennung von außen, aber auch durch mich selbst.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Wie jeder andere Mensch habe auch ich in meinem Leben Fehler gemacht - beispielsweise hinterfragte ich zu Beginn meiner Karriere manche Dinge zu wenig. Aber aus diesen Fehlern habe ich gelernt, und daher sehe ich mich in Summe schon als erfolgreich.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Als Kind und Jugendlicher konnte ich in meinem Elternhaus sehr viel lernen und habe die richtigen Werte, aber auch eine positive und kritische Einstellung zum Leben und zu mir selbst mit auf den Weg bekommen. Später im Berufsleben war sicherlich meine erste Stelle an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst prägend. Dort lernte ich: Die ganze Welt ist Bühne! Auch mein zweites Studium zum Master of Laws war sicher ein wichtiger Schritt auf dem Weg zum beruflichen Erfolg. Ich denke, auch die Forderung an mich selbst, mich ständig mit Menschen auseinanderzusetzen, war ausschlaggebend. Ich höre den Leuten zu und versuche ihre Gedankengänge zu ergründen und zu verstehen. Sonst gibt es kein Erfolgsgeheimnis, außer: aktiv auf die Dinge zugehen, tun, machen, handeln, Entscheidungen treffen.
Wie begegnen Sie Herausforderungen des beruflichen Alltags?
Eine falsche Entscheidung zum richtigen Zeitpunkt bringt mehr als gar keine Entscheidung. In den letzten Jahren lernte ich, den jugendlichen Elan etwas abzulegen und über ein Problem lieber fünf Minuten länger nachzudenken.
Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat?
Über die gesamte Spanne meines bisherigen Berufslebens hatte ich keinen durchgehenden Mentor, der mich begleitete. Aber in meinen verschiedenen Positionen gab es immer wieder Vorgesetzte und Persönlichkeiten - quasi Lebensabschnittsmentoren -, die mir sehr viel vermitteln konnten. Dazu gehört meine damalige Vorgesetzte an der Hochschule, Frau Dr. Freismuth, mit der ich noch immer in Verbindung stehe. Sie konnte mir einiges weitergeben, was Arbeitsstil und Einstellung betrifft, und gab mir die Möglichkeit, mich zu entwickeln.
Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst?
Die Casino- und Glücksspielbranche bewegt sich in einigen Ländern noch immer in einer Grauzone. Hier rechne ich in den nächsten Jahren aber mit gesetzlichen Regulativen, sowie mit einer Zulassung der Dienstleistungsfreiheit und einer teilweisen Aufhebung des Monopols in manchen Ländern. Ich rechne mit einer zunehmenden Etablierung und Zulassung des Glücksspiels als Wirtschaftszweig.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Ich muß in einem Unternehmen den Mitarbeitern vertrauen können und ein gewisses Vertrauen voraussetzen, um Aufgaben auch erledigt zu bekommen. Ohne dieses Vertrauen werden sich Mitarbeiter nicht entwickeln, nicht das leisten, was sie eigentlich könnten, und das Unternehmen irgendwann verlassen.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
An einem normalen Arbeitstag unter der Woche sind die Grenzen ziemlich fließend. Dennoch gibt es gewisse private Fixpunkte, etwa Theater- oder Konzertbesuche, die unantastbar sind. Natürlich können auch hier dringende Ausnahmefälle eintreten. Kultur und kulturelle Veranstaltungen im In- und Ausland gehören zu meinem Leben, daraus schöpfe ich Kraft. Ich habe gelernt, daß eine permanente Verfügbarkeit im Beruf kontraproduktiv ist, daher haben ich in letzter Zeit gelernt, auch auf mein Privatleben in einem gewissen Umfang zu achten.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Ich halte eine stärkere europäische Ausrichtung der Ausbildung und eine stärkere Heranbildung zur Eigenverantwortlichkeit für sinnvoll. Ich kann anderen Menschen gegenüber nur verantwortlich sein, wenn ich zunächst diese Verantwortlichkeit für mich selbst wahrnehme. Jeder hat die Möglichkeit, etwas zu verändern, und sollte das auch tun. Neugierde, Flexibilität und die Bereitschaft, neue Herausforderungen anzunehmen, werden unsere berufliche Zukunft prägen.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
In drei bis fünf Jahren sehe ich unser Unternehmen in einer noch stärkeren internationalen Ausbreitung. Damit ist für mich die Möglichkeit verbunden, noch mehr fremde Menschen und Kulturkreise kennenzulernen. Wie viele neue Länder und zusätzliche Mitarbeiter das konkret betrifft, kann ich derzeit noch nicht sagen. Mir ist es wichtig, diese Expansion zu begleiten und mitzugestalten. Auf längere Sicht möchte ich mich sozial stärker engagieren und mehr für Menschen tun, als ich es derzeit mache.