Zum Erfolg von Wolfgang Pfeffer
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg ist Befriedigung. Ich freue mich über jede Maschine, die wir verkaufen, weil jeder Verkauf ein Zeichen dafür ist, daß wir unsere Arbeit gut machen.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ja, aber ich genieße das Gefühl ganz einfach und mache mir nicht viele Gedanken darüber. Ich fühle mich wohl und bin zufrieden. Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg? Ehrlichkeit, Konstanz und Einsatz für den Kunden sind die Grundvoraussetzungen. Mein damaliger Chef war mit mir zufrieden und übertrug mir seine Position. Im Verkauf muß man mit Menschen umgehen können, und ich bin am liebsten draußen beim Kunden.
Ab wann empfanden Sie sich als erfolgreich?
Wirklich erfolgreich im Berufsleben empfand ich mich ab dem Zeitpunkt, als ich in Verkauf wechselte. Im Vertrieb wird der Erfolg meßbar.
In welcher Situation haben Sie erfolgreich entschieden?
Meine Entscheidung, die Firma Messer Griesheim zu verlassen und zur ESAB zu wechseln, war absolut richtig und erfolgreich. Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat? Mein früherer Chef Christoph Pichler hat mich sehr gefördert und mich dahin gebracht, wo ich jetzt bin. Er stand mir als Mentor mit Rat und Tat zu Seite.
Welche Anerkennung haben Sie erfahren?
Mir reicht es schon, wenn mir Menschen manchmal sagen, daß ich etwas gut gemacht habe. Das baut auf, und daran erkennt man, daß jene Leute, auf die es ankommt, die eigenen Leistungen auch zu schätzen wissen.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Jeder einzelne Mitarbeiter trägt seinen Teil zum gemeinsamen Erfolg bei. Eine meiner wichtigsten Aufgaben ist es, verkaufsunterstützend und motivierend zu wirken. Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus? Die meisten Mitarbeiter sind schon länger als ich in der Firma, und es herrscht ein kollegiales Betriebsklima. Bei der Aufnahme neuer Mitarbeiter entscheide ich meist nach Gefühl - Fakten und Zeugnisse alleine sind ja keine Garantie, daß der Bewerber geeignet ist und ins Team paßt. Ein guter Verkäufer muß keine produktspezifischen Fachkenntnisse mitbringen, dieses Know-how bekommt er von uns.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Ich gebe ihnen Anerkennung wenn die Arbeit gut gemacht wurde - ein ehrlich gemeintes Lob motiviert mehr als eine finanzielle Prämie. Die wichtigste Motivation aber ist ein gewisser Handlungsspielraum; die Leute müssen das Gefühl haben, selbständig arbeiten zu können. Ich versuche mich im Hintergrund zu halten und lasse die Mitarbeiter im Rahmen der Möglichkeiten Entscheidungen selbst treffen. Wenn jemand von sich aus die Bereitschaft zeigt, sich weiterbilden zu wollen, unterstütze ich diese Ambitionen. Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens? Die Firma ESAB ist auf alle Produkte zum Schweißen und Schneiden sowie auf Automatisierung spezialisiert und auf diesem Gebiet einer der weltweit führenden Anbieter. Das Unternehmen feierte im Jahr 2004 das hundertjährige Jubiläum - das zeigt, daß in der Unternehmensphilosophie auf Beständigkeit Wert gelegt wird. Wir haben sehr viele langjährige Kunden. Eine weitere Stärke ist die weltweite Präsenz, außerdem verfügen wir über mehrere Standbeine. Das bietet mehr Möglichkeiten, die Balance zu halten. Wie verhalten Sie sich der Konkurrenz gegenüber? Wir versuchen, fair und sachlich zu sein, aber da wir auf mehreren Standbeinen stehen, kämpfen wir an mehreren Fronten gleichzeitig. Zum Erfolg gehören auch Niederlagen, das sehe ich generell sportlich und nehme es nicht so schwer, wenn mir der Mitbewerb einen Auftrag wegschnappt.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Seit meine Frau und ich ein Kind haben, versuche ich mir die Wochenenden frei zu halten. Was für den Job notwendig ist, muß man einfach machen. Ich bin bereit, auch außerhalb der üblichen Zeiten zu arbeiten, dafür habe ich dann die Möglichkeit, während der normalen Arbeitszeit private Dinge zu erledigen. Nur die Termine für die Urlaube sind immer schwer zu vereinbaren. Wieviel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung? Mein Motto heißt: Learning on the job. Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben? Ich rate jedem, die an ihn gestellten Aufgaben so gut wie möglich zu erledigen, der Rest ergibt sich meistens von selbst. Die Aussage vom Glück des Tüchtigen hat schon etwas für sich; eine gute Portion Glück gehört immer dazu.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Ich bin mit dem Erreichten im Moment zufrieden und möchte meine Aufgabe so gut wie möglich lösen. Das nächste Ziel ist es, die Firma ESAB nach Österreich auch in Europa zur Nummer eins am Markt zu machen.
Ihr Lebensmotto?
Ich lebe nicht, um zu arbeiten, sondern ich arbeite, um zu leben. Der Beruf muß Spaß machen, dann macht auch das Leben Spaß.