Zum Erfolg von Erwin Forstner
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Mittlerweile betreuen wir an die 3.000 Kunden und haben 11.000 Versicherungsverträge abgeschlossen. Natürlich ist es schön, wenn ein Kunde einen Vertrag unterzeichnet, jedoch ist immer wieder ein besonderes Erlebnis, einem Kunden im Schadensfall zu helfen. Ich glaube, das ist der innere Antrieb um erfolgreich zu sein.Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg? Als wir begannen, haben wir prämienorientiert verkauft – dies war damals sehr einfach, denn als Österreich zur Europäischen Union beigetreten ist, sind die Prämien von 1994 bis 2000 kontinuierlich gefallen und es war relativ leicht, über die Prämie zu verkaufen. Dadurch bekamen wir enorme Kundenzuwächse, mußten aber feststellen, daß wir 80 Prozent unseres Umsatzes mit 20 Prozent der Kunden erzielten. Aus diesem Ansatz heraus haben wir festgestellt, daß eine Umstrukturierung unaufhaltbar scheint, und setzten absolut auf die Qualitätsschiene. Gemeinsam mit einem Unternehmensberater entwickelten wir ein Konzept namens WIS, das uns ermöglicht, dem Kunden zusätzliche Vorteile zu bieten. In dieser Zeit wurde auch unsere spezielle Zielgruppe definiert, die das Gewerbe, gehobenes Privatkundengeschäft und freiberuflich Tätige einschließt, und erfuhren dadurch einen sehr großen Zulauf. Weiters traten wir 1999 als Veranstalter der Liezener Gewerbeausstellung auf, wo sich unter 80 Ausstellern viele Betriebe aus unserer Zielgruppe befanden.Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat? Seit ich selbständig bin ist dies Christian Czerny. Er war damals Maklerbetreuer bei Gerling, stieg zum Verkaufsleiter für ganz Österreich auf und hat sich vor zwei Jahren selbständig gemacht.Ist Originalität oder Imitation besser um erfolgreich zu sein? Wir haben die Möglichkeit, aus allen Produkten und Lieferanten aus Österreich und Deutschland auszuwählen und können gemeinsam mit den Kunden individuelle Produkte zusammenstellen, um wiederum den Kunden zum Verkäufer zu machen – durch Mundpropaganda.Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst? Unser größter Wettbewerbsnachteil ist, daß es die Branche nicht schafft, oder nicht schaffen will, eine Direktanbindung zu unseren Produktlieferanten herzustellen.Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus? Nach fachlicher Kompetenz, jedoch spielt das Auftreten eine sehr große Rolle - es muß ihm gelingen, das Eis zu brechen.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Ich bin der Meinung, daß ein Mitarbeiter nicht mit Geld motiviert werden kann. Wir sind sehr teamorientiert, jeder von uns weiß, wie gut es tut, wenn man von irgend jemanden Streicheleinheiten bekommt.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Natürlich stellen die Selbständigkeit und der wirtschaftliche Erfolg die Familie in den Hintergrund. Ich bin nun seit 14 Jahren verheiratet und kann mittlerweile Beruf und Privatleben besser verbinden als vor einigen Jahren.Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben? Der Schritt in die Selbständigkeit ist ein schwieriger, jedoch auch ein wunderschöner. Man sollte sich primär mit seinen Fähigkeiten und Stärken befassen, und ich möchte jedem, der die Fähigkeiten dazu besitzt, den Rat geben, sich selbständig zu machen.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Mein Ziel auf längere Zeit ist, mit 50 Jahren mehr Zeit am zu Golfplatz verbringen.